Als wir das Haus verließen kam mir die kalte Nachtluft entgegen. In diesm Moment bereute ich es ein bisschen keine Jacke mit genommen zu haben. Eine leichte Gänsehaut zog sich von meinem Nacken über bis in meine Fingerspitzen. Joe musste es wohl bemerkt haben, denn er zog sich kurzerhand seinen Pulli über den Kopf und reichte ihn mir. Unsicher sah ich ihm in sein von der Dunkelheit bedecktes Gesicht. "Aber dann ist dir doch kalt." stellte ich leise fest. "Nein das ist schon in Ordnung so. Keine Wiederrede zieh ihn an, nicht das du noch erfrierst." meinte er fürsorglich. Sobald ich den Pulli über meinen Kopf gezogen hatte und in die viel zu langen Ärmel geschlüpft war, verbreitete sich eine angenahme Wärme in meinem Körper. Zusätzlich stieg mir der angenehme Duft von Joe in die Nase.
"Wie fandest du die Party" brach ich die Stille und versuchte mit Smaltalk ein Gespräch anzufangen. Sofot ging er darauf ein: "War echt voll cool und das Dancebattel war der Hammer." Ich sah ehrliche Begeisterung in seinen Augen, soweit ich das bei Nacht beurteilen konnte. "Ja das war es wirklich. Schmeißt ihr eigentlich öfter mitten in der Woche solle Partys?"
"Nein eigentlich nur am Wochende, aber die nächsten Tage ist doch Schulfrei." sagte er ein bisschen iritiert. So Schulfrei also, davon wusste ich gar nichts und die Lehrer hatten es anscheinend auch nicht für nötig gehalten mir diese Information mit zu teilen. Sonst tuen sie so extrem organisiert und dann hätten sie mich morgen früh einfach vor einer abgeschlossenen Schule stehen gelassen. Sehr nett von ihnen.
"Das hat mir gar niemand gesagt" sprach ich jetzt meinen Gedanken laut aus und konnte dabei den leichten Ärger in meiner Stimme nicht verbergen. "Wahrscheinlich haben es die Lehrer verrgessen. Für uns ist es mittlerweile ganz normal, dass in der ersten Woche nur zwei Tage Unterricht ist." versuchte er doch tatsächlich die Lehrer ein wenig zu verteidigen.
„Naja ist ja auch egal, jetzt weiß ich es ja.“ Versuchte ich irgendwie wieder vom Thema weg zu kommen. Schließlich wollte ich nicht, dass unser Gespräch in einer Diskussion über das Verantwortungsbewusstsein der Lehrer endete „Wie lang bist du eigentlich schon Trainer?“ lenkte ich das Gespräch auf den Sport. „ach schon eine Weile, es macht echt Spaß.“ Stieg er mit aufs Thema ein: „Aber natürlich spiele ich auch selber und das ist noch viel besser. Du kannst ja mal zu einem Spiel kommen wenn du Zeit hast.“ „Ja sicher.“ Freute ich mich über das Angebot.
Mittlerweile waren wir schon vor dem Tor unseres Anwesens angekommen. Es hat gar nicht so lange gedauert wie gedacht zu Fuß hier her. Trotzdem würde es sicherlich noch einmal 10 Minuten dauern bis ich den endlos langen Weg vom Tor bis zur Haustür geschafft hätte. Ich drehte mich zu Joe, doch der machte keinerlei Anstallten gehen zu wollen. Er muss wohl meinen Blick gemerkt haben denn er beantwortete meine unausgesprochene Frage: „Ich komm noch mit bis vor, schließlich weiß ich das es von hieraus schon noch ein gutes Stück ist. Wenn dir auf den letzte Metern noch was passieren würde könnte ich mir das nicht verzeihen.“ Dabei setzte er noch ein charmantes Lächeln auf, bei dem ich nur so dahin schmelzen könnte. Doch ich fing mich wieder und lief los, bevor ich doch noch anfange zu sabbern. Man ich bin echt unmöglich, ich musste morgen Früh gleich Linn anrufen und ihr alles genau erzählen und sie fragen was sie davon hielt.
Ich war wohl etwas schnell gelaufen den hinter mir hörte ich auf einmal Joes Stimme: „Also ich bin ja schon ganz sportlich, aber ich dachte nicht das ich den restlichen Weg im Sprint zurücklegen müsste.“ Witzelte er. Sofort verlangsamte ich mein Tempo und murmelte ein „Sorry“. Dann endlich liefen wir wieder auf gleicher Höhe nebeneinander her. Doch den restlichen Weg warfen wir uns nur noch unauffällige Blicke zu, ansonsten herrschte Stille.
Wir standen unterhalb der kleinen Treppe die zur Tür und in die Villa führte.
“Also dann, Danke fürs nach Hause bringen“ bedankte ich mich höfflich. Er nickte nur cool, doch dann kam er auf mich zu. Ich roch schon wieder seinen unbeschreiblich guten Duft und sah in seine wunderschönen Augen. Seine Hand legte sich um meine Taile und er zog mich sanft an sich heran. Ganz anders als noch wenige Stunden zuvor es Ruben getan hatte. Mittlerweile waren unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander getrennt. Doch auch diesmal ging ich nicht darauf ein. Doch anders als bei Ruben haute ich nicht ab, schließlich lag mir wirklich was an Joe, auch wenn ich ihn noch nicht sehr lange kannte. In letzter Sekunde wich ich seinen Lippen aus und gab im stattdessen einen sanften Kuss auf die Wange und flüsterte ihm ein „Gute Nacht“ ins Ohr. Er war wohl ein bisschen verwirrt, denn als ich mich aus seinen Armen löste stand er stocksteif da und bewegte sich nicht. Mit schnellen Schritten erklimmte ich derweil die Treppen. Als ich die Tür auf schloss und gerade hinein ins Warme schlüpfen wollte war Joe anscheinend aus seiner Starre erwacht: „Sunny?“ Ich drehte mich zu ihm um „Du bist was besonderes“ Mit diesen Worten drehte er sich um ging in die dunkle Nacht hinaus.
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Zu Viele Jungs ?!
RandomSusan, von allem Sunny genannt, zieht von ihrer Oma zu ihren Eltern. Die "Neue" zu sein war noch nie leicht, aber dazu kommt das sie nicht auf eine normal Schule gehen wird, nein sie wird fortan auf eine ehemalige Jungenschule gehen, die immer noch...