Bild: Susan in ihrem Kleid
.................................................................................Im ersten Moment bin ich wie erstarrt, mit weit aufgerissenen Augen stehe ich ihm gegenüber und in Sekundenschnelle bekomme ich Herzassen. Auch er mustert mich einfach bis schließlich die Musik einsetzt und er mich zu sich herzieht. Sofort breitet sich ein wohlbekanntes Kribbeln in meinem Bauch aus und ich entspanne mich in seinen Armen. Doch während des gesamten Tanzes kann ich mich nicht von seinen Augen losreißen, kann nicht eine Sekunde irgendwo anders hinsehen und keinen anderen Gedanken fassen.
Ich weiß nur das ich ihn niemals verlieren möchte.
Abermals zieht mich Jake noch ein Stück näher zu sich hin um die letzten Takte des Liedes voll auszukosten. Doch jeder Song hat ein Ende und so kommt es auch diese Mal. Viel zu früh und viel zu unerwartet. Noch immer schauen wir uns einfach tief in die Augen und ich bring es einfach nicht fertig mich zu lösen. In meinem Hinterkopf hallt der Beschluss wieder, mich von ihm fern zu halten. Doch als ich jetzt ihr stehe, in seinen Armen, weiß ich nicht wie ich auf die dumme, wirklich komplett idiotische Idee gekommen bin er könnte nicht der Richtige sein.
Langsam führt er mich aus dem Saal in den zweiten Stock. Ich kann mich nicht überwinden den Mund zu öffnen um etwas zu sagen, viel zu viel Angst habe ich den Moment zu zerrstören. Und Außerdem verlangt es mir genug ab mit meinen wackeligen Beinen jede einzelne Treppenstufe zu bewältigen.
Als er langsam die große Flügeltüre öffnet hinter der sich ein großer Balkon erstreckt, kehrt langsam wieder mein Bewusstsein zurück. Und damit auch die Gewissheit, dass noch immer etwas zwischen uns steht, etwas für das ganz allein ich die Schuld trage.
„Jake, es tut mir leid," beginne ich langsam aber doch bestimmt, sobald wir das weiße Geländer erreicht haben: „Ich hätte das nicht tun dürfen, dass mit Joe. Es tut mir wirklich Leid."
Doch anstatt irgendwas zu sagen schaut mich Jake nur weiterhin an, sein Gesicht verrät keine Emotionen, einzig die geballte Faust lässt mich erahnen was in ihm vorgeht.
„Ich weiß nicht was mit mir los war, wir hatten so einen schönen Abend und dann hab ich alles kaputt gemacht." Erwartungsvoll schaue ich ihn an. Doch noch immer zeigt er keine Reaktion. Doch gerade das macht mich noch unsicherer. Er nimmt weder meine Entschuldigung an noch rastet er aus. Natürlich fände ich letzteres nicht gut, aber immer noch besser als gar keine Reaktion.
„Jetzt sag doch auch mal etwas?" versuche ich ihm etwas zu entlocken.
Er schaut mich noch einmal starr an, bis er langsam den Mund öffnet, in dann aber gleich wieder schließt. Abwarten schaue ich an.
„Ich weiß nicht was, ich weiß nicht mal was ich hier eigentlich mache." Gesteht er mir ehrlich: „Ich habe gesehen, dass du jemand anderen hast und es geht mich nichts an was du mit ihm machst und eigentlich will ich es auch gar nicht wissen." Bringt er mit zusammengebissenen Zähnen hervor: „Ich habe dich heute Abend gesehen und es kam mir vor, wie an dem Abend an dem wir zusammen unterwegs waren. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach mit dir tanzen."
Kurz denke ich an den Abend zurück an dem wir zusammen auf den rissigen Parkett getanzt hatten, völlig schwerelos und sofort blitzt das Bild wieder auf, das Bild von unserem ersten Kuss.
Von unserem einzigen.
„Da war nichts mit Joe, nichts relevantes zumindest." Versichere ich ihm hoffnungsvoll
„Für dich ist es vielleicht nicht wichtig, aber für mich."
Flehend schauen ich in an, in der Hoffnung das er noch etwas sagt. Irgendetwas das mir zeigt das er es nicht bereut, das mit uns nicht bereut und das er meine Entschuldigung annimmt.
„Ich werde eine Weile im Ausland sein"
"Leb wohl Sunny"
Mit diesen letzten Worten dreht er sich um, streift mit seiner Hand wie ausersehen meine Taille und verschwindet. Unbeholfen stehe ich am Balkon und muss mich mit meinen Händen am Geländer festkrallen. Das war es also. Das soll es gewesen sein. Nein das kann nicht sein, das darf nicht sein.
Geistesabwesend griff ich in meine kleine Clutch die ich dabei habe und wähle Linns Nummer. Schon nach dem ersten klingeln hebt sie ab.
"Sunny?"
"Ja" ist das einzige was ich hervorbekomme.
"Was ist los?" fragt sie besorgt. Doch ich bekomm es nicht fertig ihr zu antworten.
"Sunny wo bist du?" fragt sie und bemüht sich dabei ruhig zu bleiben. Nur mit viel mühe bekomme ich es hin die Adresse der Villa zu nennen. Sobald ich das letzte Wort herausgestottert habe, legt sie auf.
Sie wird mich gleich abholen kommen, da war ich mir sicher. Aber bis vor die Tür der Villa musste ich es selber schaffen. Ich atmete tief durch und versuchte mich selber zu beruhigen, versuchte nicht an Jake zu denken. Der mich einfach hatte stehen lassen.
Mit wackeligen Beinen schaffe ich es mich Richtung Treppe zu befördern und dann in Zeitlupe die Treppen zu bewältigen.
Vor dem Tor wartet bereits Linn auf mich. Sie steht vor einem weißen Auto und eilt mir sofort entgegen als sie mich sieht. Vorsichtig schließt sie mich in die Arme und setzt mich anschließend auf den Beifahrersitz. Ich weiß nicht wie lange es dauert bis wir in ihrem Zimmer sitzen. Ich habe jegliche Gefühl für die Zeit verloren.
"Sunny, was ist los?" fragt mich Linn, bestimmt schon zum 10mal, hoffnungsvoll.
Traurig schaue ich sie an, in ihre grünen Augen, die doch so anders sind als Jakes, aber mich trotzdem an ihn erinnern: "Ich habe mit Jake gesprochen."
"Aber das ist doch gut" meint sie verwirrt: "Seit wir bei dir waren und er dich mit Joe gesehen hat, war er nur noch mies gelaunt."
"Ja aber er hat sich verabschiedet" bringe ich endlich die Nachricht hervor die mich so tief getroffen hat.
"Oh" ist das einzige was Linn dazu sagt.
Ja oh
Aber das hat er nicht so gemeint wie du denkst" versucht sie mich zu beruhigen: " Er ist lediglich für einen Monat in Mexico."
Doch leider erfolglos, das wirf mich noch mehr aus der Bahn. So habe ich keine Chance mit ihm noch einmal zu reden. Zu weit weg ist Mexico.
"Der Abstand tut euch bestimmt gut und danach hat er sich bestimmt wieder beruhigt." versichert sie mir und ich will ihr einfach glauben.
Denn heute ist mir klar geworden wie viel ich für ihn empfinde, auch wenn ich ihn noch nicht lange kenne. Das Gefühl wenn ich mit ihm zusammen bin ist einfach nochmal 1000 mal intensiver als es jemals mit Joe sein könnte. Ich möchte Jake zurück und dafür werde ich kämpfen.
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So hier das nächste Kapitel, leider ist es nicht so gut geworden und ich habe es einfach nicht geschafft das zum Ausdruck zu bringen was ich eigentlich wollte. Hoffe trotzdem das es einigermaßen gefällt und ihr Sunny Gedanken und Gefühle nachvollziehen könnt.
LG Rosa
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Zu Viele Jungs ?!
RandomSusan, von allem Sunny genannt, zieht von ihrer Oma zu ihren Eltern. Die "Neue" zu sein war noch nie leicht, aber dazu kommt das sie nicht auf eine normal Schule gehen wird, nein sie wird fortan auf eine ehemalige Jungenschule gehen, die immer noch...