Kapitel 3

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Ich war fest entschlossen das selbst in die Hand zu nehmen.

"Daran erinnerst du dich auch nicht?" fragte Kazutora enttäuscht. "Nein." So langsam hatte ich alle Hoffnung verloren. Wir waren an jedem Ort an dem ich früher war, in der Hoffnung ich würde mich zumindest an etwas erinnern. Wir waren selbst an dem Schrein von früher, von Toman, doch auch dieser Ort war mir völlig unbekannt.

"Lass uns nach Hause fahren." meinte er und ging mit gesenkten Kopf zurück. Doch da fiel mir etwas auf. Ohne ein Wort zu sagen ging ich näher auf die Statue zu. Da traf es mich.

Flashback:

"Y/N. Willst du meine Frau werden?" er ging auf die Knie und holte eine Schatulle aus seiner Jackentasche. Darin war ein wunderschöner Diamantring. "Ja! Nichts lieber als das!" mit Tränen in den Augen warf ich mich ihm um den Hals und küsste ihn innig. "Ich liebe dich, verlasse mich niemals." murmelte er in den Kuss. "Niemals, ich werde bis in den Tod bei dir bleiben." lächelte ich ihn an.

Realität:

"Bis in den Tod." murmelte ich. Doch ich war wieder zurück in der Realität. Ich hatte mich erinnert, an diesen Ort und an den Antrag, doch nicht an den Mann vor mir, trotzdem war mir bewusst dass ich ihn sehr geliebt haben muss. "Was?" fragte Kazutora verwirrt. "Ich habe ihm damals versprochen bis in den Tod an seiner Seite zu bleiben. Und er ist derjenige der mich verlassen hat." seine Augen weiteten sich. "Du hast dich an etwas erinnert?" ich nickte. "Nur an den Antrag. Nicht an ihn." er seufzte. "Sehr gut." lächelte er.

Ich war froh darüber, doch gleichzeitig auch deprimiert. Irgendetwas war dagegen dass ich das Gesicht meines Mannes sehen konnte, womöglich war er, oder mein Leben mit ihm schuld daran dass auf mich geschossen wurde. Dennoch wollte ich wissen wer er ist, immerhin war er ein Teil meines Lebens. Warum nur wollte er mich nicht sehen? Es musste einen Grund dafür geben. Oder diese ganze Geschichte von wegen er erkundigte sich jeden Tag nach mir war erfunden um mich weniger zu kränken und in Wahrheit hatte keiner danach mehr ein Wort von ihm gehört.

"Ist die Geschichte wahr? Hat mein Mann wirklich jeden Tag nach mir gefragt?" brach ich die drückende Stille zwischen uns während wir nach Hause fuhren. "Ist sie ja. Er ist wohl zu feige dir ins Gesicht zu sehen." ich seufzte. Das war nicht die Antwort die ich mir erhofft hatte. "Hör auf dir den Kopf zu zerbrechen Schwesterchen. Es kam alles wie es kommen musste." er hatte leicht reden, er wurde nicht angeschossen, lag vier Jahre lang im Koma und konnte sich an nichts mehr erinnern.

"Jugendstrafanstalt Tokio." las ich den Text auf dem großen Schild vor uns vor. "Dieser Ort kommt mir bekannt vor, ist das Teil unseres Trips?" fragte ich gespannt, doch Kazutora schüttelte den Kopf. Merkwürdig.

Flashback:

"Bist du sicher? Er hat Shin-chan  getötet." murmelte ich und sah zu Mikey auf. "Er ist dein Bruder Y/N. Was er getan hat sollte dich nicht dazu bringen ihn zu hassen." er schob mich in Richtung Eingang. "Aber du bist mein bester Freund und er hat-" "Wenn du deinen Arsch da nicht rein schiebst dann schlage ich dich zu Brei." ich erschrak. "Schon gut du Rüpel." ich streckte ihm die Zunge entgegen und ging in die Strafanstalt.

"Hallo Kazu." ich setzte mich vor die Glasscheibe und betrachtete meinen Bruder. "Warum bist du hier?" fragte er mit gesenkten Kopf. "Um dich zu besuchen. Wie geht es dir? Okay die Frage war blöd. Wie sollte es dir denn gehen?" ich schüttelte den Kopf bedrückt. "Tut mir leid. Ich- Ich vermisse dich Kazu-Chan. Mutter weint jeden Tag und ich weis nicht was ich tun soll. Du fehlst hier, es gibt keinen mehr der mich zum Lachen bringt." brabbelte ich unaufhörlich. "Wenn ich hier raus bin verspreche ich dir um dich zu sorgen. Ich lasse dich nie wieder in Stich und beschütze dich vor den Menschen die dir schaden. Ja, Schwesterchen?"

Realität:

"Du warst hier damals. Mikey musste mir damals mit Schläge drohen um mich das erste Mal hier rein zu bekommen." meinte ich und dabei war ich nicht geschockt. Ganz und gar nicht, ich begann sein verhalten langsam zu verstehen. Und seine Werte hatten sich durch den Fakt dass er gesessen hat nicht verändert. "Du erinnerst dich an ihn?" fragte er als hätte er Angst vor irgendetwas. "Klar, er war unser bester Freund." Meinte ich mit einem breiten lächeln. Abgesehen davon dass ich sofort wusste wer mein Bruder war (wir ignorieren den Fakt dass ich seinen Namen zu Anfang nicht kannte) und eine Erinnerung mit meinem Mann dessen Gesicht ich noch immer nicht kannte, war Mikey der erste bei den ich mir sicher war dass er ein Teil meiner Vergangenheit war.

"Unser bester Freund, ja." murmelte er vor sich hin.

dark impulse| Manjiro Sano x Fem. Reader Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt