9.

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Irgendwie war es einfach nur seltsam einmal in diesem gigantischen Palast schlafen zu dürfen.
Das Bett war einfach nur fantastisch und so riesig.
Ich liebte dieses Schloss mehr als alles andere und fühlte mich wie eine Märchenprinzessin, die für einen Tag dort wohnen durfte.
Wieso González mich eigentlich mitgenommen hatte, wusste ich nicht so genau, traute mich jedoch aber nicht nachzufragen.
Für möglich gehalten hätte ich dies jedenfalls nicht und auch, dass der König so nett und gastfreundlich ist.
Noch nie zuvor hatte ich so gut geschlafen wie in diesem Bett und es fühlte sich selbst verboten an, sich darin zu wälzen.

Allein wartete ich im Speisesaal auf Zoey und Werner und verspürte ein leichtes Unwohlsein, da ich mir niemals vorstellen konnte in so einem großen Schloss zu leben.
Die Türen wurden geöffnet und ich starrte wie gespannt auf die Personen, die den Raum betraten.

„Hey", grüßte mich Zoey und ich lächelte ihr zu, da sie mir auch ein Lächeln geschenkt hatte.

„Hey", entgegnete ich.

Die beiden setzen sich an den Tisch und ich spürte wie ich mich ein wenig verkrampfe.
Diesem Mann hatte ich also meine Befreiung zu verdanken.
Dafür konnte ich also lange arbeiten.
Ich seufzte und dachte traurig daran, dass ich wohl nie frei sein würde, um dies zu tun was ich wollte.

„Danke für das Angebot hier arbeiten zu dürfen."

Ich lächelte schwach und spielte nervös mit heraushängenden Haarsträhnen.

Lia, ich-wir müssen reden"c erklärte mir Werner und deutete auf das Wohnzimmer.

Mein Albtraum würde also war werden.
Er würde sicher seine Bedingungen stellen und ich hatte dann auch keine andere Wahl weil ich ihm etwa schuldig war.
Nicht mal mein hilfesuchender Blick an Zoey hatte irgendwas gebracht.
Ich war nun also mit diesem mächtigen Mann alleine in dem Raum und würde warten müssen bis dieser mir den Grund verriet, wieso es ihm so schwer fiel fortzufahren.

Ich hörte wie Werner tief durchatmete und mein Körper verkrampfte automatisch, da dies nichts Gutes hieß.
Warum der Kerl plötzlich wie blöd schmunzelte, konnte ich mir nicht so wirklich erschließen.
Ich verschränkte meine Arme und musterte den König mit meinen Adleraugen.

„Worum geht es denn?", fing ich neugierig an und war froh darüber endlich dieses verdammt blöde schweigen unterbrochen zu haben.

„Du bist meine Schwester, Lia", sagte mir Werner einfach so nebenbei und ich hielt die Luft an.

Ich begann zu lachen.

„Das ist nicht dein Ernst oder? Du verarscht mich", gluckste ich und jetzt war er derjenige, der mich entsetzt ansah.

Als sein Blick sich nicht irgendwie veränderte oder er irgendeinen Anschein machte, dass dies gerade einfach nur eine Verarsche war, hielt ich inne.
Meinte Werner das gerade wirklich Ernst?

„Ich kann gern unsere Eltern anrufen", bot er mir an und ich wusste, dass mein Gesicht soeben kreidebleich wurde.
Werner ist mein Bruder?
Wie ist das möglich?
Wie kann das sein?
Nein! Das kann nicht wahr sein!

Vorausblende
„Das ist gerade nicht euer Ernst oder?!", brüllte ich die Verräter an und konnte es immer noch nicht fassen.

Ihre Worte waren wie ein Stich in die Magengrube und ich spürte den Schmerz bis ins Mark.
Die wollten mich gerade verarschen oder?
Ich musterte die besorgten Blicke meiner Pflegeeltern, während ihre Worte, dass ich adoptiert bin immer noch durch meinen Kopf halten.
Dies war sicher nur einer meiner bösen Albträume aus denen ich bald erwachen würde.

Keiner sagte mehr ein Wort und auch mir hatte diese Wahrheit die Sprache verschlagen.

„Wer sind meine Eltern", knurrte ich und wollte sofort die Antwort darauf haben. Dies war schließlich auch mein gutes Recht!

„Wir wissen es nicht", brauchte meine angebliche Mutter hinter Tränen hervor und stürzte sich in die Arme meines Pflegevaters.

Ich betrachtete die beiden und wusste selbst, wie lieb ich sie hatte.
Andererseits war dies ein extremer Verrat und so einfach hinnehmen werde ich es nicht können.
Seufzend setzte ich mich auf den Sessel und verschwand in meinen Gedanken.
Die Frage, wer wohl meine richtigen Eltern sind, ließ mich einfach nicht los und mein Blick fiel unwillkürlich auf meine Pflegemutter Sara, die mir überhaupt nicht ähnlich sah wie mir gerade auffiel.
Allgemein hatten wir keinen Gemeinsamkeiten und es ist ziemlich bescheuert, dass ich wirklich so lange gebraucht hatte, um dies herauszufinden.

Ein wenig dumm fühlte ich mich deswegen, aber es gab ja auch Eltern die ihren Kindern nicht ähnlich sagen oder eher andersrum.
Naja egal. Jetzt war es so und ändern konnte ich an der momentanen Situation sowieso nichts mehr.
Ich werde meine Eltern finden.
Ja, eines Tages werde ich ihnen gegenüberstehen und eine Antwort auf die letzten Jahre fordern.
Dies war mein gutes Recht und beide waren es mir mehr als nur schuldig."

Vorausblende Ende

Bestimmt hatte ich es mir nur eingebildet!
Zu viele Filme gesehen, in welchem so etwas vorkam.
Niemals könnte ich die Schwester des Königs sein. Das ging einfach nicht und konnte auch nicht wahr sein.

Bestimmt war es ein Test und Werner wollte sehen, ob ich darauf hineinfallen würde.
Jaja, das war es.
Sonst nichts weiter.

Mein Puls beruhigte sich etwas und ich schenkte seinen Worten noch immer keinen Wert, da diese Vorstellung für mich undenkbar war.
Wenn dies wirklich ein Scherz sein sollte, wieso sah er mich dann mit so einem ausdruckslosen Blick an?
Wieso wurde ich so lange begutachtet und warum verunsicherte mich genau das?
War an den Worten wirklich etwas dran und er war mein Bruder?
Konnte das wirklich war sein?

Fassungslos starrte ich Werner die nächsten paar Sekunden an und konnte mich keinen Millimeter bewegen, da ich zu unfähig dafür war. Ich stand also wie versteinert vor ihm und versuchte diese Neuigkeiten zu verarbeiten.

Mein ganzer Körper spannte sich an und auch meine Nervosität war leider gar nicht zu überspielen.
Was würden diese paar Worte in meinem gesamten Leben verändern?
Was für Aufgaben hatte ich denn als seine Schwester? Was würde ich alles bewältigen müssen?

„Das war kein Scherz?", hauchte ich schockiert und war nervlich am Ende.

Ich spürte wie ich meinen Halt verlor und unsanft nach hinten kippte.
Der Boden war hart und ich vernahm noch kurz Werners Stimme, bevor meine Augen sich schlossen und ich nichts mehr mitbekam..

My sexy Boss ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt