Kapitel 18 - Gefangennahme

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Samstag, 6. April ¦ 11:41 Uhr
Standort unbekannt ¦ Russland / Europa

POV: D/N
Nachdem wir uns wieder voneinander gelöst haben, wendet sich Natasha Melina und Alexei zu. «Alles gut bei euch?», fragt sie die beiden. «Ich bin offensichtlich verletzt.», meint Melina. «Wolltest du irgendwas sagen?», fragt Natasha Alexei. Dieser schüttelt den Kopf. «Ich würd's nur vermasseln.», erwidert er. Er streckt seine Hand aus und Natasha ergreift sie.

In der Ferne hören wir Motorengeräusche. «Da kommt die Kavallerie.», sagt Natasha. «Also, wie sieht der Plan aus?», fragt Melina. «Ihr verschwindet. Ich und D/N bleiben.», antwortet Natasha. Ich schaue sie fragend an. «Das ist Wahnsinn. Wir kämpfen. Gemeinsam.», sagt Alexei. «Ich halte sie auf.», widersetzt Natasha. Alle beginnen wieder durcheinander zu reden und versuchen Natasha von ihrem Plan abzubringen. Ich weiss nicht, was sie vorhat, aber ich vertraue ihr mal. «Leute, geht.», sagt Natasha nochmals mit Nachdruck. «Geht, wenn wir uns zusammenraufen können, na ja, dann gibt's auch Hoffnung für die Avengers.» Sie hält ihre Hand hoch und hält Daumen und Zeigefinger nahe zusammen. «Ein bisschen.»

«Ok, wenn du gehst, dann solltest du die hier mitnehmen.», sagt Yelena und beginnt ihre Weste auszuziehen. «Ich weiss doch wie sehr du sie magst.» Natasha und ich grinsen. «Sie hat ne Menge Taschen.», meint Natasha. «Sehr praktische Taschen, ja.», stimmt Yelena zu.

Natasha reicht Yelena die letzte übriggebliebene Anti-Dose. «Er hat Widows auf der ganzen Welt verteilt. Melina muss die Formel noch kopieren, aber...dass es vorbei ist, solltest du ihnen sagen.» Ich lächle. Eine schöne Geste, finde ich.

Wir hören wieder ein Motorengeräusch, das zu einem Jet gehört. Wir drehen uns alle in die entsprechende Richtung. Der Jet landet und die anderen Widows steigen aus. Yelena geht auf sie zu. «Ihr kommt unseretwegen zurück?», fragt sie. Eine Widow antwortet in einer anderen Sprache. «Danke.», meint Yelena und nimmt die Hände anderer Widows in ihre und gemeinsam gehen sie zum Jet.

Auch Melina und Alexei wenden sich zum Gehen. Melina dreht sich nochmals zu uns um und ergreift Natashas Hand. «Hey. Ihr passt gut auf euch auf, ja?», sagt sie uns. «Das schaffen wir schon, keine Sorge.», erwidert Natasha. «Ich weiss.», meint Melina und lächelt uns an.

Melina und Alexei gehen zum Jet. Natasha und ich stehen nebeneinander inmitten der Trümmer und sehen den anderen nach. Ein Pfeifen ertönt. Es ist Yelena. Natasha pfeift zurück und die beiden lächeln sich aus der Distanz an. Yelena nickt und geht dann auch zum Jet. Ich winke dem Jet zu, als er abhebt und davonfliegt.

In dem Moment kommt eine Reihe von Autos auf uns zugefahren. «Ich hoffe du hast einen Plan, Nat.», sage ich zu Natasha. «Klar. Hab' ich doch immer.», meint sie grinsend. Ich grinse auch und schüttle den Kopf. «Du bist einfach unmöglich.» Natasha grinst noch breiter, wird dann aber ernst. «Mach einfach, was ich mache und sag' einfach nichts.» Ich nicke.

Die Autos kommen zum Stehen und bewaffnete Männer steigen aus. Spezialkräfte umzingeln uns. Natasha legt ihre Widows Bites auf den Boden und kniet sich hin. Sie erhebt ihre Hände und legt sie hinter ihren Kopf. Ich mache es ihr nach. Minister Ross tritt dann auf uns zu und Natasha erhebt sich wieder. Wieder tue ich es ihr gleich.

«Romanoff, was zur Hölle ist hier passiert?», fragt er. «Der Red Room.», antwortet sie. «Die Agenten aus dem Kalten Krieg? Die sind schon lange weg.», erwidert Ross. Natasha nickt mit dem Kopf in die Richtung hinter ihm. Ross dreht sich um und man kann in der Ferne sehen, wie der Rest des Red Rooms zu Boden kracht. «Das dachte ich auch.», meint Natasha.

Ross dreht sich wieder zu uns um und sein Blick fällt auf mich. «D/N Parson. Ich muss sagen ich bin enttäuscht von Ihnen. War es das wirklich wert? Sie waren eine Rettungssanitäterin beim FDNY. Ihre Karriere hätte gross verlaufen können. Dann das mit den Sokovia-Abkommen. Dann konnten Sie wieder Fuss fassen beim Special Rescue Team auf dem Compound. Und Sie waren verdammt gut. Und jetzt haben sie alles wieder hingeschmissen?» Ross schüttelt ungläubig den Kopf. «Um Ihre Frage zu beantworten,», beginne ich, «es war es sowas von wert.» Ich lächle Natasha an und sie lächelt zurück.

Natasha und ich werden dann in Handschellen gelegt und zu einem Gefängniswagen geführt. Wir gehen an Antonia vorbei, die von den Spezialkräften auf einer Trage auf einen Wagen geladen wird. «Kümmern Sie sich um sie. Sie hat mehr durchgemacht als wir alle.», sagt Natasha.

Natasha und ich werden dann im Gefängniswagen eingeschlossen. Natasha sitzt auf der linken Seite ich ihr gegenüber auf der rechten. Kurz danach fahren wir auch schon los. Ross steigt in unseren Wagen auf den Beifahrersitz. «Der Red Room, all die Jahre unbemerkt. Sie haben sicher viel Schaden angerichtet. Und Sie haben sie alle alleine besiegt.» Ross sieht Natasha durch den Rückspiegel hindurch an. «Ich hatte Hilfe.», meint Natasha. «Von wem?», fragt Ross. Natasha nickt zu mir. «Sie. Mehr brauchte ich nicht.», sagt Natasha mit einem neckischen Grinsen auf dem Gesicht.

«Es ist wohl unmöglich, zu wissen, wer Sie wirklich sind. Aber für mich sind Sie eine Verräterin. Und dann retten sie die Welt, wenn die Welt Sie einsperren will.», äussert Ross. Natasha spielt an der Weste herum und fischt eine Nadel hervor. «Es ist unmöglich, zu wissen, auf welcher Seite sie stehen.» Natasha zuckt mit der Schulter. «Das haben wir gemeinsam.»

Natasha macht sich mit der Nadel unbemerkt an der Handschelle zu schaffen. Es dauert nicht lang und sie kann sich aus der Handschelle befreien. Vorne spricht Ross immer noch weiter, doch ich beachte ihn nicht mehr. Zu überrascht bin ich von Natashas Vorhaben. Natasha legt ihren Finger auf ihren Mund und bedeutet mir leise zu sein, während sie auch meine Handschellen öffnet.

Anschliessend macht sie sich geräuschlos an der Hecktür zu schaffen und öffnet sie. Danach springen wir nach draussen. Ich rolle mich ab und komme wieder auf die Beine. «Du bist ein Genie, Nat.», sage ich schmunzelnd. Natasha grinst. «Ich weiss.» Wir schauen uns einander grinsend an.

«Und jetzt?», frage ich. «Gehen wir zum Friseur.», antwortet Natasha und beginnt loszulaufen. «Zum Friseur?», frage ich und laufe neben ihr her.

«Ja, zum Friseur.»

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A/N: 

Und schon sind wir beim nächsten Kapitel angelangt🤗

Die meisten dürften sich aufs nächste Kapitel freuen👀🥰

All For Love ¦ Natasha Romanoff - Buch 2 - Deutsche VersionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt