Der Tag war einfach wunderschön. Es tut einfach gut die richtigen Menschen um sich zu haben und man vergisst alles um sich herum. So vergaß ich sogar einen Augenblick Jake und mit ihm das unglaubliche Gefühl nach Sehnsucht, das mich langsam Stück für Stück auf zu fressen schien.
Erst als ich am Abend in meinem gemütlichen Bett lag und aus dem Fenster in die unendliche Weite des Weltalles schaute kamen die Gedanken zurück. Nicht allein die Sehnsucht, sondern auch das Bewusstsein das ich selbst an dem ganzen Schlamassel schuld war. Ich ganz allein und diese Erkenntnis machte es um ein Erhebliches schlimmer als es sowieso schon war.
Ich weiß nicht wie lange es dauerte und wie spät es war als meine Müdigkeit endlich über meine Gedanken siegte und ich in einen traumlosen Schlaf fiel, der bis zum nächsten Morgen andauerte. Mehr oder weniger erholt machte ich mich fertig für die Schule. Mit meiner Tasche über der Schulter ging ich nach unten und würde von dem Geruch eines guten Frühstücks empfangen. Meine Eltern saßen schon am Tisch und begrüßten mich mit einem freudestrahlenden: "Guten Morgen". Bei der Guten Laune meiner Eltern hellte sich auch meine Miene auf und ich setzte mich zu ihnen an den Tisch um mein Müsli zu essen.
"Wie läuft es in der Schule?" fragt mein Vater mich und blickt von seiner Zeitung auf die er gerade in der Hand hielt.
"Ganz gut schätze ich" antwortete ich wahrheitsgemäß.
"Freut mich. Keine Probleme?" hinter dieser vermeintlich harmlosen Frage kann ich doch seinen wesentlich tieferen Grund ablesen.
"Alles in Ordnung" sage ich mit sanfter Stimme um ihm klar zu machen das es keinen Grund zur Sorge gibt und er sich keine Gedanken darüber machen muss.
"Na dann Süße, du musst langsam los" sagt meine Mutter munter und schiebt mich Richtung Tür: "Viel Spaß!"
Wenig später sitze ich an meinem Platz im Klassenzimmer neben Nick.
"Gestern noch gut nach Hause gekommen?"
"Ja klar" antwortete ich und versuche mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, aber es wirkte mir nicht so recht gelingen.
"Sunny" flüstert Nick meinen Namen auf ein mal: "Susan" Er stupst mich in die Seite. Völlig verwirrt und fragend schau ich ihn an.
"Du wurdest aufgerufen" und endlich merke ich das es komplett ruhig ist und alle Blicke auf mich gerichtet sind. Es kommt mir fast vor wie an meinem ersten Tag hier an der Schule. Ich bin zwar recht gut in der Schule aber meine mündliche Leistung lässt wirklich zu wünschen übrig. Denn eigentlich mag ich es nicht im Mittelpunkt von so vielen Leuten zu stehen. Vorallem wenn sie nicht alle gute Freunde sind oder ein wenig Alkohol im Spiel ist. Da diese beiden Faktoren gerade nicht zu treffen und ich keine Ahnung habe was überhaupt die Frage war schaue ich die Lehrerin nur fragend an.
"Kannst du uns bitte die wichtigesten Dichter aus der Zeit der Weimarer Klassik nennen?" wiederholt Frau Lambach ungeduldig die Frage für mich. Ich werde wohl nie verstehen warum die Lehrer nicht einfach die Schüler dran nehmen die sich melden und ja ganz offensichtlich etwas beitragen möchten. Aber nein stattdessen nehmen Sie lieber die dran die keinen blassen Schimmer haben. So wie mich zum Beispiel.
Ok aber zurück zu ihrer Frage. Ich versuche mich zu konzentrieren und wenigstens an irgendeinen Fetzen der letzten paar Minuten zu erinnern.
"Also... Äh berühmte Künstler sind..." denk nach :" Ja Namen waren... " denk schneller: " zum beispiel Goethe? "
Formuliere ich meine Antwort mehr als Frage als als Aussage."Korrekt" akzeptiert Frau Lambach meine Antwort und fährt mit ihren Unterricht fort.
Das klingel der Schulglocke erklingt endlich und erleichtert erhebe ich mich von meinem Platz und verlasse das Klassenzimmer. Jetzt nur noch zwei Stunden Englisch, aber ersteinmal die verdiente Pause genießen.
Auf dem Gang drehe ich mich um, aber Nick ist verschwunden. Wahrscheinlich auf dem Klo oder am Kiosk. Naja kann meine Pause ja auch alleine verbringen. Also setzte ich mich draußen auf die Stufen vor der Schule und genieße die Sonne, die mir warm ins Gesicht scheint.
Doch auf einmal wird es dunkel und verdutzt öffne ich meine Augen. Sie müssen sich erst noch an die Licht Verhältnise gewöhnen, aber auch ohne sie weiß ich sofort wer mir da in der Sonne steht. Es ist Ruben.
"Hey Susan" begrüßt er mich fröhlich als wären wir die besten Freunde. Und klar eigentlich habe ich ja auch kein Problem mit ihm, wäre er doch nur nicht so verdammt aufdringlich.
"Ruben" grüße ich zurück und schließe die Augen. Ich merke wie er die Sonne wieder frei gibt. Doch statt zu verschwinden und mich alleine zu lassen merke ich wie er sich neben mich setzt.
"Na wir ist dein Tag so?" bemüht er sich sichtlich eine Konversation zu starten. War ja klar, als würde er einfach wieder abhauen. Leider zu früh gefreut.
"Bis jetzt gut" gebe ich ein bisschen zickig zurück. " Und deiner" frage ich leicht desinteressiert.
"Wunderschön" schwärmt er begeistert: " Bis auf diese Mädchen. Es geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Es ist ist einfach so bezaubernd und wirklich hübsch."
Natürlich weiß ich sofort das er auf mich anspielt und bin schon ein wenig verlegen wegen des Kompliments. Jedoch weiß ich das er ein Frauenheld ist und diesen Spruch bestimmt nicht zum ersten Mal bringt. Mal davon abgesehen möchte ich auch nichts von ihm. Komplimente in Ordnung mehr nicht!
"Ich Feier bald wieder eine meiner Partys." lässt er sich einfach nicht von meinem Schweigen unterkriegen: " Also falls sich mein Bruder nicht schon eingeladen hat, mach ich das jetzt. Bist herzlich eingeladen. Morgen Abend bei mir zu Hause. Du weißt ja wo wir wohnen, aber falls nicht würde ich dich natürlich auch zu hause abholen. " grinste er mich charmant an. Und ja er war sich seiner Wirkung auf Frauen ziemlich bewusst, aber all dies brachte ihn bei mir auch nicht weiter. Denn mein Herz habe ich schon verschenkt.
"Ja gerne würde ich kommen. Für Partys bin ich immer zu haben. Solange du anständig bleibst." grinse ich ihn frech an.
"Wüsste nicht was du meinst" gibt er eben so frech zurück und bringt mich dazu ihm mit einem schmunzeln hinterher zu schauen.
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Neues Kapitel 🎉
Und danke für die ganzen Stimmen und Kommentare ❤
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Zu Viele Jungs ?!
RandomSusan, von allem Sunny genannt, zieht von ihrer Oma zu ihren Eltern. Die "Neue" zu sein war noch nie leicht, aber dazu kommt das sie nicht auf eine normal Schule gehen wird, nein sie wird fortan auf eine ehemalige Jungenschule gehen, die immer noch...