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Ich klappe das Buch zu und werfe es achtlos in meine Tasche.

Am nächsten Morgen mache ich mich auf den Weg zum Unterricht, ich habe direkt eine Doppelstunde Zaubertränke. Ich sitze gerade so an meinem Platz, als die Tür aufschwingt und Professor Snape herein tritt. Mit wehendem Umhang, meiner Meinung nach etwas zu dramatisch, schreitet er mit schnellem Schritt bis zum Ende des Klassenzimmers und wendet sich der Klasse zu. "Schlagen Sie Ihre Bücher auf Seite 287 auf und bearbeiten Sie die darunter folgenden Aufgaben. In Stillarbeit." sagt er monoton. Im gleichen Augenblick dreht er sich auf dem Absatz um, geht zu seinen Schreibtisch und nimmt hinter ihm Platz. Ich starre ihn an und bemerke nicht, wie um mich herum alle schon angefangen haben zu arbeiten. Ruckartig blickt mir Snape in die Augen: "Wird's bald, Miss y/n?" Ich bin kurz geschockt und senke direkt meinen Blick. Die nächsten Minuten schaue ich nicht mehr zu Snape, da ich eine neue unangenehme Situation vermeiden will.

"Nun, ich hoffe, Sie haben die Aufgaben alle gewissenhaft erledigt, dann dürfte das Examen für Sie kein Problem darstellen." stellt Professor Snape klar, während dessen er einen Stapel Blätter hervor holt. Ein Stöhnen geht durch die Klasse, da vermutlich niemand die Aufgaben erledigt hat und keiner ein spontanes Examen erwartet hatte- "Ruhe!" ruft Snape und augenblicklich verstummen alle. Er verteilt die Blätter und jeder beginnt zu arbeiten. Professor Snape wandert im Klassenraum auf und ab und läuft durch die Reihen. Jedes Mal, wenn er hinter mir entlang kommt spüre ich, wie er meinen Umhang streift und ich nehme seine dominante Präsenz deutlich war. Nach einiger Zeit sind nur noch wenige meiner Klassenkameraden im Raum. Auf einmal wird mir heiß und ich bemerke, dass Snape dicht hinter mir steht. Ich gucke seitlich hinunter und mein Verdacht bestätigt sich, als ich seinen schwarzen Umhang sehe. Er steht einige Augenblicke hinter mir und beobachtet mich still. Ich schaue immer noch herunter und bin irritiert. "Arbeiten-Sie-weiter." höre ich ihn neben meinem Ohr deutlich, schon fast ein wenig bedrohlich, flüstern. Dabei betont er jedes Wort intensiv. Ich merke, wie ich rot werde und sich meine Körpertemperatur weiter erhöht. Einen weiteren, peinlichen Moment verharrt Professor Snape in dieser Position neben mir noch, bevor er sich wieder seiner schleichenden Wache durch die Klasse widmet. Ich weiß schon, dass ich das Examen nicht gut gemacht haben kann, da ich mich nicht konzentrieren konnte. Die ganze Zeit hatte ich Bilder von Snape in meinem Kopf...schon wieder ist da dieses komische Gefühl...Ich beschließe, meine Arbeit abzugeben und verlasse eilig den Raum...

peremptoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt