Kapitel 25

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Zuerst mal muss ich sagen...ich hasse wie die vorherige Folge TWD geendet hat. Das können sie nicht tun! Wenn Daryl stirbt dreh ich durch!

Wir lösen uns voneinander. Keiner von uns sagt etwas. Wir stehen einfach nur da, so als wären wir eingefroren, so als wäre alles um uns herum in Luft aufgelöst. Das einzige was ich spüre, sind seine Hände, die sich um meinen Nacken gelegt hatten und dort nun ruhen. Ich sehe, wie seine Brust sich hebt und senkt, wie er ruhig atmet und mir in die Augen sieht. In dieser Sekunde hoffe ich, das dieser Moment niemals vorbei gehen wird. Ich dachte an nichts anderes mehr, ich dachte an die Zukunft die wir vielleicht miteinander haben würden, als wir plötzlich auseinander schießen, als die Anderen aus unserer Gruppe die große Türe aufschieben und in die große Halle kommen.

Es fühlt sich so an, als würden kleine Stromschläge durch meinen Körper schießen, so als wäre ich voller Adrenalin. Ich fühle mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Unbeholfen sehe ich auf meine Hände und trete von einem Bein auf das andere, während ich darauf warte, dass Andrea und Maggie auf uns zu kommen. Ich schiele für einen kurzen Moment zu Daryl rüber, der genauso wenig weiß, wie er sich verhalten soll.

Eigentlich kann ich mir unser Verhalten nicht erklären. Wieso verheimlichen wir vor den Anderen, dass sich bei uns langsam etwas anbahnt? Wieso tun wird so als hätten wir nur eine auf Freundschaft basierenden Beziehung?
Ich kann es mir nicht erklären.

"Kommt ihr raus...? Wir wollen Dale begraben.", meint Maggie und sieht uns mit ernster Miene an. Andrea scheint es am meisten mitgenommen zu haben. Ihre Augen sind rot und sie muss ständig ihre Nase putzen. Sie scheint die ganze Zeit über geweint zu haben. Ich wusste zwar, dass sie einen guten Draht zu Dale hatte, aber dass dieser so stark ist, war mir nicht klar. Wir nicken und folgen Ihnen nach draußen. Die Stimmung ist bedrückt, weshalb wir kein Wort reden. Als wir hinter ihnen her laufen, sehe ich einen kurzen Moment zu Daryl rüber, der wahrscheinlich im selben Moment daran gedacht hatte. Unsere Blicke treffen sich, doch anstatt weg zu sehen, schauen wir uns weiterhin an, dabei versuche ich, nicht völlig komisch auszusehen.
Nachdem wir draußen ankommen, muss ich meinen Blick abwenden, da es gerade größere Sorgen gibt, als die die ich habe.

Rick, Glenn, sowie alle Anderen haben die Leiche von Dale in ein weißes Tuch gewickelt und angefangen ein Loch zu graben. Da ich nicht untätig rumstehen möchte, frage ich Rick, ob ich ihnen helfen sollte.
Er sieht mich an und schüttelt den Kopf. "Nein, sieh bitte lieber nach den anderen in der Gruppe. Wir reden später, wir haben noch einiges zu bereden. Du weißt, über das was hinter dem Haus ist." Rick rammt seine Schaufel wieder in den Boden, während ich nicke und mich abwende.
Ich gehe zum Truck, auf dem Lori, Carl, Shane, Hershel, Carol und Beth sitzen. Niemand von ihnen redet, sie sitzen alle verstreut und sind mit sich selbst beschäftigt.
Ich gehe auf sie zu und setze mich zu Ihnen. Ich sitze neben Beth, die mich kurz anlächelt, aber dann wieder auf den Boden vor sich sieht.

"Du und Daryl, ihr scheint euch gut zu verstehen.", sagt sie mit heller Stimme, die so unschuldig klingt. Dabei sieht sie mich nicht an, weshalb ich es auch nicht tue.
"Ich...glaube schon. Weshalb fragst du das?", frage ich sie unsicher und versuche nicht auffällig zu klingen.
"Ich meine nur...er lässt niemand an sich ran. Er ist meistens alleine und es ist ihm so ziemlich alles egal." Sie sieht auf und schaut in seine Richtung.
Daryl hilft seit dem wir aus dem Haus gekommen sind Rick und den anderen dabei, Dale ein schönes Grab zu errichten.
"Ich weiß nicht... Es scheint ihm nicht alles egal zu sein. Er zeigt es nur nicht wirklich.", verteidige ich ihn und betrachte meine Schuhe. Sie sind abgelaufen und die Sohle löst sich langsam vom Rest des Schuhes.
Beth nickt zustimmend. "Ich glaube das bist du. Noch nie hat er es mit jemandem von uns mehr wie fünf Minuten ausgehalten. Wie machst du das?"
Ich zucke ahnungslos mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung. Ich bin so wie ich bin. Vielleicht bin ich ja etwas wie er...was weiß ich schon."
"Was es auch ist." Sie sieht mich an und hebt einen Mundwinkel zu einem Lächeln. "Ich finde es gut. Mir scheint als würde es ihm seit langem mal wieder besser gehen. Er lächelt sogar ab und zu und das Dank dir."
Jetzt bin ich die, die lächelt. "Danke, das freut mich zu hören... Sag mal, kann ich dich was fragen?" Ich lehne mich zu ihr rüber, so unauffällig es eben nun einmal geht.
"Klar, worum geht es?" Beth wendet sich zu mir.
"Wie bist du zu dieser Gruppe gestoßen? Wurdest du aufgenommen, so wie ich oder warst du von Anfang an dabei? Du musst es mir nicht sagen, ich...bin nur neugierig.", erkläre ich unsicher.
"Nein, ich war nicht von Anfang an dabei. Ich war mit meinem Vater, Hershel, und meiner Schwester, Maggie, auf der Farm zuhause..."

Oh verdammt, ich sollte mich wirklich mehr mit den Leuten um mich herum abgeben. Ich weiß ja nicht einmal wer zu wem gehört...

"...Rick kam zu uns als Carl angeschossen wurde. Hershel hat ihn gerettet und wir haben ihn und seine Gruppe bei uns aufgenommen. Naja wir haben uns zusammengeschlossen und uns zusammen ein Leben aufgebaut. Eines Tages kam schließlich Daryl mit dir zu uns. Wir haben sicher sieben Monate zusammen gelebt, ohne neue Überlebende zu finden. Wir waren alle ziemlich unsicher, weshalb du am Anfang auch so behandelt wurdest. Aber wir hatten eben alle Angst dass du zu einer Gruppe angehören könntest, die uns ausraubt, was mir schlussendlich Leid getan hat. Naja den Rest kennst du ja."
"Danke. Sorry, ich wusste nicht dass Hershel und Maggie zu deiner Familie gehören. Ich bin noch nicht so lange bei euch, weshalb ich noch nicht mit allen viel geredet habe.", verteidige ich mich und kratze mir unbeholfen am Arm.
"Das macht nichts, es ging mir am Anfang auch so."

Ein kleines Lächeln huscht über unsere Lippen, als ein rufen uns zusammenzucken lässt. Es war die letzten Minuten kaum gesprochen worden und Beth und ich haben uns leise unterhalten.
Schnell haben alle ihre Waffen gezückt und zielen in die Richtung, aus der die Stimme kam, die ich nicht richtig verstanden habe.

Auf der Straße die zum Gittertor führt, taumelt ein Typ herbei, vollbeschmiert mit Blut und völlig außer Kräften.
"Hilfe!", ruft er uns entgegen und hebt mit letzter Kraft die Hände nach oben, ehe er auf die Knie fällt und sich am Gatter fest hält. "Bitte.", höre ich ihn flehen.
Seine Klamotten sind zerfetzt, er scheint aber nicht gebissen zu sein. Niemand rührt sich, weshalb ich mir einen Ruck gebe und auf ihn zu laufe.
"Bitte.." Seine Stimme wird schwächer.

"Dawn! Komm zurück du weißt nicht ob das eine Falle ist!", höre ich Rick noch rufen, doch ich denke an meinen Zustand und wie es mir erging, weshalb ich darauf nicht höre.
Mit gezogener Waffe öffne ich das Gatter, lasse ihn auf allen Vieren hinein robben und schließe es wieder. Anschliessend taste ich ihn ab, keine Waffen.

Die warnenden rufe von Rick nehme ich bereits nicht mehr wahr.

Ich drehen den völlig dehydrierten Typen vor mir um und erschrecke.

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