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„Sunny?! Sunny! Du bist zu spät", herrschte mich Sandro an und ich nickte entschuldigend.

„Geh dich umziehen."

Ich tat seufzend, was er mir befohlen hatte und beeilten mich dabei.
Diesmal entschied ich mich für die rote Dessous, welche perfekt zum Red room passten.

„Heute kommt ein bekannter Geschäftsmann, welcher eine Privatshow bei dir will. Verkack es nicht, es ist wichtig für unsere Existenz. Verstanden?", zischte mir mein Boss zu und ich nickte angespannt.

Ich atmete tief durch und stellte mich auf den Tisch, meinen Blick auf den Mann gerichtet, welcher meinen Körper begutachtet.
Meine Hand glitt über die Stange und ich wackelte mit meinem Arsch.
Gekonnt tanzte ich wie eine Ballerina an meiner Stange und präsentierte ihm meine Brüste.
Gierig folgte der Herr mittleren Alters meinen Bewegungen und musterte meinen ganzen Körper. Unwohl fühlte ich mich als der Kerl mir hinter her pfiff nachdem ich vom Tisch gestiegen war.

„Das war ja ordentlich du dreckiges Luder", sagte der Mann, wessen Namen ich nicht einmal kannte und zog mich zu sich.

Er legte mich auf den Tisch und drückte mich fest dagegen.
Machtlos war ich gegen den starken Körper und eine Angstwelle überflutete mich.
Adrenalin füllte meine Adern und ich wusste nicht mit der Situation umzugehen.

„Bitte nehmen Sie ihre Hände von mir", verlangte ich gekonnt professionell und hoffte wirklich, dass er meine Geste verstanden und akzeptiert würde.

Ich versuchte seine kräftigen Arme von mir zu ziehen, doch es gelang mir nicht, wodurch mich nur noch mehr die Panik beschlich

„Komm schon Kleines."

Der Kerl hielt mir ein Geldbündel hin und grinste dreckig.
Ich schüttelte hastig den Kopf und versuchte mich wegzurollen.

„Das gehört nicht zu meiner Arbeit", versuchte ich es weiter doch er gab sich einfach nicht geschlagen.

„Beine breit", befahl der Typ, doch ich regte mich kein bisschen.

Der hatte sie doch nicht mehr alle?
Niemand würde mich anfassen, wenn ich dies nicht wollte!

Seine Hände rissen meine Beine einfach auseinander, was mich zittern ließ.
Steif lag ich da und konnte mich kein einziges Stück bewegen.
Mit einer kurzen Handbewegung zog mich der Kerl komplett aus, sodass ich nackt vor ihm lag.

„Hören Sie auf!", befahl ich und drückte fest gegen seine Brust.

Der Typ ignorierte meine Aussage komplett und begann meine Brüste zu kneten, während er seine Finger in mich schob.

Für einen Moment fühlte ich mich wie eingefroren, denn ich war unfähig darin mich zu bewegen und hoffte einfach nur noch auf Hilfe.
Erlösung, eine Person, die mich retten würde.

„Hilfe!!!!", schrie ich wie eine wild gewordene Furie aus Leibeskräften und versuchte mich von dem widerlichen Wichser zu lösen.

Cole betrat den Raum und sah den Typen fassungslos an.
Mit mehreren Securityleuten schaffte er mir den Kerl vom Leib und ich atmete erleichtert ein und aus.
Hastig zog ich mich an und verließ den Raum.
Ich spürte wie ich am ganzen Körper zitterte und ich fühlte mich dreckig.
Schmutzig von den Händen des Typen, der mich berührt hatte.
Ich wollte mich einfach nur abduschen.
Gerade wollte ich den Club verlassen als mein Boss nach mir rief.
Brav lief ich zu ihm und versuchte seinen Blicken auszuweichen.

„Es tut mir so leid Sunny", erklärte mir Sandro zerknirscht und ich nickte stumm.

Gerade als ich auf den Ausgang zusteuerte hielt er mich sachte am Arm.

„Das wird nicht mehr vorkommen. Ich verspreche es."

Tief sah mir Sandro in die Augen und eigentlich sollte es mein Herz schneller schlagen lassen und auch die Schmetterlinge sollten zurück kommen.
Aber ich spürte nichts.
Rein gar nichts.
Keine Regung.

Meine Angst hatte noch immer die Oberhand und ich wollte einfach weg.
Weg von Männern.
Weg von Menschen, die mich berühren konnten.

Hilflos sah ich ihn an und ließ ihn in meine angsterfüllten Augen blicken.

„Nimm dir ein paar Tage frei, Lia",erlaubte mir Sandro und ich lächelte nur dankbar.

„Danke" , hauchte ich und verließ endlich den Club.

Draußen fühlte ich sofort die kühle Luft und dies sorgte dafür, dass sich mein Wohlbefinden verbesserte.
Meine Wangen glühten, denn es war das erste Mal, dass mein Boss mich mit meinem Namen angesprochen hatte.
Naja mein Spitzname.
Aber immerhin besser als Sunny, denn der Name erinnert mich einzig und allein nur an diesen Ort.
Den Stripclub, in welchem ich gezwungen war zu arbeiten.

Zuhause angekommen ließ ich mich auf die Couch fallen und war wirklich froh, dass Sandro mir diesen Appartement zur Verfügung stellte.
Nicht jede von uns aus dem Club hatte das Glück einen von ihm bezahlt zu bekommen.
Aber es gefiel mir hier.
Mittlerweile wirkte es auch richtig wohnlich und ich fühlte mich wohl in meiner kleinen Wohnung.

Ich stand auf um Duschen zu gehen, damit ich das  Gefühl endlich loswerden konnte, beschmutzt zu sein. Das warme Wasser prasselte meinen Körper hinunter, wobei ich mindestens eine halbe Stunde unter der Dusche stand und nur starr gerade ausblickte. 

Nachdem ich nun frisch geduscht in meinem Bett lag, blickte ich ein letztes Mal auf mein Handy, welches leuchtete.
Sandro hatte mir geschrieben.
Mein Herz pochte wie verrückt und meine Glückshormone kamen wieder in Schwung.
Neugierig las ich sofort seine Nachricht.

Hey Lia,
es tut mir wirklich furchtbar leid. 
Verzeihe mir das bitte.
Mit freundlichen Grüßen
Sandro

Ich grinste wie eine gestörte in mein Handy und versuchte cool sowie selbstsicher zu wirken, weshalb ich nur ein „Danke" zurückschrieb.
Grübelnd lag ich nun in meinem Bett.

Warum hatte ich eigentlich diese große Hoffnung, dass ein Mann, wie er sich für mich interessieren konnte?
Eine passende Antwort darauf fiel mir gerade nicht ein, weshalb ich versuchte mich anderweitig abzulenken.

Ich starrte gedanklich wieder an meine kahle Decke und dachte unwillkürlich an Sandro.
Der Sandro, der mein Herz für sich beansprucht hat und der, der es mir vermutlich brechen wird.
Er kannte meinen Wunsch, welcher meine Freiheit anbelangt, aber dies würde auch bedeuten, ihn nicht mehr täglich zu sehen.
Alles war wirklich äußerst schwierig und ich versuchte mir schon länger klar zu machen, dass dies nicht mein Traumberuf war.
Es war nicht das, was ich machen wollte.
Ich wollte nicht, dass jeder meinen Körper begaffte.

Ich musste hier weg, raus aus diesem Loch.
Endlich frei sein.

My sexy Boss ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt