Survive

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Seit einem Monat, zwei Wochen und einem Tag bin ich nun alleine.
Hier in dieser Welt, die nicht mehr uns Lebenden gehört. Wenn es überhaupt noch welche außer mir gibt.
Ich fühle mich alleine, und das schon eine verdammt lange Zeit.
Kein Lebenszeichen von jemand Anderem. Deshalb beschloss ich, in die größte Stadt zu gehen, die es in meiner Umgebung gibt. New York.
Einen Versuch ist es ja Wert.
So weit ist es nun schon gekommen. Ich stürze mich wie ein Suizid Gefährdeter in eine Stadt, in der es nur so von Beißern wimmelt.
Zurzeit lebe ich nämlich in einer Hütte, in den Wäldern nahe dieser Stadt. Jedoch bin ich nie tiefer in sie hinein, als ich musste.
Zu groß ist die Gefahr, von den Wandelnden entdeckt und gejagt zu werden.
Über "Sie" habe ich mir schon einige Notizen gemacht:

Wie kann ich mich unbemerkt machen?

1. Nimm dir einen der Beißer vor, bringe ihn aber nicht um. Hacke ihm beide Arme ab, und brich ihm den Kiefer. Anschließend legst du ihn an eine Leine wie einen Hund. Er und die restlichen seiner Art werden von dir ablassen. Sie scheuen sich vor deinem "Wachhund" den du so übel zugerichtet hast.

2. Bring einen von ihnen um. Anschließend schlitzt du ihm den Bauch auf und reibst dich mit seinen Eingeweide ein. Damit riechst du wie all die anderen, und sie werden dich nicht bemerken.

Wie töte ich sie?

Dazu gibt es nur eine Lösung: direkt in den Kopf schießen oder stechen, ansonsten werden sie dich solange verfolgen, bis du aufgibst, denn außer ein kleiner Teil in ihrem Gehirn, "funktioniert" bei ihnen nichts mehr.

Regeln um zu überleben:

1. Kein Lärm! Das lockt sie an.

2. Bleib in Bewegung, bleib nie an einem Ort zu lange. Du musst dich bewegen, genauso wie sie.

3. Lasse dich weder beißen, kratzen oder nur eine Schramme zufügen. In wenigen Stunden wirst du sonst wie sie.

4. Nachts niemals alleine einen Ausflug machen. Du wirst ihn nicht überleben.

5. Benutze Schusswaffen nur im äußersten Fall. Besser geeignet sind tödliche, aber Stille Waffen. Bsp: Pfeil und Bogen, eine Armbrust, Wurfmesser oder Todessterne.

Wichtig:
1. Walker, die noch nicht lange tot sind, bewegen sich schneller, ältere sind verfault und langsam.

2. Wenn du einen siehst, sind andere nicht weit entfernt. Sei vorsichtig.

Und: 3. ÜBERLEBE!

Das letzte Mal schaue ich auf meine Karte, auf der ich meinen Weg eingezeichnet habe.
Alles, was ich brauche, um zu überleben, packe ich in meinen Rucksack. In meiner Hand behalte ich vorsichtshalber meinen Bogen, in den ich schon einen Pfeil eingelegt habe.
Bis nach New York sind es noch ungefähr zwei Stunden Fußmarsch.
Wenn ich den Weg dorthin überlebe, mache ich mich selbst auf die Suche nach Überlebenden. Falls es noch welche gibt.
Ich bin schon so lange alleine, dass ich sicherlich schon zwei Wochen lang nichts mehr gesprochen habe. Alles was zählt ist das Überleben. Meine Gespräche spielen sich in meinem Kopf ab.
Naja, manchmal rede ich auch mit meinem Bogen, den ich mittlerweile Lifesaver genannt habe.
Alles was ich für wichtig halte, spreche ich immer und immer wieder in meinem Kopf durch:
Mein Name ist Dawn Scott, ich bin schon seit einem Monat, zwei Wochen und einem Tag alleine da draußen, und kämpfe ums überleben. Ich bin fünfundzwanzig Jahre alt und wohnte zehn Kilometer von New York entfernt, als es anfing.
Ich wurde von meiner Familie getrennt und habe schlussendlich Schutz bei einer Gruppe gefunden.
Tragischer Weise wurde diese von Beißern überrannt und ich war die einzigste Überlebende. Seitdem bin ich allein.

Ich traue mich schon gar nicht mehr, diese Worte auszusprechen.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie sich meine Stimme anhört. Ich möchte es nicht wissen.
Jedes einzelne Wort, dass ich sagen möchte, bleibt in meinem Mund, als wäre dieser für immer verschlossen.

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