Kapitel 13 ~ Vielsafttrank und Frieden

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Nach einer langen Nacht, in der Hermine mit Ron Pläne geschmiedet hatte um Professor McGonagalls Geheimnis zu lüften, aber zu keinem Entschluss kam, begab sie sich Hand in Hand mit ihrem Freund auf den Weg zu einer weiteren Stunde Zaubertränke. Ihr war nicht ganz wohl bei dem Gedanken Malfoy wiedersehen zu müssen, da sie ihn einfach so hatte stehen lassen, weshalb sie Halt bei Ron suchte und sich auf den Gängen immer wieder panisch umblickte. Ron dagegen war so glücklich, weil zwischen ihm und Hermine wieder alles gut war, sodass er ihre Nervosität garnicht bemerkte, sondern mit breitem Grinsen auf sie einredete. "Heute Abend ist die Auswahl der Quidditchmannschaft, ich glaub' dieses Mal komm' ich locker rein. Harry ist wieder Kapitän und Ginny wird bestimmt auch wieder unsere Jägerin, dann haben wir bestimmt den Pokal in der Tasche. Man munkelt auch, dass der Trainer der englischen Nationalmannschaft zum Finale kommen würde und sich nach Talenten umsehen wird. Ist das nicht großartig? Besser kann ich mir mein letztes Jahr in Hogwarts nicht vorstellen!" Hermine nickte nur oder gab ein kurzes "Aha, super" von sich um Ron das Gefühl zu geben sie würde zuhören, aber bei Quidditch schalteten ihre Ohren von alleine auf Durchzug.

Als das Pärchen dann nach unzähligen Kurven und Treppen den dunklen Kerker erreichte und eintrat, konnte Hermine bereits den blonden Haarschopf des Slytherin entdecken. Natürlich entging auch ihm nicht, dass Hermine mit ihren auffällig schönen braunen Locken eintrat, weshalb er von seinen Büchern aufschaute. Ihre Blicke trafen sich, doch Hermine schaute panisch zu Boden und lief schnurstracks an ihm vorbei richtung Gryffindor-Tisch. Dort stockte sie, denn es war leider nur noch ein Platz am Rand des Ebenholztisches übrig, der direkt an den des Slytherin-Tischs grenzte, an dem Malfoy bereits saß; die Beiden befanden sich also neben sich. Leise stöhnte Hermine auf, als sie sich neben Malfoy niederließ, drehte ihm aber demonstrativ den Rücken zu und wandte sich Ron zu, der sich gerade zwei Plätze neben ihr mit Harry unterhielt. Ginny war offensichtlich das seltsame Verhalten ihrer besten Freundin aufgefallen und beäugte sie deshalb misstrauisch, währenddessen durchlöcherte Draco Hermines Rücken mit hoffnungsvollen Blicken. Würde sie doch bloß Frieden mit ihm schließen... Das würde ihm schon reichen um sich nach all seinen Taten und seiner Feigheit besser zu fühlen.
Aber in Gegenwart ihrer ganzen Freunde wagte er es einfach nicht ihr die Hand zu reichen.

So saß Hermine also nun da, zu ihrem Freund gewandt, der ihr keinerlei Aufmerksamkeit schenkte und starrte ihn einfach nur an, damit sie nicht mit Malfoy sprechen musste. Aber wovor hatte sie eigentlich Angst? Er würde ihr nicht mehr wehtun, sie nicht mehr beleidigen, aber er wollte Frieden. Es schien so abwegig, dass es ihr Panik bereitete, doch als Professor McGonagall in den Raum schritt, war sie gezwungen sich wieder normal hinzusetzen. Ihren Kopf ließ sie nach vorne gerichtet, doch ihre Augen ließ sie vorsichtig zu Malfoy wandern, der zu ihrer Erleichterung nicht mehr zu ihr schaute. Professor McGonagall gab den Schülern den Auftrag Vielsafttrank zu brauen, für Hermine, Harry und Ron ein Leichtes, und ließ sich dann auf ihrem Stuhl hinter dem Lehrerpult nieder. Misstrauisch betrachtete Hermine ihre Professorin und widmete ihre Gedanken kurz wieder ihrer kleinen Mission, bis ihr ein kleiner Zettel zugeflattert kam.

~"Vielsafttrank! Das ist es Hermine! Wenn wir endlich herausfinden wollen, was in der Schule vor sich geht, dann ist das der einzige Weg. Die McGonagall ist viel zu klug um sich so belauschen zu lassen, also werde ich mich in Professor Slughorn verwandeln und sie befragen.
Ron "~

Lächelnd betrachtete sie den kleinen Fetzen in ihrer Hand. Ron hatte ihr den Tag gerettet und das mit einer brillianten Idee. Sie schaute zu ihm, lächelte und deutete mit dem Daumen nach oben, während er ihr stolz zuzwinkerte. Manchmal war er eben doch sehr gut zu gebrauchen,denn offensichtlich färbte etwas von ihr auf ihn ab. "Was ist denn das?", fragte sie Malfoy mit seiner typisch rauen und tiefen Stimme. "Miss Granger schreibt Zettelchen in Unterricht?"
Hermine blieb für einen Moment das Herz stehen, doch antwortete so schlagfertig wie nur möglich. "Ich schreibe keine Zettel, sondern bekomme Zettel, Malfoy." Sie würdigte ihn keines Blickes, versuchte möglichst ruhig zu atmen und machte sich an ihren Vielsafttrank. "Verfallen wir wieder in alte Muster?" "Was meinst du, Malfoy?" "Na, eigentlich dachte ich wir würden friedlich miteinander umgehen, nach der Sache von gestern." "Tun wir doch. Wir beleidigen uns nicht. Reicht das nicht aus?" "Nein. Mir zumindest nicht. Weißt du eigentlich wie schrecklich ich mich fühle, nachdem was ich alles getan habe? Meine Freunde sind nicht mehr hier, keiner redet mit mir, meine Eltern sitzen in Askaban und du hasst mich!", sein Flüstern wurde immer lautet, doch durch das Gemurmel der anderen Schüler, konnte nur Hermine ihn hören, die ruckartig den Kopf zu ihm gedreht hatte. "D...deine Eltern sitzen...in Askaban?" Er nickte traurig und blickte zu Boden, er konnte einem nur leid tun. Hermine tat er so Leid, dass sie wie vom Donner gerührt und ohne zu zögern unter dem Tisch nach seiner Hand griff. "Das tut mir so Leid... wirklich!" Mit einem leichten hoffnungsvollen Lächeln und glänzenden Augen, sah er auf in ihre rehbraunen Augen. "Und... ich hasse dich nicht... ich nehme dein Friedensangebot an."

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Na, gespannt wie es weitergeht?♡

Dramione ~ Im Wind der Veränderung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt