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Mein Rabe kam einige Zeit später zurück und meinte er hätte sie nicht gefunden. Weswegen ich eine grosse Suche nach ihr veranlasste. Doch auch einen Tag später fand man sie nicht. Es war zum schreien und ich schickte einige in die Wachwelt, wo sie nach ihr weiter suchen konnten. Ich versuchte Kontakt mit ihr aufzunehmen durch den Sand um ihren Hals oder durch ihren Schlaf. Doch sie war unerreichbar, selbst für mich. Die Sorge um sie wuchs. Wo war sie?

Aurora

Hatte ich eine andere Wahl als ihm zu gehorchen? Nein. Ich hatte Angst. Wenn er schon seinen Angestellten oder Diener so behandeln konnte, würde er mit mir, die unbekannt für ihn war, genauso umgehen, oder noch viel schlimmer. Er drehte sich von mir weg und holte einen Stofffetzen aus einer Truhe heraus, die er mir dann gab, als er wieder bei mir war. Wir waren in einer Art Höhle und es war warm und stickig. "Ich binde dich nun kurz los und du wirst das anziehen. Keine faxen! Sonst geht es dir genauso wie meinem Freund da!" Das war ganz bestimmt nicht sein Freund. Weder im Tonfall noch in der Art wie er mit ihm umging war es sein Freund.

Ich nickte ihm zu, sprechen konnte ich ja nicht durch den Knüppel in meinem Mund. Und ich gehorchte. Als er mir die Fesseln wegnahm zog ich das Kleidungsstück an, dass er mir gegeben hatte. Es war ein altes mit Löcher übersätes und stinkendes Kleid, das gerade so meinen Intimbereich bedeckte. Ein Kartoffelsack wäre dagegen schön gewesen. Meine schwarze Spitzenunterwäsche durfte ich aber anbehalten. Was war ich froh. Ich hatte keine Lust dass er mich noch bespannte.

Die zwei sahen nicht wirklich aus wie normale Menschen. Jeder von ihnen hatte eine grünliche Haut und sie schien, als wären sie aus Schlangenhaut. Jeder Albtraum von Dream war schöner als diese zwei Gestallten vor mir. Der Diener war etwas fülliger und sah wirklich so aus wie man sich ein Diener vorstellte.

"Gut und nun binde ich deine Hände wieder zusammen. Und dann gehen wir zum Markt! Da werden wir dich verkaufen für viel Macht. Du bist viel Wert Aurora Burgess. Das sag ich dir. Kannst dich glücklich schätzen!" Meine Handgelenke schmerzten, als er die Fesseln wieder um sie wickelte und sie fest machte. Das Pochen des Blutes durch meine Adern und Venen konnte ich deutlich spüren. Mir jagte es einige Tränen in die Augen vor Schmerzen und ich hatte pure Angst. Was würde mit mir geschehen, wenn sie mich verkauft hatten? Ich konnte mir nichts vorstellen.

"Achtung, Achtung hört gut zu. Hier kommt eine Sensation.", schrie ein Bürger der Hölle durch die Menge. Überall um mich herum waren solche Menschen wie ich, die versteigert wurden, alle trugen diese Säcke über der Haut und waren gefesselt.

Bevor ich aufgerufen wurde, schaute ich zu wie fünf vor mir verkauft wurden an Dämonen, Hexen und andere Kreaturen die ich nicht zuordnen konnte. Sie hatten alle die gleiche Angst wie ich und schienen neu in die Hölle gekommen zu sein. Hatten sie es verdient hier zu sein? Kam man einfach so in die Hölle oder musste man etwas angestellt haben als man ein Mensch war, um so etwas verdient zu haben? Tausende Fragen gingen mir durch den Kopf, während ich zusah wie Hände gehoben wurden damit der Meistbietende den Menschen zu sich nehmen konnte. Was man mit den Preisen anstellte, waren den Gewinnern überlassen. Als ich an der Reihe war jubelten einige los. Viele wussten sicher schon wer ich war. Aber woher sollten die mich kennen? Ich war nie in der Hölle gewesen? "Das ist die Tochter von Roderick Burgess dem Fänger von Dream dem Ewigen, dem Erzfeind von Lord Luzifer. Wir haben sie gefangen genommen und wollen sie nun euch zur Verfügung stellen. Natürlich nur mit einem guten Preis versteht sich." Der Mensch der mich versteigerte war so jemand den man im Zirkus erwartete. Ein Direktor, der sagte was die nächste Attraktion werden würde. Er trug ein Jacket das bis unter seinem Gesäss ragte und einen schwarzen Hut. Er sah auch eher aus wie ein Mensch, hatte aber spitze Ohren und Zähne. "Ein wahres Juwel findet ihr nicht? Das Erstgebot ist 6 Seelen." Seelen? Was für Seelen? Doch ich verstand schnell. Es waren die Seelen von Menschen die sie als Menschen getötet hatten. Die Monster vor mir waren alles Massenmörder und dealten mit den Seelen ihrer getöteten Opfer.

Sandman - Verliebt in eine SterblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt