My sexy Boss ✔

7.

Nachdem der Kerl wieder verschwunden war, musterte ich meine neue Umgebung genauer. Krachend fiel die Tür zu und ich hörte den Schlüssel, mit dem diese verschlossen wurde.

„Sunny", flüsterte die Blondine und erweckte somit meine Aufmerksamkeit.

Ich betrachtete diese genauer, um zu wissen, wer das war.
Dann erkannte ich die junge Frau.

„Zoey", hauchte ich ihren Namen zurück und Zoey war wohl irritiert, woher ich ihren richtigen Namen kannte.

„Was machst du hier?",fragte sie mich und vermutlich merkte man die  Traurigkeit in meinen Augen.

Sandro, er- er hat mich an deinen Vater verkauft", schniefte ich und Zoey strich mir sanft über den Rücken.

„Es tut mir so leid Sunny."

Entschuldigend sah sie mich und müsste doch eigentlich wissen, dass sie keine Schuld hatte.
Eine unangenehme Stille machte sich zwischen uns beiden breit.
Ich wusste allerdings auch nicht, was ich ihr hätte sagen sollen, denn wir saßen beide hier fest.
Somit waren wir ja irgendwie im gleichen Boot und würden sicher einen gemeinsamen Weg hier raus finden.

„Nenn mich Lia, dass ist mein richtiger Name", bat ich Zoey und sie nickte.

„Lia."

Dankbar war ich ihr dafür, denn ich verabscheute mittlerweile meinen Spitznamen aus dem Club.
Dieser erinnerte mich nur mal wieder an Sandro, der mich einfach so hergegeben hatte.
Noch immer konnte ich dies nicht glauben und der Schmerz in meiner Brust war unglaublich groß.
Ich ballte meine Hand zu einer Faust und atmete tief ein und aus, um mich selber etwas zu beruhigen.

„Wir müssen einen Weg finden, wie wir dich hier rausbekommen", sagte sie und dachte nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen angestrengt nach.

„Du musst auch hier weg. Ich habe ja schon beim Strippen gesehen was für einer dein Vater ist", erzählte ich der Blondine und diese begann traurig zu lächeln. 

„Und dann? Wo soll ich dann hin?", wollte sie von mir wissen und dachte wohl meine Antwort zu kennen.

Allerdings hatte ich da eine genaue Idee, wo Zoey hingehörte und zurück wollte. 

„Zu deinem Ehemann."

Ich lächelte verträumt.

„Werner liebt dich über alles, dass habe ich gesehen als er zu einer privaten Vorstellung zu mir kam",
erklärte ich ihr und erkannte ihren fassungslosen Blick.

Hatte ich etwas falsches gesagt?

„Was er-er war bei?", fing sie an und legte meine Hände auf die Augen.

Tränen liefen über ihre Wangen und sie sank auf ihre Knie.
Oh Mist.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass Werner ihr von seinem Besuch bei mir erzählt hatte, denn eigentlich war doch gar nichts schlimmes passiert.

„Zoey", sprach ich ihren Namen aus und sah sie an.

„Ich wusste nicht, dass er dir das nicht erzählt hat, aber Werner hat mich nicht tanzen gesehen."

„Was"?, hauchte sie und verstand nun wohl gar nichts mehr.

„Er hat mir angeboten für ihn und seine Zukünftige im Schloss zu arbeiten. Hätte ich dieses Angebot mal angenommen, dann hätte Sandro mich nicht verkaufen können."

Schwach lächelte ich, aber irgendwie war ich auch froh, hier nicht alleine zu sein.

„Werner liebt mich aber nicht", erklärte Zoey mir und erzählte auch, wieso sie überhaupt hier gelandet ist.

Ich nickte und legte den Kopf schief.

„Also ich würde deinem scheußlichen Vater trotzdem keine Silbe glauben", meinte ich zu ihr und streckte mich erstmal.

„Was ist unser Plan um von hier zu verschwinden?", fragte ich weiter und überlegte.

„Ehrlich gesagt bin ich mit meinen Ideen noch nicht weit gekommen und um von hier verschwinden zu können, müssen sie gut durchdacht sein."

„Hmmm."

Meinem Blick nach zu urteilen bildeten sich wahrscheinlich lauter kleine Fragezeichen in meinem Kopf und sie musste schmunzeln, was meine Vermutung bestätigte.

Meine Gedanken schweiften wieder zu Aarón und ich wusste gar nicht, wieso ich darüber nachdachte.
Die Tatsache das ich ihn heiraten sollte, machte in mir irgendwie ein mulmiges Gefühl und ich konnte den Kerl einfach überhaupt nicht einschätzen.
Bisher hatte ich Zoey verschwiegen, was ich bisher alles erlebt hatte und wusste auch nicht ob dies gut oder schlecht war.
Sollte ich die Blondine nach Aarón fragen oder war es eher eine schlechte Idee?
Ich versuchte erstmal mich etwas abzulenken und überlegte, wie wir hier sicher und gut rauskommen könnte.
Mein Blick fuhr wieder zu der Schönheit und ich war wirklich neidisch, wie bildhübsch Zoey war. Vermutlich war sie sogar, die Schönste Frau die ich kannte.
Sie begann zu würgen und mir fiel auf, dass ihr übel war.

„Alles okay?"

Besorgt musterte ich sie und griff nach einer Schüssel, welche neben mir achtlos auf dem Boden stand.

„Ja"; presste Zoey hervor und meine Augen fuhren zu ihrem Bauch.

Dieser war schon ein wenig dick und ich hatte sie eigentlich viel dünner in Erinnerung gehabt.

„Du bist schwanger", stellte ich fest und die junge Frau nickte leicht.

Tränen liefen wieder über ihre Wangen und ihre Augen waren nun leicht gerötet.
Dies bestätigte mir somit, dass das Kind von Werner stammte.
Mittlerweile tat es mir schon wieder leicht, es überhaupt ausgesprochen zu haben, als ich bemerkte wie weh es Zoey tat und sie ganz schön mit sich selbst zu kämpfen hatte.

„Es tut mir leid", murmelte ich und meinte es auch wirklich ernst.

„Alles okay."

Sie lächelte mich freundlich an und ich fühlte mich damit etwas besser.

„Kennst du Aarón?", traute ich mich nun wirklich zu fragen.

Sie atmete tief aus, bevor sie zu einer Antwort ansetzte.

„Aarón ist mein großer Bruder", erklärte mir Zoey und ich nickte.

„Achso", entgegnete ich und versuchte schnell das Thema zu wechseln.

Irgendwie ärgerte es mich, dass es mich interessierte, was dieser Kerl gerade machte.
Ich erinnerte mich an seine große Männlichkeit und auch an seine starken Hände.
Das Gesicht war einfach ein Traum und auch die tiefe Stimme war wundervoll.
Irgendetwas hatte er an sich, weshalb ich ihn so bewunderte.
Andererseits fragte ich mich gerade, ob ich auf einem guten Weg war mich in Zoeys großen Bruder Aarón zu verlieben.

Was war denn mit Sandro?
War er mir jetzt komplett egal?

Mein Herz bestätigte mir das Gegenteil, weshalb ich noch verwirrter wurde.
War es möglich zwei Männer zu lieben oder war es nur eine Phase bei diesem Aarón?