«Bleib sofort stehen!», brüllte der Mann XY hinterher. (Nein, der richtige Name und das Geschlecht wird noch nicht verraten, damit die Spannung bleibt).
Kugeln prallten an eine Hauswand und verfehlten ihr Ziel nur um wenige Meter. XY zuckte vor Schreck heftig zusammen und stolperte beinahe über die eigenen Füsse, doch XY dachte gar nicht daran, anzuhalten. Denn eines war klar: Würde XY das tun, dann wäre XY tot. Niemals würde der Verfolger Gnade walten lassen, denn XY hatte etwas getan, das XY zum Feind Nummer eins machte: Die Gruppe verraten und bestohlen.
Keuchend bog XY um eine Ecke und gelangte in einer abgelegenen Gasse, in der nur eine Glühbirne ein wenig spärliches Licht spendete. Mit klopfendem Herz kletterte XY auf einen Mülleimer, der neben der Wand eines Hauses stand und hangelte sich mühsam aufs Dach. Dort kroch XY bis zum Dachfirst hinauf. Angestrengt hielt XY sich daran fest und versuchte, so leise wie möglich, zu atmen.
Kalter Schweiss lief XY den Rücken hinunter. Unten hörte man schwere Schritte näherkommen und dann hielten sie vor dem Haus, auf dem XY sass. XY hielt die Luft an. Bitte geh weg! Verschwinde! Verzieh dich! schrie XY den bewaffneten Mann in Gedanken an, lass mich in Ruhe! Nach einigen Sekunden, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, fluchte der Mann und entfernte sich endlich.
Erleichtert atmete XY aus und machte sich vorsichtig an den Abstieg. Mehrmals rutschte XY dabei aus und wäre beinahe vom Dach gefallen. Zum Glück schaffte XY es aber irgendwie, unbeschadet unten anzukommen. Eilig rannte XY davon und hielt erst zehn Minuten später wieder an, als XY sich ganz sicher war, nicht mehr verfolgt zu werden.
Müde suchte XY sich ein Gebüsch und setzte sich dahinter, um vor neugierigen Blicken geschützt zu sein. Dann griff XY in die Jackentasche und nahm den gestohlenen Gegenstand heraus. Es war ein Ball. Ein Baseball, um genau zu sein. Schwer lag er in der Hand. An einer Stelle war die Naht etwas aufgegangen.
Genau an dieser Stelle zog XY den Ball auseinander. Darin kam etwas Glänzendes zum Vorschein. Mit klopfendem Herzen nahm es XY heraus und legte den leeren Baseball neben sich auf den Boden. Dann hielt XY das glänzende Ding in einiger Entfernung vor sich in die Höhe und starrte es fasziniert an. XY hielt einen runden, fein geschliffenen Diamanten in der Hand, mit etwa fünf Zentimetern Durchmesser. Zwar kannte sich XY mit Diamanten überhaupt nicht aus, aber der hier musste mindestens eine Milliarde Won (für Deutsche: 7,5 Millionen Euro, für Schweizer: 7,2 Millionen Schweizer Franken) wert sein! Behutsam strich XY darüber und verlor sich für einige Momente darin.
Dann riss sich XY zusammen, rappelte sich hoch und steckte den Diamanten wieder in den Baseball. «Ich muss ihn verstecken!», flüsterte XY und legte den Ball mit dem kostbaren Stein in die Jackentasche. Mit gesenktem Blick hastete XY durch die Dunkelheit, auf dem Weg zum Ort, bei dem XY den Diamanten zwischenlagern wollte, um ihn später wieder abzuholen und zu verkaufen.
Gerade kletterte XY auf eine Mauer, als man quietschende Reifen und dann ein lautes Klirren hörte. Erschrocken verharrte XY an Ort und Stelle und sah nach unten. Ein Auto war gegen die Wand gefahren, auf der XY sass. Der vordere Teil war völlig zertrümmert, schwacher Rauch stieg auf und es roch nach verbranntem Gummi.
Nervös wartete XY, ob jemand ausstieg, denn für den oder die Insassen des Autos sah es gar nicht gut aus. XY hoffte inständig, dass es die Person überlebt hatte. Erleichtert sah XY, dass jemand die Tür aufstiess und benommen nach draussen kroch. Es war ein junger Mann, mit braunen, halblangen Haaren und leicht abstehenden Ohren. Auf seiner Stirn prangte eine Platzwunde.
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Home; Run -SEVENTEEN FF
FanfictionDie wertvolle «White Beauty» wurde aus der Villa des reichen Mr Seo gestohlen - und Seungcheol wird dafür verdächtigt. Dabei ist ihm der Diamant doch nur zufällig in die Hände geraten! Während er untertaucht, um nicht von der Polizei verhaftet zu we...