Kapitel 6

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Pov: Kageyama

Ich konnte nicht fassen, dass Hinata meine Gefühle tatsächlich erwiderte.
Natürlich hatte ich es insgeheim gehofft und war bereit gewesen um ihn zu kämpfen, aber tief in meinem Inneren hatte ich nicht daran geglaubt, dass ich ihn eines Tages in den Armen halten dürfte.
Er hätte jeden anderen haben können, denn Hinata hatte schon immer eine einzigartige Wirkung auf die Menschen um ihn herum gehabt.
Er war mit seiner aufgedrehten, lebensfrohen und liebenswerten Art einfach der Typ Mensch, den jeder gerne um sich hatte.

Egal ob Kenma von der Nekoma-Oberschule, Aone von der Dateko oder Atsumu von der Inarizaki. Sie alle hatte Hinata schon bei ihrer ersten Begegnung um den kleinen Finger gewickelt und scheinbar mühelos eine Freundschaft zu den gegnerischen Spielern aufgebaut.

Vor allem seine Freundschaft zu Kenma war mir lange Zeit ein Dorn im Auge gewesen. Nicht nur das der stille Puddingkopf ein wirklich guter Zuspieler war, er hatte sich vom ersten Tag an so gut mit Hinata verstanden, dass dieser immer ganz aufgeregt gewesen war, wenn wir nach Tokio fuhren.
Auch die mittlerweile langjährige Bezihung zwischen dem notorischen Zocker und seinem Kindheitsfreund Kuroo hatte meine Einfersucht nicht lindern können.
Ich hatte trotzdem die Befürchtung, dass Kenma meinem kleinen Mittelblocker mehr bedeuten könnte, vor allem seit ich wusste, dass Hinata schwul war.

Die Vorstellung, dass sich Hinata ausgerechnet in mich verlieben könnte, den Kerl, der ihn immer nur anbrüllte, ihn einen Idioten nannte und generell nicht für sein sonniges Gemüt bekannt war, kam mir einfach utopisch vor.
Doch jetzt hielt ich meinen orangehaarigen Knirps endlich in den Armen und schaute in diese wunderschönen brauen Seelenspiegel.
Sanft strich ich ihm mit dem Daumen über die Wange, um auch die letzten Tränenspuren zu entfernen und fragte unsicher: "Darf ich dich jetzt endlich küssen?".

Seine Augen leuchteten auf und mit einem zaghaften Nicken, gab er mir die Erlaubnis, die er mir noch wenige Minuten zuvor so wehement verweigert hatte.
Ich legte meine Hand an sein Kinn und zog sein Gesicht langsam zu mir, dann strich ich mit meinen Lippen hauchzart über seinen sündhaften Mund.
Das Gefühl seiner Lippen auf meinen, war mit nichts zu vergleichen und als sich Hinata dann auch noch sehnsüchtig in den Kuss hinein lehnte explodierte ein ganzes Nest an Schmetterlingen in meinem Bauch.
Für einen kurzen Augenblick drückte ich ihn noch etwas näher an mich, dann löste ich mich wieder von ihm, da ich ihn nicht noch einmal so überfallen wollte, wie vorhin.

Aber anscheinend hatte ich die Rechnung ohne den kleinen Wirbelwind gemacht, denn Hinata krallte seine Hand noch etwas fester in mein T-Shirt und zog mich wieder zu sich.
"Nein, küss mich richtig", vorderte er atemlos und jagte dadurch ein erregtes Kribbeln meine Wirbelsäule hinunter.
Für einen Moment stockte mir vor Überraschung der Atem.
Da war wieder dieser Hunger in seinen Augen. Ein Anblick, den ich eigentlich nur vom Spielfeld kannte und der so eine intensive Präsenz austrahlte, dass sich weder seine Gegner, noch seine Kameraden seiner Wirkung entziehen konnten.
Das dieser Hunger eines Tages einmal mir gelten könnte, hätte ich nie für möglich gehalten.

Ich ließ jegliche Zurückhaltung fallen, packte Hinata mit einer Hand im Nacken und zog ihn wieder an mich.
Ohne zu zögern erwiderte er den Druck meiner Lippen, zog sich an meinem T-Shirt auf die Zehenspitzen und vergrub seine andere Hand in meinen Haaren.
Ich schlang meinen Arm um seine schlanke Hüfte, zog ihn so eng wie möglich an mich und dann strich ich sanft mit meiner Zunge über seine Unterlippe.
Hinata keuchte erregt auf und dieser eine Moment reichte mir, um mit meiner Zungenspitze in seinen Mund zu schlüpfen.
Vorsichtig stupste ich gegen seine Zunge, fragte damit erneut um Erlaubnis und wurde mit einem erregten Wimmern belohnt, als Hinata den Kuss leidenschaftlich erwiderte.

Mein Denken setzte aus.
Alles was ich noch wahrnehmen konnte war sein drahtiger Körper, der sich an meinen presste, seine schlanken Finger in meinem Haar und seine feuchte Zunge, die meine umspielte.
Sein einzigartiger Duft vernebelte meinen Verstand und ohne darüber nachzudenken, bückte ich mich zu ihm hinunter, schob meinen Arm unter seinen knackigen Hintern und hob ihn mit einem Ruck auf meine Hüften.
Hinata keuchte erneut auf, schlang seine durchtrainierten Beine um meine Mitte und ohne unseren Kuss zu unterbrechen trat ich ein paar Schritte zurück und setzte mich mit meinem Spiker auf dem Schoß auf die Mittelbank.

KageHina - Together on the Top Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt