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Ich liege in meinem Bett und denke über den heutigen Tag nach. Je mehr ich darüber nachdenke, desto wütender macht es mich. Ich meine, was denkt sich Snape eigentlich. Wenn ich das Dumbledore melden würde, dann wäre er mal in der brenzlichen Situation...Ich würde mich schon gerne rächen, aber gleichzeitig will ich das Ganze ja auch irgendwie erhalten. Einerseits finde ich es zugegebener Maßen auch attraktiv, dass er so dominant ist, andererseits will ich nicht, dass er so eine Macht über mein Leben hat. Aber ich will ihm zeigen, dass ich auch Macht haben kann. Dass ich auch andere haben könnte, dass mich andere attraktiv finden. Kurzerhand beschließe ich, meinen Schrank nach meinen freizügigsten Klamotten zu durchsuchen. Ich finde tatsächlich auch einiges und dann fällt mir etwas in die Hand. Es sind Sportklamotten, eine kurze Hose und ein Sport-Bh. Mein Gott, die Sachen habe ich ja ewig nicht gesehen, geschweige denn angezogen. Ich beschließe sie direkt anzuziehen und als ich mich so im Spiegel betrachte, bekomme ich direkt Motivation.

Ich bin auf dem Weg zum See, auf dem Weg, eine große Runde zu joggen und hoffentlich dabei Snape über den Weg zu laufen. Zu meinem Glück sind heute besonders viele Menschen draußen. Einige Jungs gaffen mir merkbar hinterher, wahrscheinlich sind sie eben auch überrascht, da ich mich sonst eigentlich nicht so freizügig zeige. Die Sonne scheint auf meinen Körper und ich schwitze. Es ist anstrengend, aber gleichzeitig fühlt es sich gut an, in der Hitze Sport zu machen. Und ich habe noch mehr Glück: Im Augenwinkel sehe ich Professor Snape den Hang herunter kommen. Ich tue so, als würde ich ihn nicht sehen und laufe an einer großen Gruppe von Jungs vorbei, die sich nicht scheuen, mir hinterher zu gucken. Ich merke genau, wie Snapes rasender Blick auf mir liegt. Nach kurzer Zeit mache ich mich wieder auf den Weg zurück, damit nichts auffällt.

Nachdem ich geduscht habe durchwühle ich meinen Schrank erneut. Ich werde fündig. Ich ziehe mir ein schwarzes Dessous-Set an. Die Sachen sind größtenteils aus Spitze und bedecken nicht viel. Darüber ziehe ich ein Top, welches ebenfalls nicht wirklich viel bedeckt und meinen Bh zeigt. Als ich mich im Spiegel betrachte, und den Rock, den ich soeben angezogen habe, weiter nach oben ziehe, bekomme ich mehr und mehr Selbstbewusstsein.

Ich laufe erneut nach unten zum See und entdecke direkt meine Freundesgruppe. Schon als ich zu ihnen laufe, spüre ich erneut Snapes Blick auf mir, kann aber ihn selber nicht finden. Ich setze mich zu ihnen und verbringe den weiteren Nachmittag am See. Später beschließe ich jedoch, früher als alle anderen, wieder zu gehen, weil ich eigentlich auch noch lernen muss. Diese Sporteinheit hat doch ein wenig Zeit geraubt.

Als ich den dunklen Gang, auf dem Weg zum Gemeintschaftszimmer gehe, höre ich Schritte hinter mir. Sie werden schneller und ich merke sogar einen leichten Wind. Eine Sekunde später werde ich an die Wand gedrückt. In dem mehr als nur dämmrigen Licht erkenne ich Snapes Gesicht vor mir. Mir pocht das Herz. Seine Hand drückt mein Handgelenk an die Wand, die andere presst mich an meiner Schulter in die gleiche Richtung. Ich atme schneller, während er ganz ruhig ist. Fast schon gefährlich irgendwie. Er guckt an meinem Körper herab und gleitet wieder nach oben, Sein Blick bleibt auf meinem Ausschnitt, der Blick auf meinen Bh gibt, hängen: "Miss y/n,-" sagt er zischend und guckt mir ruckartig wieder in die Augen. Ich erschrecke fast ein bisschen. "-Sie werden in mein Büro kommen. Morgen Abend, Punkt 20.00 Uhr. Und, keine Widerrede." befiehlt er wütend. Er scheint ärgerlich und ist so ruhig, dass man seine innerlich brodelnde Wut förmlich erspüren kann. Ich nicke nur, weil ich viel zu perplex von seiner Erscheinung bin. Und einen Augenblick später ist er schon wieder weg.

Ich gehe einfach schnell in mein Zimmer und kann gar keinen Gedanken mehr fassen...

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