10 - flowers in stile italiano

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Schneeglöckchen kündigten den Herbst an. Die Temperaturen waren immer noch nicht gesunken und Taehyung fühlte sich pudelwohl in dem Klima. Früh am Morgen kühlte er sich im Pool, der im Kellergeschoss der Villa lag, ab, genoss dabei die Aussicht in den Garten. Später würde er frühstücken, etwas die Gegend erkunden und dann zum Mittag wieder zurück zur Villa kehren. Meistens war Jungkook dann schon wach und zwei dampfende Teller standen bereit auf dem Tisch.

Während des Essens würde Taehyung den Künstler über seine neuesten Entdeckungen seiner Ausflüge berichten. Der Autor wusste nicht, ob Jungkook ihm überhaupt zuhörte, aber es fühlte sich so an und so redete er weiter.

Später dann zog er sich in sein kühles Arbeitszimmer zurück, dass im ersten Stock lag. So wie alles andere auch. Taehyung durfte den gestammten ersten Stock bewohnen, außer ein Zimmer, dieses war immer abgesperrt und er hatte sich noch nicht getraut Jungkook dann nach zu fragen. Was gar nicht seine Art war.

Alle Räume waren geräumig, sahen aber unbewohnt aus. Was Taehyung nach und nach änderte. Ein Blumenstrauß da, ein Bild dort. Das gesamte Stockwerk hatte sich von einem ungewollten Kind in eine starke Persönlichkeit verwandelt.

Taehyung mochte Italien sehr. Hier schien seine Fantasie freien Lauf zu haben. Er genoss die Zeit, in der er die Küstenstraße langwandern würde und auf kleine Dörfer traf. Die Dorfbewohner hießen den Besucher freudig willkommen. Auch wenn eine Sprachbarriere vorhanden war, wurde sie immer kleiner. Taehyung lernte gerne und so machte es auch den alten Leuten Spaß ihm ihre Muttersprache beizubringen.

Das Einzige was nicht voranschreiten schien, war das Projekt mit Jungkook. Er schloss sich die meiste Zeit in sein Atelier ein und kam nur zum Essen heraus. Zu betonen, dass Taehyung sich über den Künstler sorgte, war überflüssig.

Ein weiteres Problem Taehyungs war die Ungeduld seines Verlags. Mal ganz abgesehen von der Abneigung zu der kurzzeitigen Reise des Autors, hatte Taehyung ihnen ein ganz neues Buch versprochen und so wie Verlage nun mal waren, warteten sie nicht gerne.

Also musst der Autor sich ranhalten. Versuchen Jungkook irgendwie zu überzeugen. Nur leider hatte er keine Ahnung wie. Hoseok hatte seine Hoffnungen eher begraben, anstatt sie zu heben. ‚Jungkook mag nichts und niemanden' hatte er gesagt ‚ich bin mir nicht mal sicher, ob er mich überhaupt mag'.

Verzweifelt raufte Taehyung sich die nassen Haare. So sehr er es hier auch genoss, hatte er immer noch ein Ziel, das er nicht aus den Augen lassen durfte. Der Autor beobachtet Jungkook dabei, wie er durch den Garten schlenderte. So früh traf man den Künstler normalerweise nicht an und Taehyung sah seine Chance.

Mit Leichtigkeit hievte er sich aus dem Becken, schnappte sich sein Handtuch und joggte die Kellertreppe hinauf.


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