Torn - Formel 1 Fanfiction (Deutsch)

Notfall

Drei Wochen lang, hatte Carlos Olivia jeden Tag besucht. Mehrere Stunden sass er jeweils neben ihrem Bett und erzählte ihr über sein Leben. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Olivia ihn hören konnte. Er wusste es natürlich nicht, hörte aber trotzdem nicht damit auf. Als es dann aber wieder Zeit für ihn war, an ein Rennen zu fahren, blieb er extra den ganzen Tag. Als er am Abend gehen musste, erklärte er ihr, warum er jetzt zwei Wochen nicht kommen würde.
"Hör zu, ich muss gehen, die Besucherzeit ist vorbei... In den nächsten zwei Wochen kann ich halt leider nicht kommen, aber du schaffst das auch ohne mich. Wenn die zwei Rennen vorbei sind, komme ich sofort wieder zu dir, das verspreche ich dir. Dein Papa wird jeden Tag vorbeikommen und nach dir sehen, und auch Kimi und Minttu haben gesagt, dass sie dich regelmässig besuchen werden. Ich liebe dich süsse, noch immer, das weisst du" Carlos drückte Olivia einen Kuss auf die Stirn und verliess dann das Zimmer.

Zwei Wochen lang, war Carlos mit der Formel 1 unterwegs. Jeden Tag fragte er bei Mika nach, wie es wohl Olivia ging. Jedoch war er nich sonderlich glücklich zu hören, dass es Olivia Tag für Tag schlechter ging. Jeden Tag wurden die Werte schlechter und die Überlebenschancen sanken täglich etwas. Carlos versuchte das Beste aus den zwei Rennen zu holen, jedoch konnte er das nicht so wie er wollte. Auch Pierre konnte sich nicht wirklich auf die beiden Rennen konzentrieren, alles worüber er nachdachte war Olivia.

Nachdem die beiden Rennen in Silverstone und Ungarn vorbei waren, ging Carlos sofort wieder in die Schweiz. Zu seinem Glück war jetzt eine Woche Pause, also hatte er mehr Zeit bei Olivia zu sein. Er fuhr von Ungarn in die Schweiz, ging aber nicht zu Olivia's Haus sondern direkt ins Krankenhaus. Er musste sie sehen. Als er im Krankenhaus ankam, war Mika gerade bei Olivia. "Hey zusammen" Sagte Carlos in einer ruhigen aber gestressten Stimme. Mika stand auf, klopfte Carlos auf die Schulter und verliess das Zimmer. Carlos ging sofort zu Olivia's Bett, kniete sich daneben hin und küsste ihre Wange. "Ich habe gehört dir geht es immer schlechter... Süsse, das bist nicht du. Du bist eine Kämpferin. Gib nicht auf... Kämpf weiter. Für mich..." Carlos nahm Olivia's Hand und streichelte sie sanft. Doch plötzlich, packte Olivia Carlos' Hand. Carlos war überrascht, denn das hatte er nicht erwartet, aber er hielt es für ein gutes Zeichen. Er lächelte ganz breit vor Erleichterung, er war froh eine Bewegung von Olivia zu sehen.

"Ich wusste, dass du weisst dass ich da bin... Ich wusste es..." Carlos fand kaum Worte, um seine Erleichterung zu beschreiben. Er konnte nicht anders, tränen begannen über seine Wangen zu laufen. Er lehnte seinen Kopf gegen Olivia's Schulter, sein Gesicht zeigte dabei nach unten. "Ich liebe dich so sehr Olivia, du darfst nicht gehen... Du hast noch so viel vor... Du hast so viele Pläne geschmiedet... Du hast mir so viele Dinge erzählt, die du noch erleben willst. Wenn du jetzt gehst, verpasst du so viel..." Carlos wollte gerade so viele Sachen sagen, da er sich inzwischen sehr sicher war, dass Olivia ihn hören konnte.
"Ich erzähle dir jetzt die Geschichte von einer wundervollen Frau, die leider nie so behandelt wurde, wie sie es verdiente... Sie hatte einen Freund, lebte glücklich mit ihm in einer wundervollen Villa... Doch dieser Vollidiot verliess sie einfach so. Als diese Frau dann ihren Lebenstraum für eine berühmte Firma zu modeln, traf sie einen neuen Mann, der sie über alles liebte. Doch auch dieser tat dumme Dinge und sie verliess ihn. Und dann traf sie einen weiteren Mann, welcher sie nach dieser Trennung aufmunterte. Sie liebten einander total lange, doch irgendwann zerbrach auch diese Beziehung wegen einem schlimmen Streit. Willst du wissen was mit diesen Idioten passiert ist? Einer der Idioten sitzt für drei Jahre im Gefängnis, weil er diese wundervolle Frau entführen wollte. Ein anderer der Idioten, ist untergetaucht und zeigt sich nicht mehr. Aber einer dieser Idioten, hat einen Traum. Er möchte mal seine Traumfrau heiraten, in einer Villa in Monaco mit ihr leben, eine glückliche Familie mit einem Hund und zwei Kindern haben und für immer friedlich als Familie leben. Und weisst du, mit wem er das will? Mit der wunderbaren Frau, die viel besseres verdient hatte. Er wird diesen Traum wohl nie erfüllen können, aber träumen kann er ja..."

Nachdem Carlos noch zwei weitere Stunden bei Olivia geblieben war, musste er langsam wieder gehen, da die Besucherzeit vorbei war. "Hör zu süsse, ich muss gehen... Ich komme morgen am Morgen wieder, okay?" Carlos küsste Olivia's Stirn und verliess dann das Zimmer. Als er aber in sein Auto einstieg, erhielt er einen Anruf von Mika.

"Carlos, bist du noch im Krankenhaus?!"
"Ja, ja das bin ich... Was ist denn los?"
"Geh sofort wieder zu ihr"
"Was ist passiert?"
"Ihr Zustand ist sehr schlecht, es kann sein, dass sie- dass sie- es nicht schafft-"
"Fuck. Ich bin schon fast bei ihr"

Carlos rannte sofort in Olivia's Zimmer, wo sich mehrere Ärzte versammelt hatten. "Was ist passiert?!" Carlos war völlig ausser Atem, da er regelrecht zu Olivia gesprintet war. "Wer sind Sie?" Fragte einer der Ärzte. "Carlos Sainz, ein Freund vin ihr" Erklärte Carlos gestresst. "Er ist jeden Tag hier Paul, er hilft der Patientin sehr" Sagte ein anderer Arzt, der genau wusste, das er weggeschickt würde. "Der Zustand von Frau Korhonen ist momentan sehr kritisch. Ihre Werte sind sehr schlecht, wir müssen sie an weitere Maschinen anschliessen und versuchen, sie zu stabilisieren." Erklärte eine Krankenschwester, die neben dem ganzen Trubel stand.

Carlos wurde schwindelig, er konnte mit der Situation nicht umgehen. Etwa eine halbe Stunde später, kam Mika endlich im Krankenhaus an. "Carlos, danke dass du hier bist" Sagte er und setzte sich dann neben Carlos auf einen Stuhl. Nachdem wortlose zwei Stunden vergangen waren, kam ein Arzt zu den Zweien. "Ich habe eine sehr schlechte Nachricht. Frau Korhonen's Zustand verbessert sich einfach nicht. Herr Korhonen, sie sind der Vormund, sie müssen nun eine furchtbare Entscheidung treffen. Wenn Sie sagen, dass es besser für Ihre Tochter ist, wenn wir die Maschinen ausschalten und sie gehen lassen, können Sie mir das gerne mitteilen. Das Problem ist, dass es echt verdammt teuer ist, Frau Korhonen an den Geräten zu lassen. Ausserdem liegen ihre Chancen etwa bei fünf Prozent, also sehr sehr gering. Sie haben genug Zeit eine Entscheidung zu treffen."

Carlos und Mika brachen beide in Tränen aus. Für Mika war es die mit Abstand schwierigste Entscheidung seines Lebens. Soll seine Tochter leben oder nicht. Natürlich wollte er sie nicht verlieren, doch andererseits war es wohlmöglich besser für Olivia. "Herr Doktor, ich habe mich glaube ich entschieden" Sagte er nach einer Weile. Carlos und der Arzt sahen ihn beide erwartungsvoll an. "Es ist besser für Olivia wenn wir sie gehen lassen..." Sagte er schweren Herzens. "NEIN. BITTE, NEIN! DOKTOR, WARTEN SIE, DAS KÖNNEN WIR NICHT MACHEN! BITTE! Bitte..." Carlos fühlte den schlimmsten Schmerz seines Lebens. Mika sah ihn bemitleidend an, nickte dann aber. "Lassen Sie uns noch schnell zu ihr?" Fragte Mika den Arzt, der mit einem Nicken antwortete. Carlos ging schnellstens zum Bett von Olivia und nahm ihre Hand.

Unter Tränen erklärte er ihr, was abging. "Olivia bitte, halte durch... Bitte... Ich liebe dich so sehr. Über alles Andere auf dieser Welt, ich liebe dich! Bitte Olivia. Bitte..." Er starrte Olivia weinend an, der Gedanke, sie nie wieder zu sehen, machte ihn fertig. Auch Mika hatte sich neben das Bett gekniet, um sich zu verabschieden. Doch er konnte nicht. Als der Arzt mit dem Blatt kam, dass Mika die Einverständnis für das Aus der Maschinen gegeben hatte, zerriss Mika diesen Zettel. "Ich kann nicht" Er brach erneut in Tränen aus und verliess das Zimmer. Carlos war gestresst und überfordert mit der ganzen Situation. Er wusste nicht, was er machen sollte. "Doc, kann ich hier bleiben?" Fragte er, da ihm nichts besseres einfiel. Der Arzt sah verwirrt aus. "Klar, die Besuchszeit dauert noch eine Stunde" Sagte er, doch Carlos wollte nicht diese Antwort. "Nein, ich meine über Nacht. Bitte... Ich kann nicht gehen... Ich habe Angst sie zu verlieren..." Carlos schien wirklich Angst zu haben, was auch den Arzt überzeugte. "Ausnahmsweise. Aber Sie müssen auf dem Stuhl schlafen, ja?" Sagte er verständnisvoll, was Carlos sehr entgegenkam.

Als der Arzt den Raum verlassen hatte, schob Carlos also den Stuhl des Zimmers ganz nah an Olivia's Bett. Mika war nach Hause gefahren, da er nicht im Krankenhaus bleiben wollte. Carlos hingegen, wich nicht mehr von Olivia's Seite. Er nahm ihre Hand und lehnte seinen Kopf nach hinten gegen die Wand. "Ich liebe dich so sehr Olivia... Und dein Vater, der liebt dich auch über alles... Wir brauchen dich... Ich will nur dass du weisst, wie wichtig du uns bist. Wenn du nicht mehr bei uns sein willst und uns für immer verlassen willst, dann ist das wohl okay... Aber uns allen, mir, deinem Vater, deinen Freunden, du würdest uns allen so sehr fehlen... Bitte gib nicht auf Süsse..."