31. Teil

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Samus Sicht

Am frühen Morgen verzog ich mich in die Küche und setzte einen starken Kaffee an. Den brauchte ich ganz dringend. Ich hatte die halbe Nacht wach gelegen, weil mir Saila und das Baby nicht aus dem Kopf gingen.
Riku schlief noch tief und fest, als ich das Schlafzimmer verließ. Ich wollte ihn nicht wecken. Ich konnte einfach nicht schlafen, mit so vielen Gedanken in meinem Kopf. Saila war schon eine Traumfrau und sie sah so gut mit dem kleinen Babybauch aus. Als sie mich umarmte, kribbelte es überall. Ich hatte immer noch Gefühle für sie. Ich seufzte laut und in diesem Moment betrat Riku die Küche.

Er drückte mir einen Kuss auf meinen Kopf, nahm sich auch was von dem starken Kaffee und setzte sich mir gegenüber. "Warum bist du schon aufgestanden? Ich habe dich im Bett vermisst."
"Ich konnte nicht mehr schlafen. Die halbe Nacht habe ich nicht geschlafen und deswegen brauchte ich jetzt einen starken Kaffee."
Er nahm dadurch einen Schluck von dem Kaffee und verzog dabei sein Gesicht. "Oh ja, der ist sehr stark. Da brauche ich ganz viel Milch und Zucker."
Ich musste dadurch lachen. Riku war schon ein Süßer und er brauchte es auch süß. "Warum konntest du die halbe Nacht nicht schlafen?"
"Mh", sagte ich nur und senkte dabei meinen Kopf nach unten. Wie sollte ich es ihm nur sagen, dass ich es gerne noch mal mit Saila probieren würde? Er würde sicherlich ausrasten und mich verlassen. Das wollte ich nicht und somit schwieg ich, aber er duldete mein "Mh" nicht.
"Samu, bitte sag es mir."

"Ich habe die halbe Nacht an Saila und das Baby gedacht. Ich liebe sie noch und ich möchte es gerne noch mal mit ihr probieren, aber trotzdem weiterhin mit dir zusammensein."
"Wie bitte was? Hast du zu heiß geduscht oder was? Saila verarscht dich. Setze endlich deine rosarote Brille ab. Und eine Dreierbeziehung wird niemals funktionieren und ich würde das sowieso nicht mitmachen. Entweder Saila oder ich. Uns beide, das geht auf Dauer nicht gut, Samu."

"Ich glaube das nicht, dass sie mich verarscht mit dem Baby. Und es hat gestern überall bei mir gekribbelt, als sie mich umarmt hat. Ich kann die Gefühle nicht so einfach für sie ausstellen. Und ich denke ja auch nicht an eine Dreierbeziehung. Unsere Beziehung ist ja geheim und Saila soll davon auch nichts erfahren, dass ich bi bin. Wir können uns ja weiterhin heimlich lieben. Vor allem, wenn wir auf Tour sind."

"Sag Mal, geht's noch bei dir? Du möchtest Saila mit mir betrügen? Sowas würde ich niemals machen", er schüttelte mit seinem Kopf und stand auf. "Riku, warum nicht? Ich liebe dich so sehr und Saila liebe ich auch noch. Das wird schon funktionieren. Und ja, es geht noch bei mir. Ich finde das nicht schlimm, wenn man zwei Partner hat. Ich kann ja auch Saila von dir erzählen, dann wäre es nicht mehr geheim."

"Vergiss es, Samu. Ich möchte das nicht. Du musst dich entscheiden. Entweder sie oder ich?", er stellte danach seine Kaffeetasse in die Spüle und verließ die Küche. Ich seufzte und schaute ihm traurig nach. Ich wollte mich nicht für einen entscheiden müssen.
Ich stand auch auf und lief ihm nach. Er lief ins Schlafzimmer, nahm seinen Rucksack an sich und packte seine Sachen ein. "Was machst du da, Riks?"

"Ich weiß, dass du dich für Saila entscheiden wirst, weil sie ein Baby von dir erwartet und du schon immer eine kleine Familie haben möchtest."
"Ja, das möchte ich, Riku, aber du kannst doch daran teilhaben."
"Nein, Samu. Ich möchte nicht nur von dir aufgesucht werden, wenn du Lust auf mich hast. Ich möchte rund um die Uhr bei dir sein."
"Ich kann ja mit Saila reden. Vielleicht stimmt sie einer Dreierbeziehung zu."
"Vergiss es, Samu, da mache ich nicht mit."
"Aber du hast doch auf der Tour gesagt, dass wir auch mal mit einer Frau schlafen können, wenn wir Lust darauf haben."

"Damit meine ich einen Dreier und somit einen One-Night-Stand, aber nichts auf Dauer. Sorry, Samu. Wie gesagt, entweder sie oder ich", erneut seufzte ich und sagte schweren Herzens, dass ich mich für sie entscheide. Er schluckte kräftig, nickte und zog sich anschließend an. Nachdem er fertig war, nahm er seinen Rucksack an sich und lief zur Wohnungstür. "Riku, wir bleiben doch trotzdem noch beste Freunde?", er nickte hart schluckend und verließ anschließend meine Wohnung. So hatte ich mir die freien Tage nicht vorgestellt, aber die Gefühle zu Saila ließen mich nicht los und somit machte ich mich auf den Weg zu ihr. Die Trennung von Riku tat sehr weh, aber die Zeit würde die Wunde heilen. Und Gott sei Dank hatte er mir nicht die Freundschaft gekündigt. Ich fuhr zu Saila und freute mich schon riesig auf sie. In 5 Tagen hatten wir noch zwei Konzerte in Finnland. Somit mussten wir nicht mehr mit dem Tourbus auf Tour. Erst wieder im Sommer.


I can't be your manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt