- Kapitel 49 - Die Schlange

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Jede Berührung von Lucius Malfoy hinterließ ein grausiges Brennen auf Hermines Haut. Die Art wie er sie anfasste gefiel ihr überhaupt nicht und sie ahnte böses. Allerdings wusste sie nicht was schlimmer war : Die Tastsache, dass Lucius Malfoy sie auf eine seltsam gierige Weise berührte oder der Fakt, dass Draco nicht einmal Anstalten machte dagegen etwas zu unternehmen. Lieber würde sie wieder irgendwelche Schmerzen ertragen wollen als dieser Demütigung ausgesetzt zu sein. Sie schaute ihrem Peiniger nicht in die Augen. Sie sah auch nicht einmal mehr Draco an.

" Lasst uns bitte alleine. ", hauchte Lucius unheilvoll und deutete auf die ganzen Todesser um ihn herum. " Und haltet nach Potter Ausschau und bringt ihn zu mir, sobald er auftaucht. " Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern verließen die in schwarze Kapuzenumhänge gekleideten Zauberer den Salon und schienen sich fast lautlos in Luft aufzulösen. Lediglich Draco Malfoy blieb dort wo er war. Er wollte sie auf keinen Fall alleine mit seinem Vater lassen. Das war nicht der Deal gewesen. Sie sollte doch verschont werden. Eine beinahe unbändige Wut brachte sein Blut zum kochen und es fiel ihm unheimlich schwer nicht über seinen eigenen Vater herzufallen um Hermine zu befreien.

" Wieso bist du noch hier, Draco? Ich denke ich kann mich sehr wohl selbst um das kleine schmutzige Mädchen kümmern. " Ein kehliges Lachen entwich seiner Kehle, das Hermine endgültig jegliches Blut in den Adern gefrieren ließ. Mit seinen viel zu langen Fingernägeln strich er ihr eine ihrer haselnussbraunen Locken hinters Ohr.

" Vater...", setzte der Eisprinz an brach dann aber ab. Er wusste nicht was er sagen sollte ohne sich zu offenbaren.

" Die Kleine muss sich schließlich noch bei mir bedanken, dafür, dass ich sie nicht habe kläglich verbluten lassen. " Lüstern schürzte er die Lippen während er die junge Gryffindor musterte und zog sie noch ein Stück näher zu sich heran. Das war schließlich doch zu viel für Draco um untätig herumzustehen. Hastig machte er einen Schritt nach vorne um zwischen die beiden zu gehen, doch da hob sein Vater oder zumindest das, was von ihm noch übrig war, erhaben die Hand und brachte ihn mit einer unsichtbaren Wand zum stehen.

" Nana Draco. Ist ja schon gut. Kein Grund gleich aufmüpfig zu werden. " Draco schluckte. Am liebsten würde er seinen Zauberstab hervorholen und seinem Vater alle möglichen Flüche an den Kopf werfen alleine schon für die Drohung ihr etwas anzutun, doch er war immer noch sein Vater und er fürchtete dadurch nur noch alles zu verschlimmern. Mit einem bohrenden Lachen ließ Lucius den Griff an Hermines Hand ruckartig los sodass diese noch völlig geschwächt zu Boden fiel. Ihre Angst mischte sich immer mehr mit Wut und diese Wut ließ einen kleinen Schimmer Mut und Kampfeswillen in ihr aufflammen. Sie sammelte den letzten Rest Speichel, der sich in ihrem Mund ansammeln konnte und spuckte ihrem Peiniger kräftig auf die Füße. Sie wusste selbst, dass das nicht besonders beeindruckend war, doch es war wenigstens ein kleines Zeichen dafür, dass sie sich nicht alles gefallen lassen musste und das wütende Knurren, das darauf folgte, bestätigte nur, dass sie wenigstens einen kleinen Nerv des so eitlen Malfoyoberhaupts getroffen hatte.

" Du dreckiges Schlammblut! Crucio! "

Wieder durchfuhr ein beißender Schmerz, der einen Todesqualen leiden ließ, Hermines zarten Körper. Doch für sie war es fast wie eine Erlösung vor Schmerz für einen Moment zu erblinden im Gegensatz dazu der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. Draco Malfoy war ein ekelhafter Verräter

" Hör auf damit, Vater! " Draco konnte nur hilflos brüllen während Lucius ihn gleichzeitig hinter einen durchsichtigen Barriere aus Magie festhielt.

" Wenn du mir auch nur noch ein einziges Mal versuchst zu sagen, was ich zu tun habe, dann tue ich ihr noch viel schlimmere Dinge an! "

" Bitte, Vater...", seine Stimme war jetzt nur noch ein leises Flehen. Auch wenn er sich damit vermutlich verraten würde, konnte er sich ihr Leid nicht mehr länger ansehen ohne dabei selbst innerlich zugrunde zu gehen. Eigentlich sollte Hermine sich ja ein wenig darüber freuen, dass er sich für sie nun doch einzusetzen versuchte, doch sie fühlte nichts dergleichen. Sein Verrat saß zu tief. Nachdem sie ihn bei sich aufgenommen hatten und in alles - wirklich alles - eingeweiht hatten, hatte er sich trotz allem wieder für die falsche Seite entschieden. So lange hatte sie an ihn geglaubt und sich für ihn eingesetzt, doch er war immer noch derselbe verräterische Feigling, der er vermutlich schon immer war. Wimmernd kniff sie die Augen zusammen und versuchte mit aller Kraft ein Schluchzen zu unterdrücken. Sie bekam kaum noch mit, was um sie herum geschah.

Dramione ~ Im Wind der Veränderung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt