4.

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Irritiert wachte ich in einer unbekannten Umgebung auf.
Wo war ich denn hier?
Ich blickte mich im Raum um und erkannte neben mir Sandro.
Er lächelte.
Es war also wirklich kein Traum gewesen?
Verschlafen rieb ich mir die Augen, während Sandro immer breiter grinste.
Was war denn so witzig?

„Was ist denn so lustig?", fragte ich ihn und blickte ihm tief in die Augen.

„Du bist süß, wenn du verwirrt bist."

Er näherte sich mir ein Stück und legte seine Lippen auf meine Stirn.

„Ich liebe dich Lia."

Warte was?!
Sandro liebte mich also wirklich?

„Ich liebe dich auch", murmelte ich und konnte gar nicht so recht fassen, dass er seine Worte gerade ernst meinte.

Wir setzten uns gemeinsam in seine Küche und genossen ein köstliches gemeinsames Frühstück.
Ich war beeindruckt davon wie sehr er sich bemühte, dass ich mich hier voll und ganz wohl fühlte.
Heute gab es für mich kein normales Frühstück, denn Sandro hatte leckerer Spiegeleier gebraten und ich schnitt uns währenddessen ein wenig Obst auf.
Das war einfach so perfekt, dass ich schon wieder darüber nachdachte, ob dies nicht wieder ein bitterböser Traum war.

Nervös zog ich mir meine Dessous an und machte mich auf in den Raum, indem ich gleich bei Werner González eine private Vorstellung geben sollte.

„Es ist wichtig für dein Geld Lia", sagte ich mir immer wieder selbst und meine Beine fühlten sich wie Pudding an.

Die Tür wurde geöffnet und der König, welche ich schon auf viele Zeitungen oder Plakaten gesehen hatte trat ein.
Ich lief schon auf die Stange zu und versuchte wirklich einen guten Eindruck zu machen.
Seine raue Stimme unterbrach mich.

„Gott zieh dir was an."

Er legte sich die Hände vor die Augen und ich musterte ihn irritiert.
Was hatte ich den falsch gemacht?
Ohne eine Antwort auf meine Frage lief ich hastig aus dem Raum um mir etwas drüber zu ziehen, sowie er es verlangt hatte.

„Sie sind also nicht wegen einer Vorstellung hier, richtig?", fragte ich den Typen und er nickte.

„Was wollen Sie denn dann von mir?"

Unsicher lächelte ich ihn an und konnte mir bei bestem Willen nicht vorstellen, was gerade ich für diesen Mann tun konnte.

„Ich möchte dir helfen kleines. Ich habe das Geld, mit dem du hier raus kommst. Wenn du möchtest, biete ich dir sogar einen Job bei uns im Schloss an. Du würdest dich sicher gut mit den anderen verstehen", bot mir der Typ an und ich wurde stutzig.

Hatte er mir das gerade wirklich angeboten? Ungläubig schüttelte ich den Kopf und konnte das Ganze nicht in Worte fassen.
Wow.
Ich würde also endlich hier weg kommen.
Endlich frei.
Frei von meinen Aufgaben in diesem Club.
Es war einfach perfekt, aber Sandro.
Was würde ich mit ihm machen.
Wie würde es mit uns weitergehen?
Liebte er mich denn überhaupt?
Allgemein konnte ich mir diese Frage nicht beantworten, weshalb ich ein wenig unsicher in meiner Entscheidung war.
Wenn Liebe mal nicht so kompliziert wäre.

„Es ist wegen Sandro, hab ich recht?"

Tief blickte mir Señor González in die Augen und durchbohrte mich regelrecht mit seinen Blicken.

„Ja" , gab ich ehrlich zu und senkte meinen Blick ein wenig.

„Ich liebe ihn",flüsterte ich und Tränen liefen mir über die Wangen.

„Ich weiß, dein Blick sagt alles. Du bist aber mehr wert als das hier."

Er kam einen Schritt auf mich zu und wischte mir sachte die Tränen aus den Augen, bevor Werner mich komplett in seine Arme zog.

„Alles ist gut kleine. Überleg es dir einfach und ruf mich an."

Unser König stand auf und drückte mir einen Zettel in die Hand, auf welchem ich einen Nummer erkennen konnte.
Dann drückte er mir 400$ in die Hand und verschwand.
Stutzig stand ich immer noch auf der selben Stelle und konnte mir nicht wirklich erklären, was sich gerade hier abspielte.
Ich hatte also wirklich die Chance von hier weg zu kommen, um wo anders arbeiten zu können.

Fuck.
Ich fuhr mir durchs Haar und war komplett überfordert.
Andererseits hatte mir Sandro klar und deutlich erklärt, dass das zwischen uns kompliziert ist.
Es war schlimm eine Wahl zu treffen, die zwischen einem besseren Leben und ihm stand.

So einfach konnte ich das doch nicht entscheiden, oder?
Ich meine, es ist irgendwie nicht gerade leicht und ich sollte gut darüber nachdenken.
Ich steckte den Zettel in meine Hosentasche und musterte dabei meine Jeans, die nun schon Jahre lang gute Taten erwiesen hat.
Vielleicht musste ich mir wirklich mal eine neue zulegen, denn diese war schon ein wenig zerfetzt.

„Du bist mehr wert als das hier."

Dieser Satz hallte mir noch den gesamten Tag über durch den Kopf und mir wurde immer klarer, dass dies nicht mein Leben sein konnte.

Nein, ich würde es nicht schaffen für immer an diesen Club gebunden zu sein.
Klar, es machte mir schon einen gewissen Spaß und auch die Leute hier waren wirklich cool, aber ich kann doch nicht mein ganzes Leben damit verbringen irgendwelche alte Säcke zu befriedigen und mir somit noch ein wenig Trinkgeld dazu zu verdienen.

Sollte ich mit Sandro darüber sprechen?
Würde er mich überhaupt gehen lassen?
Irgendwie war ich mir da etwas unsicher, denn in meiner Arbeit hier war ich einfach die Beste und brachte damit auch das meiste Geld ein.

Fuck. Fuck. Fuck. So eine scheiße.

Erneut liefen die Tränen, aber diesmal einfach nur aus purer Verzweiflung.
Das Ganze wirkte für mich so langsam wie ein Teufelskreis aus dem ich nicht raus kam.

Ich beschloss für mich, über dieses Angebot kein einziges Wort zu verlieren, denn ich schätzte, dass mich da keiner verstehen würde.

Wie viel Zeit habe ich um über dieses Angebot nachzudenken? Lg M

Ich schätze etwa 2 Wochen, denn sonst gebe ich jemand anderem die Stelle. Lg zurück

Okay:)

2 Wochen also.
Bis dahin musste ich mich entscheiden.

Mein Leben oder Sandro.

Leicht würde es mir sicher nicht fallen, aber ich sollte dabei auch mal an mich denken.
Was wenn ich bei ihm bleiben würde und er mich dann doch nicht liebt?

My sexy Boss ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt