14. Teil

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Samus Sicht

Als ich nach zwei Stunden zurück ins Hotelzimmer kam, sah ich, dass Riku schlief und von seinem Frühstück gar nichts gegessen hatte. Hatte er wieder Fieber? Wollte er deswegen nichts essen? Ich lief auf ihn zu, fühlte seine Stirn und bemerkte dabei, dass sein Gesicht nass war. Oje, er hatte geweint. Aber warum hatte er geweint? Hatte ich ihn mit irgendetwas verletzt? War ihm vielleicht meine Aussage über den One-Night-Stand nicht recht? Fieber hatte er keins mehr. Seine Stirn war wieder auf einer ganz normalen Temperatur.
Sanft strich ich ihm über seine nassen Wangen. Er wurde dadurch wach und blinzelte mich süß an. "Wie lange warst du weg, Samu?"

"Zwei Stunden, Riks. Ich habe mich ein wenig mit den anderen verquatscht. Wie fühlst du dich und warum hast du geweint?"
"Mir geht es besser, Samu. Die zwei Stunden Schlaf haben sehr gutgetan. Ich werde jetzt aufstehen, mich anziehen und ein bisschen spazieren gehen. Ich kann doch nicht den ganzen Tag im Bett liegen. Kommst du mit, Samu?"
"Sehr gerne, Riks, aber warum weichst du meiner Frage aus? Warum hast du geweint? Und dein Frühstück hast du auch nicht angerührt."

"Ich hatte vorhin noch keinen Hunger. Jetzt ja und ich werde mich, nachdem Anziehen auf das Frühstück stürzen", lächelte er mich an und stand auf. Er verschwand einfach ins Bad, aber so leicht kam er mir nicht davon. Warum wollte er es mir nicht sagen, warum er geweint hatte? Ich lief ihm nach, stellte mich in den Türrahmen und beobachtete ihn beim Anziehen. Er hatte wirklich einen schönen Körper und ich könnte es mir gut vorstellen, dass es nicht beim One-Night-Stand bleiben würde, aber ich konnte auf jeden Fall nie mit ihm zusammen sein.

Ich war vielleicht bi, aber ich war bestimmt für eine Frau und ich wollte auf jeden Fall irgendwann ein Vater werden und das konnte ich mit Riku nicht. "Riks, sagst du mir noch, warum du geweint hast?", er erschrak leicht, weil er mich noch nicht bemerkt hatte. "Hapa, erschrecke mich doch nicht so und ich habe geweint, weil du über mich gelacht hast. Natürlich weiß ich es selber, dass wir nicht zusammen sind, aber man kann trotzdem, als beste Freunde zusammen in einem Bett frühstücken."

"Da hast du recht, Riks. Es tut mir leid. Das war wirklich nicht sehr schön, dass ich über dich gelacht habe, aber deswegen hast du nicht geweint. Das kann ich dir nicht glauben. Da steckt mehr dahinter.", er schluckte dadurch kräftig und schaute mir tief in meine Augen. "Ich habe geweint, weil ich Gefühle für dich habe, Samu und ich ganz genau weiß, dass ich bei dir niemals eine Chance haben werde, weil du es vorhin gesagt hast, dass der One-Night-Stand sehr schön war. Also nur eine einmalige Sache zwischen uns.", nun schluckte ich und riss meine Augen auf.

Er hatte Gefühle für mich? Oje! Ich versuchte diese Situation aufzulockern, indem ich grinsend zu ihm sagte, dass wir uns natürlich nicht an einem One-Night-Stand festhalten müssten. Ich würde jederzeit noch mal mit ihm schlafen. "Na toll!", sagte er mit Tränen in seinen Augen und rannte an mir vorbei. Warum verkackte ich eigentlich immer alles? Er wollte eine Beziehung mit mir, aber das wollte ich nicht und es würde auch niemals zwischen uns funktionieren. Ich hatte immer noch Gefühle für Saila. Und ich hatte auch kein Vertrauen mehr in die Liebe. Bis jetzt hatte mich jeder ausgenutzt. Ich rutschte am Türrahmen entlang nach unten, legte meinen Kopf auf meine Beine und fing bitterlich zu weinen an.

I can't be your manWo Geschichten leben. Entdecke jetzt