Kapitel 13

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Mit letzten Kräften schleppen wir uns auf die Lichtung und erkennen wenige Schritte vor uns die Farm wieder.
Ich lächle und atme erleichtert aus. Auch Daryl scheint es nicht anders zu ergehen.

Auf dem Weg hierher sind wir erneut fünf Beißern über den Weg gelaufen, die gar nicht gut drauf waren.
Als ich gerade einen tötete kamen zwei andere auf mich zu. Beinahe kam es zum tödlichen Biss auf meinem Arm, wäre da Daryl nicht gewesen, der dem Walker der meinen Arm als Dinner ansah einen Pfeil durch den Kopf jagte.

Wie dankbar ich doch bin, dass er nach mir gesucht hat.

"Endlich. Ich hab zum ersten Mal seit langem wieder Hunger, du nicht auch?", frage ich ihn als wir einen aus der Gruppe winken, den ich im Dunkeln noch nicht erkennen kann.
Jedenfalls rennt dieser aufgeregt ins Haus und kommt dann auf uns zugerannt.
"Stimmt. Lass uns rein gehen.", antwortet Daryl mir.

Nun erkenne ich, dass es Rick war. Kurz vor uns hält er an und umarmt uns kurzerhand.
"Ich bin froh das ihr es geschafft habt. Wir hätten euch einige aus unserer Gruppe geschickt, falls ihr bis morgen noch nicht hier aufgetaucht währt. Gut dass wir es nicht tun mussten.", erklärt er uns und führt uns zum Haus.

Dort stehen schon alle anderen, die uns mit Freude begrüßen und sich darüber freuen, dass wir wieder da sind.

Wir werden direkt in die Küche geleitet, wo uns eine Suppe erwartet. Ich hätte niemals gedacht, dass ich das nochmal denken werde, aber ich bin froh, eine Suppe essen zu dürfen, obwohl diese mir eigentlich gar nicht schmecken.

Wir setzen uns also direkt hin und bekommen einen Teller vorgesetzt.
"Esst so viel ihr könnt, ich hoffe es schmeckt euch.", meint Maggie lächelnd.

Wir sitzen alle versammelt am Tisch und langsam kommen wieder alle ins Gespräch. Nur ich und Daryl sitzen still da. Er sitzt mir gegenüber und ab und zu sehen wir uns an.

"Es ist zwar nur eine kleine Hütte, aber hier können wir fürs erste bleiben. Ich habe diese Hütte ausgesucht, weil sie in den Wäldern liegt. Diese Biester sind nun alle in den Städten. Dort wäre man nicht sicher, glaub mir."
Mein Bruder Josh scheint irgendetwas zu suchen und wird dann in einem der Küchenschränke fündig. Triumphierend hält er einen Schlüssel in die Luft.
Ich antworte nicht und folge ihm mit meinen Augen. Er geht aus der Küche ins offene, kleine Wohnzimmer, um dort den Schrank aufzumachen vor dem ich sitze.
"Waffen. Wir müssen uns verteidigen können. Gegen Menschen und Beißer. Aber du weißt ja wie das läuft." Josh nimmt ein Jagdgewehr heraus und zielt ins nirgendwo. "Vielleicht kann ich uns mal ein Reh schießen."

"Pff, lass das mal lieber mich machen. Wir beide wissen doch das ich die bessere Schützin bin. Schon vergessen? Der Bogenschützen Verein war bei uns mit dem Schießstand verknüpft. Ich kann also mit beidem schießen.", sage ich in einem leicht angeberischen Ton und hole eine Handfeuerwaffe aus dem Schrank heraus und checke ob sie gesichert und geladen ist. Beides so wie es sein sollte.

"Na das werden wir noch sehen, wobei ich nicht hoffe, dass wir sie mal brauchen werden. Naja... Hilfst du mir mit dem Garten? Wir werden etwas anbauen müssen und wir werden einen Zaun ziehen müssen der uns signalisiert wenn Angreifer in der Nähe sind.", fragt er mich dann und ich stecke die Waffe hinten in meinen Gürtel.

Ich seufze. "Klar Bruder, wieso nicht?"

"Danke nochmal...das du mich da raus geholt hast."
Nach einem langen essen und vielen Gesprächen darüber, wie ich aus meiner Situation herausgekommen bin und überlebt habe, stehe ich mit Daryl vor der Scheune und lehne mich an das Tor.
"Ich würde es wieder tun. Also... Gern geschehen."
Unsicher, was er als nächstes tun soll, stehe auch ich einfach nur da und wir schauen in den Wald hinaus.

"Es scheint alles so friedlich hier. Ich hoffe das bleibt auch so.", meine ich dann doch Daryl schüttelt nur den Kopf.
"Halt nicht daran fest. Nichts ist mehr für die Ewigkeit in dieser Welt."

Wo er recht hat, da hat er recht.
"Vielleicht stimmt das ja, aber möchtest du nicht auch hier bleiben? Vielleicht könnte das alles hier was werden. Wir könnten alle dazu beitragen und Zäune um die Farm herum aufrichten. Die würden uns zusätzlich schützen.", erkläre ich ihm und kann es schon vor meinem geistigen Auge sehen.

"Kann schon sein. Aber ich glaube da eher nicht dran. Heutzutage ist alles vergänglich. Wie dem auch sei...bis morgen, beim Kontrollgang?" Er sieht mich fragend an und ich nicke. "Ja."

"Dann schlaf gut." Mit diesen Worten hält er mich leicht an der Schulter fest, und küsst mich kurz, bevor er im Dunkeln verschwindet.

Ohne dass ich etwas darauf antworten kann. Damit hätte ich sowieso nicht gerechnet. Völlig perplex stehe ich also da und starre in die Dunkelheit, als könnte sie mir irgendwelche Antworten liefern. Doch alles bleibt stumm und alle Fragen die in meinem Kopf herumschwirren bleiben ungeklärt.

Mag er mich nun wirklich? Könnte daraus etwas werden? War das sowas wie ein Zeichen, dass ich ihm wirklich etwas wert bin und dass wir es versuchen sollten? Oder war es etwas ganz anderes?

Ich schüttle alle Gedanken ab und ziehe das Scheunentor zu, bevor ich es verriegele und mich in meine Hängematte schwinge. Wie ich sie doch vermisst habe. Sie ist recht bequem im Gegensatz zu dem harten Baum, auf dem ich letzte Nacht übernachtet habe. Außerdem war es um einiges kälter, was hier in der Scheune nicht der Fall ist.

Ich habe ein gutes Gefühl bei dieser Gruppe.
Sie lachen zusammen, reden miteinander, schmieden Pläne, reden sogar über ihr altes Leben und halten zusammen ohne irgendwelche Bedingungen gegenüber den anderen zu stellen. Jeder hilft jedem, der Hilfe braucht. Auch mir wurde so geholfen.

Ich musste heute Abend sicher zehn mal die Frage beantworten ob es mir gut geht oder ob ich noch etwas brauche. Ich habe immer abgewunken und gelächelt, als ich Ihnen gesagt habe, das mir nichts fehlt.

Das Licht meiner Lampe schalte ich aus und liege nun in der Dunkelheit in meine Decke gewickelt. Die Müdigkeit des heutigen Tages liegt mir in den Beinen und ich spüre wie sie mir Schmerzen. Ich sollte definitiv mehr Sport machen, das ist sicher. Vielleicht mal Ausdauersport. Das fehlt mir, wie ich leider feststellen musste.

Während ich also darüber nachdenke ob ich bei dem Krafttraining bleibe oder Ausdauersport machen werde, fallen mir meine Augen zu und ich verfalle in einen tiefen Schlaf.

Hey Leute, im nächsten Kapitel werde ich mehr auf andere in der Gruppe eingehen, damit diese auch mehr in die Story eingebunden sind.

Wie immer wäre ich euch verbunden wenn ihr weiterhin votet, mir Kommentare schreiben würdet und meine Gesichte weiterempfehlt.

Außerdem würde ich euch meine zweite Geschichte empfehlen, "Zufälle, Zombies & die Zukunft", die ähnlich aufgebaut ist. Danke <3

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