Kapitel 8

392 28 6
                                    

Pov: Hinata

Ich erwachte mit dem Gefühl einer warmen Brust unter meiner Wange und ein glückliches Lächeln schlich sich auf meine Lippen, noch bevor ich überhaupt die Augen öffnete.
Wie ein Film spielten sich die Ereignisse des gestrigen Tages noch einemal vor meinem inneren Auge ab und ich konnte immer noch nicht glauben, dass das alles tatsächlich passiert war.

Als ich mich gestern zusammen mit Bokuto vom Hotel aus auf den Weg zum Trainingcenter gemacht hatte, hätte ich nie geglaubt, dass der Tag damit enden würde, dass ich in Kageyamas Armen einschlief.
Ich war aufgeregt gewesen, ihn endlich wieder zu sehen und in meinem Magen hatten die Schmetterlinge vor lauter Vorfreude regelrecht Purzelbäume geschlagen, doch ich hatte erwartet, dass wir uns wie früher zanken und ich ihn heimlich anschmachten würde.
Die Vorstellung, dass Kageyama genauso aufgeregt sein könnte wie ich, war mir völlig unmöglich vorgekommen und das er mir auch noch gesagt hatte, dass er meine Gefühle erwiderte, war wie ein wahr gewordener Traum.
In meinen wildesten Fantasien hätte ich nicht damit gerechnet, dass er mir so etwas eines Tages sagen würde.
Noch unglaublicher war die Tatsache, dass er mich schon genauso lange liebte, wie ich ihn und das er sich zwei Jahre lang darauf vorbereitet hatte, mir seine Gefühle zu gestehen.

Ich dachte an das Bild von uns beiden, dass Sugawara damals geschossen hatte und staunte erneut bei dem Gedanken daran, dass es Kageyama genauso viel bedeutete, wie mir.
Seit Suga mir dieses Bild zugeschickt hatte, hatte ich mich gefragt, wie der schwarzhaarige Setter wohl darauf reagieren würde, sollte er es jemals zu Gesicht bekommen.
Insgeheim hatte ich mir gewünscht, dass Kageyama meine nächtliche Umarmung unbewusst erwiedert hatte, weil ich ihm ebenfalls wichtig war, doch eigentlich hatte ich eher vermutet, dass er mich einen Kopf kürzer machen würde, sollte er das Foto jemals sehen.
Ich war kein einziges Mal auf die Idee gekommen, dass Sugawara ihm das Bild ebenfalls zugesendet haben könnte und schon gar nicht hätte ich erwartet, dass er es auf seinen Nachttisch gestellt hatte.
Wahrscheinlich hätte ich gelacht, wenn mir das jemand erzählt hätte.

Langsam öffnete ich noch immer lächelnd die Auge und sah hinauf in Kageyamas friedliches Gesicht.
Mir war schon früher auf unseren nächtlichen Busfahrten oder während der Trainingscamps aufgefallen, dass der Setter im Schlaf ganz anders wirkte, als sonst.
Sein sonst so grimmiger Gesichtsausdruck war verschwunden und er wirkte deutlich jünger und entspannter.
Manchmal vergaß ich, dass ich der ältere von uns beiden war, doch in Momenten wie diesen erinnerte mich seine sanfte Mine daran, dass Kageyama auch noch eine ganz ander Seite in sich versteckte.
Gestern Abend hatte er mir zum ersten Mal einen Blick auf diese Seite gewährt.
Ich war überrascht gewesen, als er mir gesagt hatte, dass er mir nach unserem Streit auch dann noch zugespielt hätte, wenn ich mich geweigert hätte, seine Bälle zu schlagen.

Auch die Sache mit dem Foto hatte mich überrascht, aber am meisten geschockt war ich von seiner Aussage gewesen, dass er mit mir zusammen am stärksten sei.
Früher hatte er mir bei diesem Satzt immer geraten, mich nicht selbst zu überschätzen.
Das er gestern die selben Worte benutzt und sie dabei auch noch ernst gemeint hatte, hatte mich so glücklich gemacht, dass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte und ihn einfach umarmen musste.
Ich fragte mich, ob er mir diese liebevolle und verletzliche Seite in Zukunft öfter zeigen würde. Ich hoffe es, denn bisher hatte ich mir Kageyama nie so vorstellen können.
Mir gefiel die Aussicht, dass ich der einzige war, den er auch diese Seite von sich sehen ließ.

Ich genoss noch einige Minuten die gemütliche Nähe zwischen uns, bevor ich langsam Kageyama's Arm von meiner Hüfte schob und aus dem Bett rutschte.
Ich war schon immer ein Frühaufsteher gewesen und hielt es nicht aus, noch länger liegen zu bleiben, wenn ich erst einmal wach war.
Leise tapste ich ins Badezimmer, ging auf die Toilette und wusch mir anschließend Hände und Gesicht. Eigentlich hatte ich das dringende Bedürfnis mir die Zähne zu putzen, aber ich wollte nicht einfach ungefragt in Kageyamas Schränken herumwühlen, also ließ ich es bleiben.
Stattdessen schlich ich in die Küche und machte mir an seiner Kaffeemaschine zu schaffen. Glücklicherweise standen Filter und Kaffeepulver direkt daneben, sodass ich hier nicht vor dem selben Problem stand, wie bei der Zahnbürste.

KageHina - Together on the Top Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt