25. Teil

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Rikus Sicht

Nach langem hin und her wälzen und Weinen, war ich doch noch eingeschlafen. Ich hatte wirklich gehofft, dass Samu noch zu mir kommen würde, aber dem war nicht so. Anscheinend liebte er mich nicht so sehr, wie ich es tat. Gefühle hatte er definitiv für mich, aber das war mir zu wenig. Ich fühlte mich gerade nicht geliebt von ihm.
Gegen 10 Uhr wachte ich auf, weil der Bus nicht mehr fuhr. Ich hatte wirklich sehr schlecht geschlafen. Langsam streckte ich mich, stand auf und zog mich an. Anschließend ging ich ins kleine Bad und machte mich frisch. Nach 10 Minuten verließ ich es und ging nach vorne zum Frühstück. Die anderen Bandmitglieder hatten schon alles auf den Tisch gestellt, aber Moment Mal. Wo war Samu?

Ich schaute aus dem Fenster und sah, dass wir vor einer Polizeistation standen. Na super! Er war ohne mich zur Polizei gegangen. War er so wütend auf mich? Ich setzte mich seufzend hin. "Was ist los, Riku?"
"Warum ist Samu ohne mich zur Polizei gegangen?"
"Das weiß ich nicht, Riku. Anscheinend wollte er dich nicht wecken. Er hat uns vorhin erzählt, was gestern Abend passiert ist und danach hielt der Busfahrer bei dem Polizeipräsidium und seitdem ist er da drin", sagte Mikko.
"Okay", sagte ich nur, nahm mir ein Brötchen zur Hand und schnitt es auf. Anschließend belegte ich eine Hälfte mit Wurst und die andere mit Marmelade. Osmo goss mir nebenbei noch einen Kaffee ein. "Danke, Osmo."

"Den kannst du sicherlich sehr gut gebrauchen. Du siehst sehr müde aus. Hast du überhaupt geschlafen?"
"Wenn es hochkommt, habe ich gerade mal zwei Stunden geschlafen, Osmo."
"Warum, Riku?", ich zuckte nur mit meinen Schultern, weil ich wollte nicht über den Streit reden. Ging auch keinem was an. Nach 30 Minuten kam Samu zurück in den Bus. "Guten Morgen, mein Süßer. Wie ist es gelaufen? Ich wollte doch dabei sein."

"Ganz gut, Riku. Ich konnte die Zwei noch ganz gut beschreiben. Hoffentlich werden sie gefunden und dafür eingesperrt", ich nickte und schluckte auch dabei, weil von ihm kein Guten Morgen kam und er sich auch einfach hinsetzte und sich anschließend mit den anderen unterhielt, statt mit mir. Darauf hatte ich gerade echt keinen Bock und somit stand ich auf, lief zu meiner Koje und legte mich darein. Ich fing mitweinen an, weil Samu mich ignorierte. Ich hatte sowas von recht. Er liebte mich nicht.

Nach 10 Minuten spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Langsam drehte ich mich um, in der Hoffnung, dass es Samu war, aber es war Osmo. Er hockte sich vor mich, nahm mich in seine Arme und fragte mich, warum ich weinte und warum ich vom Frühstückstisch abgehauen war? Ich wischte meine Tränen weg und erzählte ihm von gestern Abend. "Man Riku. Warum redest du nicht ordentlich mit Samu? Woher soll er denn wissen, was du von ihm hören möchtest? Und ich weiß ganz genau, dass er dich auch liebt, weil sonst hätte er die Groupies nicht abgewiesen und zu ihnen gesagt, dass er glücklich vergeben ist. Riku, Samu liebt dich und du hast ihn wirklich sehr mit deiner Aussage verletzt. Er hat es wirklich immer zu dir gesagt, dass er dir treu bleibt. Bitte entschuldige dich bei ihm und dann sag es ihm, was du von ihm hören möchtest", ich nickte, stand mit ihm zusammen auf und anschließend liefen wir wieder zu den anderen. "Können wir miteinander reden, Samu?"

"Ich weiß nicht, worüber wir noch miteinander reden sollten? Für dich bin ich ja ein Fremdgeher."
"Das habe ich niemals so gesagt, wie du es gerade ausgesprochen hast. Ich liebe dich, Samu und es tut mir leid, dass ich das gestern Abend zu dir gesagt habe. Lass uns bitte noch mal miteinander reden", sagte ich unter Tränen, aber er schüttelte nur mit seinem Kopf und schaute mich nicht mehr an. Dadurch brach ich richtig in Tränen aus und sagte zu Osmo, dass es ein Fehler war, aus meiner Koje zu kommen. Samu liebte mich nicht und ich hatte es gerade schwarz auf weiß vor meinen Augen. Samu hob dadurch seinen Kopf und schrie mich an: "Natürlich liebe ich dich, aber ich lasse mich ungern, als Fremdgeher betiteln."

"Höre auf, mich anzuschreien. Und ich sagte doch gerade, dass ich das niemals zu dir gesagt habe. Ich habe lediglich gesagt, dass ich froh bin, dass du mir nicht fremdgegangen bist."
"Das ist das gleiche, Riku", sagte er ruhig. Ich schluckte und verschwand anschließend wieder in meiner Koje. Gott sei Dank hatte er aufgehört mich anzuschreien, aber er kam mir nicht nach. Wenn er mich wirklich liebte, warum folgte er mir dann nicht? War es denn so schlimm, dass ich sowas zu ihm sagte? Ich hatte mich doch dafür entschuldigt. Was sollte ich denn noch tun? Es tat gerade furchtbar weh, dass er nicht zu mir kam. Ich schluchzte wieder und in diesem Moment hörte ich, wie die anderen zu ihm sagten, dass er zu mir gehen sollte. Ich war echt gespannt, ob er zu mir kommen würde. Immerhin wollte ich mit ihm reden und ich hatte mich auch entschuldigt. Warum war er nur so stur? Das passte gar nicht zu ihm. Eigentlich war ich von Natur aus sehr stur.


I can't be your manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt