Kapitel 26

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Erst mal muss ich sagen, dass mich das Finale völlig fertig macht....so ein mieser Cliffhanger am Ende einer Staffel...Omg.

Der Typ, den ich gerade eben hinein gelassen habe, liegt nun vor mir auf dem Rücken. Erst jetzt sehe ich das Ausmaß der Dinge, die ihm zugestoßen sind.
Glücklicherweise ist er nicht gebissen worden, dafür aber sieht er doppelt so schlimm aus.
Zahlreiche Schnittwunden, die tief in sein Fleisch gehen zieren seinen gesamten oberen Körper. Am Kopf erkenne ich viele blutunterlaufene Stellen und eines seiner Augen ist geschwollen. Er kann mich also kaum sehen und trotzdem hat er versucht bei uns Hilfe zu holen.

Schwer atmend versucht er Worte heraus zu bringen, doch ich halte ihn mit einem zischenden Laut davon ab. Ich knie mich neben ihn und sehe ihn mir an.

Wir können nicht noch mehr Menschen sterben lassen! Wir müssen ihm helfen!

Mittlerweile haben sich ein paar unserer Gruppe aufgerafft und kommen auf mich zu. Schockiert sehe ich sie an.
"Helft mir doch! Wir müssen ihm helfen!" Hektisch schaue ich umher und suche nach Hershel. "Du musst ihn versorgen, das wird er sonst nicht überleben!"
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Rücken die mich zurück zieht. "Du kennst ihn doch nicht mal. Wir verschwenden keine Medikamente an Fremde.", meint Rick und ich drehe mich zu ihm.

"Und was war dann ich? Ich bin hier und ich war auch eine Fremde! Ihr habt mich aufgenommen, auch wenn es am Anfang nicht leicht war! Und jetzt wollt ihr ihn sterben lassen?" Ich sehe alle an, jeden einzelnen unserer Gruppe und schließlich den Kerl der nicht älter wie wir sein muss. Schwer atmend sieht er zurück, so als würde er neue Hoffnung durch mich Erlangen. "Ich werde ihm helfen, ob ihr das nun wollt oder nicht!", sage ich entschlossen und möchte ihm aufhelfen, als sich wieder eine Hand auf meine Schulter legt.

"Was wenn das eine Falle ist." Hershel steht neben mir. Er ist alt, doch er weiß was zu tun ist.
"Sieh ihn dir an. Glaubst du jemand würde das freiwillig machen?! Ich glaube nicht, also bitte, helft ihm! So wie ihr mir geholfen habt." Mein Blick schweift von Hershel zu Daryl. Ich schaue in ratlose Gesichter, doch als ich wieder zu Rick sehe, scheint dieser einen Entschluss gefasst zu haben.

"Na gut. Hershel, du weißt was zu tun ist. Ihr anderen helft ihm hoch, er soll sich in der Eingangshalle des Hauses auf den großen Tisch legen, da hast du mehr Raum, um zu arbeiten." Nun wendet sich Rick an mich. "Hilf ihm, trage seine Sachen hinein, die er braucht. Was auch immer nötig ist."
Schnell nicke ich und renne zum Van, in dem Hershels Tasche liegt, während Andrea zusammen mit Maggie den schwer Verwundeten nach Innen bringen.

Da liegen sie. Was habe ich denn auch anderes erwartet? Nebeneinander, seelenruhig, als wäre nie etwas geschehen. Als würden sie nur schlafen.
Sorgfältig mit ihrer Decke bis in brusthöhe zugedeckt.
Ich möchte sie gerne wecken, Ihnen sagen dass es mir leid tut wie ich sie behandelt habe und wie sehr ich sie vermisse, doch sie werden mich weder hören noch verstehen.
Sie sind tot. Nichts ist sicherer als Das. Langsam gehe ich auf sie zu und sehe mir sie genauer an.
Meine Eltern sind leicht grünlich und ihre Haut ist schon leicht verfault. Wie lange waren sie schon verwandelt, bis mein Bruder es bemerkt hatte?
Ich schüttle den Kopf denn ich möchte es gar nicht wissen.
Ihre Augen sind geschlossen und sie liegen auf dem Rücken. Wenn man nicht genau hinsieht könnte man sogar die Einstichstelle übersehen, die ihre Schläfen ziert.
Schweren Herzens muss ich eine Träne unterdrücken, da ich nun Gewissheit habe.

Die Sonne scheint durch die Gardinen hindurch und heizt den Raum zusätzlich auf, was ihre Verwesung weiter in Gang setzt. Erst jetzt bemerke ich, wie stickig und süßlich es hier riecht. Nach Tod.

Ich stürme nach draußen ins Wohnzimmer und gehe vor Überforderung auf die Knie. Schwer Atmend halt ich mir beide Hände an den Kopf und raufe mir meine Haare. Ich wusste es doch, wieso musste ich also unbedingt nochmal nachsehen?! Glaube ich meinem Bruder schon nicht mehr? Er ist doch das einzigste was ich noch habe.

Eine einzelne Träne rollt über meine Wange und tropft auf dem Boden. Ich starre wütend auf sie. Schwäche kommt für mich nicht mehr in Frage! Entschlossen stehe ich auf und atme tief ein und aus.

"Schon besser...", flüstere ich mir selbst zu während ich zum Ausgang laufe "und jetzt besorge ich uns verdammt nochmal was zu Essen."

Nach einer gefühlten Stunde wacht der Typ dem ich das Leben gerettet hat.
Rick und Daryl haben ihn zur Sicherheit an Händen und Beinen an den Tisch, auf dem er nun liegt und sich erholt, gebunden für den Fall dass er doch keine guten Absichten haben sollte.
Während der ganzen Zeit bin ich ihm nicht von der Seite gewichen. Nicht als Hershel seine Wunden reinigte, nicht als er die meisten zunähen musste und auch nicht als ich ihm assistieren musste.
Nun sitze ich auf einem Stuhl neben dem Tisch und sehe in ein mit Angst überzogenes Gesicht.

Seine Hände rütteln an seiner Befestigung doch er kommt nicht frei. Sofort schieße ich auf und stelle mich neben ihm, sodass er mich sieht. Seine Blicke treffen meine.
Beruhigend lege ich eine Hand auf seinen Arm. "Bleib ruhig. Wir wollen dir nicht weh tun, aber das ist nun mal eine Vorsichtsmaßnahme. Wir haben keine guten Erfahrungen mit Fremden gemacht."
Er scheint sich zu beruhigen, weshalb ich meinen Stuhl heranziehe und mich neben ihn setze.

"Danke...", bringt er krächzend heraus und dreht seinen Kopf in meine Richtung, "...ohne dich wäre ich jetzt vielleicht schon tot."

Ich wollte mal in einer Sicht von anderen Leuten schreiben, wie zum Beispiel Rick oder Daryl, was haltet ihr davon?
Danke fürs lesen und das voten nicht vergessen.

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