Kapitel 6

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"Nein. Ich habe mich nicht getraut und bin gegangen." lachte ich.

"Guten Morgen." begrüßte ich -zu meiner Überraschung- einen leeren Raum. Naja, ganz leer war er auch wieder nicht, Milo war ja hier. "Kazutora nicht hier?" fragte ich ihn, in der Hoffnung er würde mich verstehen. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel auf dem Stand dass er arbeiten war und die Katze verpflegt. Ich solle nachkommen sobald ich wach bin. Also zog ich mich schnell um und gab dann die Adresse in mein Handy Navi ein.

"Hall- Oh Lord! Du arbeitest in einer Zoohandlung!" sofort lief ich auf die kleinen Welpen zu und fing an sie alle zu streicheln. Ich war wirklich neidisch auf diesen Job und wünschte mir auch dort arbeiten zu dürfen. Tiere waren etwas besonderes, sie hatten keine Geheimnisse und keine bösartigen Gedanken. Aber wer bin ich um Menschen mit bösartigen Gedanken zu verurteilen?

"Dir auch einen guten Morgen Schwesterherz." lachte mein Bruder und wuschelte mir durch die Haare. "Mhm." murmelte ich nur und streichelte weiter all die Welpen, die alle auf einmal meine Aufmerksamkeit wollten. Lachend versuchte ich den Welpen der mich gerade attackierte von mir weg zudrücken, doch er hatte eine erschreckende Kraft und ich wollte ihn nicht verletzen. Durch ein schnippen gegen meinen Kopf fuhr ich hoch. "Hey!" ich drehte mich zu Kazutora um und sah ihn böse an. "Steh auf jetzt." Meinte er knapp. Widerwillig setze ich alle Hunde ab und rappelte mich wieder auf.

"Ist das dein Laden?" fragte ich mit leuchtenden Augen. "Nein Chifuyus. Er hat mich angestellt." breit lächelte er und ging auf die Theke zu. "Wo ist Fuyu?" fragte ich und sah mich in dem Laden um. Doch meine Aufmerksamkeit galt sofort etwas oder jemand anderem. Vor uns stand ein Mann. Seine Haare waren kurz und schwarz. Seine Augen waren völlig leer und seine Statur abgemagert. Ich wusste sofort wer er war.

"Mikey!" rief ich aufgeregt und rannte auf ihn zu. Kazutora sah mir dabei nur verunsichert zu. Ich nahm ihn fest in den Arm und spürte wie sich sein griff an meiner Taille verstärkte. "Seid wann nennst du mich wieder Mikey?" obwohl er mit mir redete sah er an mir vorbei. Dabei änderte sich seine Miene heftig und er entfernte sich von mir. "Das ist doch dein Name, oder nicht?" verwirrt legte ich meinen Kopf schief. Die Aura die von den beiden Männern ausging war Feindselig. "Doch. Das stimmt schon." er versuchte zwar zu lächeln, dennoch spürte ich das etwas ganz und gar nicht stimmte.

"Sanzu und Ran meinten du wärst im Nebengebäude gewesen." hinter uns hörte ich wie meinem Bruder eine Futter Schüssel aus der Hand fiel. Ich drehte mich zu ihm um und gab ihm einen warnenden Blick. Seufzend ging ich auf ihn zu und half ihm das zerstreute Futter aufzusammeln. "Ich habe dir doch davon erzählt Idiot." flüsterte ich ihm zu. Als alles aufgesammelt war ging ich wieder zurück zu meinem besten Freund.

"Ich war da, ja. Bin aber wieder abgehauen." nervös kratzte ich mich am Nacken. "Manjiro ist total ausgerastet. Er dachte sie hätten ihn angelogen. Daraufhin schickte er mich zu sehen ob du wirklich am Leben bist." auch wenn ich nicht verstand von wem er redete tat ich so als wüsste ich wovon er redete. "Dein Mann Y/N." mischte sich Kazutora in das Gespräch ein. Manjiro Sano also. "Du siehst ja. Ich bin quick lebendig. Mein Gedächtnis eher weniger." lachte ich los. Ich konnte nicht anders als darüber zu lachen, das machte es leichter für mich damit zu leben.

"Es ist schön dich wieder zu sehen." er nahm mich fest in den Arm. Meine Augen gingen zu und ich inhalierte den Geruch den er ausstrahlte. Er roch so vertraut dass ich nicht anders konnte als mein Gesicht in seiner Halsbeuge zu verstecken. Dabei bemerkte ich dass Tränen aus meinen Augen liefen. Auch für Mikey blieb das nicht unentdeckt, denn er drückte mich leicht von sich um mir in die Augen sehen zu können. Mit seinem Daumen strich er mir die Tränen weg. "Irgendwann wirst du dich wieder erinnern." mir kam es so vor als würde er zu sich selbst reden und nicht zu mir. Ich lächelte ihn an und bekam einen Kuss auf die Wange. Seine Finger streichelten über mein Schulterblatt. Diese Berührungen verursachten ein merkwürdiges Kribbeln in meinem gesamten Körper. "Ich muss los. Pass gut auf sie auf Kazutora." meinte er. "Verlass dich drauf." noch nie hatte ich meinen Bruder so Feindselig erlebt. Mikey streichelte mir ein letztes Mal über die Wange und machte dann auf dem Absatz kert und ging.

Ein merkwürdiges Gefühl überkam mich in dem Moment als er den Laden verließ. Es war als hätte man mir ein Stück meines Herzens aus der Brust gerissen. "Mikey." flüsterte ich. Doch lange blieb ich nicht so stehen. Mir kam nämlich ein Gedanke. "Was tust du?" fragte Kazutora als ich auf die Toiletten zusteuerte. "Ich muss etwas nachsehen."

Tatsächlich. Ich hatte das selbe Tattoo wie Ran am Hals und Mikey im Nacken auf Meinem rechten Schulterblatt.

Das Bonten Tattoo.

dark impulse| Manjiro Sano x Fem. Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt