„Ein Android kann nicht lieben, das ist eine menschliche Emotion", versucht er gegen mich zu argumentieren. „Connor, warst du noch nie in jemanden verliebt?", frage ich ungläubig. Plötzlich beginnt Connors LED gelb zu leuchten und er blinzelt unkont...
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Connors Blick schweift zwischen mir und dem Fenster stark hin und her. Ich sehe Hanks zugekniffene Augen im Rückspiegel. Er dachte zuerst, dass Connor mir etwas angetan hätte. Ich versicherte ihm aber, dass es nicht so war.
„Konntest du den Mörder in der Aufnahme erkennen?", frage ich Connor, welcher seinen Kopf zu mir dreht. „Ja, konnte ich, es war eine Frau, sie hatte eine Uniform an. Es sah so aus, als wären es eine Art Anzug, gebaut aus Ersatzteilen von Androiden", beschreibt Connor.
„Ihre Augen waren zwar klar erkennbar, aber sie hatte eine Brille auf, die ihre Augenfarbe verändert", redet er weiter. Ich drehe meinen Kopf zu Hank, welcher gespannt zuhört.
„Siehst du Dad, ich wusste doch das er uns weiter bringen würde, ohne ihn hätten wir das nie herausgefunden", lächle ich Connor zu.
„Warte bloß bis alle diese Blechdinger unseren Job ersetzten und wir auf der Straße landen, mal schauen, ob du ihm dann immer noch so dankbar bist", ertönt seine dunkle Stimme vom Fahrersitz.
Um einen Streit zu verhindern, halte ich meinen Mund und lehne ich mich gegen das Fenster, um hinauszuschauen. Dadurch dass es mittlerweile angefangen hat zu regnen, ist es ziemlich dunkel geworden. Sodass ich das hellgrüne LED leuchten, welches von Connors Schläfe scheint, im Auto sehen konnte.
Chloe hatte sich damals jedes Wort von mir abgespeichert, aber gerade in diesem Moment sage ich doch gar nichts. Ich drehe meinen Kopf etwas zu ihm und sehe seine braunen Augen, welche auf mir ruhen.
.....SCAN....
....Kira Anderson....
....Gemütszustand: Ruhig...
↻Abrufen von: Blutwerten, Puls und Körpertemperatur
....Blutwerte, Puls und Körpertemperatur im neutralen Bereich....
...SCAN ENDE....
Er lässt seinen Blick von mir ab und ich blicke weiter aus dem Fenster. Er muss wohl irgendetwas an Cyberlife senden. Chloe hatte das auch ständig gemacht, als Kind hat es mich etwas verängstigt, wenn sie einfach so ins Leere starrte und sich nicht bewegte.
Wir bleiben an einer Ampel stehen und ich sehe eine Person, welche in einen schwarzen Mantel gehüllt ist. Sie hat etwas in der Hand, ich kann aber nicht so recht herausfinden, was es ist. Sie nimmt es und malt ein Ausrufezeichen an die Wand.
Aus der Distanz muss ich meine Augen sehr anstrengen, um zu sehen, was sie an die Wand schreibt. „Wir Leben! Hoffnung ist unsere letzte Chance", lese ich leise für mich vor. Bevor es in meinem Gehirn Klick macht, löse ich schon den Anschnallgurt und öffne die Autotür.
Bei dem Geräusch der Autotür dreht sich die Person um und ich sehe ihre Maske, welche nur ihren Mund bedeckt und eine Brille. Bevor ich auf sie zu rennen, höre ich wie Connor die Tür öffnet und meinen Namen schreit.
Sie versucht, sich in eine Gasse zu flüchten. Das ferne Hupen der Autos lässt mein Herz noch schneller schlagen, Dad muss noch nicht weitergefahren sein. Ich renne ihr immer schnell hinterher her und schreie, dass sie anhalten soll.
Sie hört aber nicht, sie rennt schneller weg als ich es erwartet habe. Ich habe nur ihr Gesicht und ein Stück ihres Anzuges gesehen, wie Connor es beschrieben hatte. Sie muss es sein, die Mörderin des Abweichlers und des Mannes am Tatort.
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Ich höre, wie Connor mir in der Ferne nachrennt und nach mir ruft. Plötzlich fällt durch einen Windstoß die Kapuze von ihrem Kopf, ihre kurzen weißen Haare fallen mir sofort auf. Sie schaut sich mit aufgerissenen Augen nach hinten um.
Ihr blickt, bleibt auf mir hängen. Die Brille, welche sie trägt, lassen ihre Augen grell grün wirken, wie er es beschrieben hatte, das konnte nicht ihre echte Augenfarbe sein. Sie bleibt kurz stehen, bevor sie über einen hohen Zaun springt.
„Fuck!", schreie ich kurz auf, bevor ich mich auch an dem Zaun herauf ziehe. Der Zaun war das kleinste Problem, das schlimmste war, was hinter dem Zaun auf mich wartete, eine Schnellstraße. Connor scheint mir schon ziemlich nah auf den Fersen zu sein.
Ich vergesse immer wieder, wie viel schneller Androiden im Gegensatz zu Menschen sind. Schnell rutsche ich am anderen Ende des Zaunes wieder herunter und renne auf die Autos zu. Ich höre, wie Connor gegen den Zaun rennt und meinen Namen schreit.
Ich schaue kurz zurück und sehe ihn, wie er über den Zaun springt. Ich drehe mich aber schnell wieder um und sehe die Frau, wie sie über die Absperrung springt und dem ersten Auto ausweicht.
Ich versuche, ihre Bewegungen so gut wie möglich nachzuahmen. Ich atme kurz durch und renne auf den ersten Streifen. Ich schaue nach vorne und versuche zur Mitte der Fahrbahn zu gelangen. Plötzlich verschwindet ihre Figur aus meinem Blickfeld.
Auto für Auto setzt mein Herz ein Stück aus. Ich renne auf den Mittelstreifen und drehe mich. Meine Augen suchen alles nach der Frau ab, ich sehe sie aber nicht. Meine Beine zittern und meine Hände schütteln, als hätte ich ein duzend Tassen Kaffee getrunken.
„Wo ist sie?", frage ich mich, bevor ich eine Hand an meiner Schulter spüre. „Hier", höre ich sie noch sagen, bevor sie mich auf die Fahrbahn schubst. Der Autoassistent hätte mich vielleicht noch erkennen können, wäre es nicht so verdammt dunkel.
Ich rühre mich keine Sekunde, das einzige, was ich sehe, ist die blendende Leuchte des Autos. Ich zähle die letzten Sekunden bis zu meinem Tod. Meine Gedanken kreisen und ich ahne schon in Ohnmacht zu fallen und schließe meine Augen. In Gedanken kann ich schon den Schmerz fühlen, während ich auf das Auto aufpralle.
Den Aufprall spüre ich auch, aber nicht den des Autos, sondern den von Connor. Sein Körper presst sich gegen meinen, als er sich gegen mich wirft und uns somit aus der Fahrbahn befördert.
Er rollt sich mit mir in seinen Armen auf dem Mittelstreifen ab. Mein Herz hat noch nie so schnell geschlagen, nicht mal als ich die Zusage des Detroit Police Departments bekommen habe. Ich spüre Connors künstliches Herz gegen meines klopfen. Seine Hand hält meinen Hinterkopf, um ihn vor dem harten Aufprall auf den Boden zu schützen.
Trotz seines Körpers, welcher mich aufgefangen hat, weiß ich jetzt schon das ich morgen ein paar schöne blaue Flecke haben werde. Seine Körperwärme ist ein starker Kontrast, zum nassen, kalten Boden unter mir.
Er schaut mich ängstlich an, sein rotes LED dreht sich schnell um sich selbst. „Alles ok?", fragt er mich. Seine Augen wechseln hektisch zwischen meinem Körper und meinem Gesicht hin und her. Ich lege meine Hand an seinen Arm.
„Es ist alles ok Connor", antworte ich zu und lasse meinen Kopf nach hinten von seiner Hand auf den Boden rollen. „Soll ich Sie ins Krankenhaus bringen?", fragt er mich. Ich schüttle nur den Kopf. „Nein danke Connor", sage ich während ich stöhnend versuche mich aufzusetzen.