24. Teil

60 6 0
                                    

Rikus Sicht

Ich war so froh darüber, dass Samu die zwei Groupies abgewiesen hatte und mir somit treu blieb. Das hatte er nämlich unseren Busfahrer erzählt, dass die zwei Groupies es wollten, dass Samu mit zu ihnen kommen würde, aber er sagte, dass er glücklich vergeben sei. Leider nahmen die Zwei es nicht gelassen auf und schlugen auf Samu ein. Und zu guter Letzt stahlen sie sein ganzes Bargeld, was er dabei hatte.

Samu war clever. Er hatte immer zwei Brieftaschen dabei. Eins, wo sein Bargeld drin war und indem anderen befanden sich seine Kreditkarten und Ausweise. Somit musste er jetzt keine Kreditkarte sperren lassen, weil die zwei Groupies, das Portmonee mit dem Geld klauten und nicht das andere mit seinen Ausweisen und Kreditkarten. Wir würden auf jeden Fall morgen früh noch zur Polizei fahren und die zwei Damen anzeigen. Im Krankenhaus angekommen, kam Samu gleich dran und ich wartete vor dem Behandlungsraum. Nach 30 Minuten kam er wieder nach draußen. Sie hatten seine Wunden gesäubert und hier und da hatte er ein Pflaster drauf.
"Meine Nase ist nicht gebrochen, Riks. Ich hatte großes Glück. Wir können wieder zum Tourbus gehen."

"Gott sei Dank." Und anschließend verließen wir das Krankenhaus und der Busfahrer ließ uns wieder in den Tourbus. "Alles okay, Samu?", fragte er. "Ja, es ist nichts gebrochen. Wir gehen jetzt Schlafen. Gute Nacht."
"Gute Nacht, Samu und Riku."

Wir liefen zu unseren Koje, zogen uns bis auf die Unterhose aus und Samu kuschelte sich plötzlich an mich. "Legst du dich zu mir, Riks? Mir geht es gerade überhaupt nicht gut. Ich glaube, ich habe zu viel getrunken. Es tut mir sehr leid, dass ich nicht auf dich gehört habe."
"Alles gut, Samu. Ich bin nicht sauer auf dich. Falls du das gerade denkst, von mir. Und klar, lege ich mich noch zu dir", er grinste, legte sich in die Koje und ich legte mich dicht an ihm. Sofort kuschelte er sich fest an mich. "Ja, Riku. Ich habe das echt gedacht, dass du sauer auf mich bist."
"Nein, das bin ich nicht, aber versuche doch bitte in Zukunft nicht mehr so viel mit den Groupies zu flirten. Die meisten führen nämlich nichts Gutes im Schilde. Auf jeden Fall zeigen wir die zwei morgen früh an."

"Ja, das machen wir."
"Gute Nacht, Samu. Ich liebe dich."
"Gute Nacht, Riks. Schlaf gut", sagte er nur, kuschelte sich noch fester an mich und schloss seine Augen. Ich seufzte, weil ich hätte es auch gerne von ihm gehört, dass er mich liebt, aber das wird wohl nicht so schnell von ihm kommen, weil unsere Beziehung ja immer noch geheim war.
"Alles gut, Riks?"
"Ja! Warum soll denn nicht alles gut sein?"
"Weil du gerade geseufzt hast. Du bist doch sauer auf mich."
"Nein, das bin ich nicht und jetzt schlaf."

"Doch, das bist du. Ich spüre das ganz deutlich. Was ist los, Riku?" und dabei schaute er mir tief in meine Augen. Ich wollte es ihm nicht sagen, weil ich genau wusste, dass er dann mit mir diskutieren würde und darauf hatte ich gerade keine Lust. Ich wollte nur noch schlafen, und zwar in seinen Armen. Warum hatte ich nur geseufzt? Irgendwann würde er auch zu mir "Ich liebe dich" sagen. Warum war ich da nur so ungeduldig? Hatte ich Angst, ihn zu verlieren? Wollte ich es deswegen von ihm so schnell wie möglich hören, dass er mich auch liebte?
"Was geht gerade in deinem süßen Kopf vor? Ich weiß, dass du dir über irgendetwas Gedanken machst. Ich kenne dich jetzt schon seit drei Jahren, Riku. Was ist los? Rede bitte mit mir."
"Heute nicht mehr, Samu. Lass uns schlafen. Ich bin sehr froh darüber, dass du mir nicht fremdgegangen bist." Und mit diesem letzten Satz hatte ich was ausgelöst. Warum konnte ich nicht darüber meine Klappe halten?

Er erhob sich von meiner Brust und schaute mich dabei wütend an. "Wie kannst du nur so von mir denken? Ich habe dir doch die ganze Zeit gesagt, dass ich dir treu bleiben werde. Ich bin kein Fremdgeher. Und, wenn ich in einer Beziehung bin, dann bin ich zu 100 % treu. Nur, weil ich mit den Groupies flirte, heißt es nicht, dass ich auch mit denen ins Bett gehe. Verschwinde aus meiner Koje, Riku. Ich bin gerade sehr enttäuscht von dir", ich nickte traurig, schluckte meinen Kloß im Hals herunter und verließ seine Koje. Samu legte sich wieder hin und drehte den Kopf zur Wand. Ich hatte es gerade echt verbockt bei ihm und das ein zweites Mal. Erneut seufzte ich, legte mich in meine Koje und drehte mich auch zur Wand. Ich wischte mir übers Gesicht, weil meine Tränen liefen. Ich wollte doch auch nur einmal von ihm hören, dass er mich auch liebte, aber jetzt konnte ich wohl noch länger darauf warten. Unter meinen Tränen versuchte ich einzuschlafen.


I can't be your manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt