8. Teil

71 6 5
                                    

Samus Sicht

Als ich mich umdrehte, um in meine Koje zugehen, knallte ich mit Mikko zusammen. "Man Mikko. Warum stehst du hier im Gang?"
"Ich möchte zu Riku, Samu. Er weint immer noch und er hat deinen Namen geschrien und bitte. Was ist passiert, Samu? Konntest du es nicht mit ihm klären?"
"Nichts ist passiert, Mikko. Und wir konnten es klären. Er hat sich bei mir entschuldigt und ich mich bei ihm. Ich werde in Zukunft keine Frauengeschichten mehr haben. Ich hoffe, dass ich eines Tages die Richtige finden werde."

"Das klingt sehr gut, Samu, aber warum weint Riku immer noch?"
"Ich kann ihm das einfach nicht verzeihen, was er zu mir gesagt hat und somit sagte ich zu ihm, dass sich unsere Freundschaft erledigt hat."
"Ach Mensch, Samu. Er ist doch dein bester Freund und du hast zu ihm auch nicht schöne Sachen gesagt und er verzeiht es dir doch auch. Was hat er denn so Schlimmes zu dir gesagt, dass du ihm gleich die Freundschaft kündigst?"
"Das möchte ich nicht wiederholen, Mikko. Das ist echt privat."

"Okay, Samu", sagte er nur und lief nach vorne zum Busfahrer. Dort nahm er sich einen Kaffee und setzte sich hin. Ich schaute noch mal zu Rikus Koje. Er schluchzte noch leise und ich überlegte hin und her, ob ich doch nochmal zu ihm gehen sollte, weil Mikko hatte schon recht mit seinen Worten, aber ich entschied mich dagegen, weil ich es noch sacken lassen musste. Seine Worte waren wirklich sehr verletzend.

Ich lief auch nach vorne zu Mikko, schaute in den Kühlschrank und holte eine Eierpackung heraus. "Was hast du vor, Samu?", fragte Mikko.
"Ich möchte für uns alle was kochen. Schinkennudeln mit Ei. Wäre das okay, Mikko?", er nickte und ich fing mit Kochen an. Ich musste mich jetzt echt ablenken. Der Streit mit Riku setzte mir echt zu. Nach und nach kamen alle nach vorne, außer Riku.

Ich stellte das Essen auf den Tisch und sie fingen an sich zu bedienen. "Danke, Samu. Das schmeckt sehr gut. Du bist einfach der geborene Koch", sagte Raul und ich lächelte ihn an. "Wo steckt eigentlich, Riku?", fragte nun Sami und in diesem Moment kam Riku aus seiner Koje. Er nahm sich schweigend einen Kaffee, schaute nur kurz Sami an und wollte dann wieder zu seiner Koje gehen, aber Mikko hielt ihn am Arm fest. "Setze dich bitte zu uns. Samu hat was Leckeres gekocht für uns alle."

"Ich habe kein Hunger, Mikko."
"Du musst was essen, Riku. Und die Schinkennudeln mit Eier sind echt lecker.", er nickte und setzte sich hin. Sami schob ihm einen Teller zu, aber er befüllte ihn sich nicht und somit übernahm das Mikko für ihn. "Riku, bitte iss was.", er nickte erneut, aber starrte anschließend nur auf den Teller, nahm eine Gabel zur Hand und stocherte nur darin herum. Sein Kopf hatte er dabei gesenkt.

Er versuchte echt den Blickkontakt mit mir zu vermeiden. Während die anderen alle aßen, sah ich, wie ein paar Tränen auf Rikus Essen tropften. Ich seufzte, reichte ihm ein Taschentuch, aber er schüttelte nur mit seinem Kopf, stand auf und lief wieder zu seiner Koje. "Bitte verzeih ihm die Worte, Samu. Auch wenn ich nicht weiß, was er zu dir gesagt hat. Jeder macht Fehler und Riku bereut es zutiefst und es tut ihm sehr weh, dass du ihm die Freundschaft gekündigt hast", sagte Mikko. "Du hast was?", sagte die anderen im Chor und ich seufzte erneut. "Ja, ich bin ein Arschloch. Seid ihr jetzt zufrieden damit?", fragte ich unter Tränen, stand auf und lief erst mal zu meiner Koje. In meiner Koje ließ ich alles raus, was sich über Monate bei mir angestaut hatte. Ich war wirklich sehr verliebt in Saila, aber sie hatte mich nur ausgenutzt und verarscht. Nie wieder wollte ich so eine Erfahrung machen und Rikus Worte taten mir halt sehr weh. Die Richtige stand nicht einfach an einer Ecke.


I can't be your manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt