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In die Hölle zu gehen war immer ein grosses Risiko, besonders weil Luzifer mich aufs Blut hasste, doch diesmal liess sie mich ohne Probleme gehen. Selbst Matthew konnte fliegen wie er wollte. Wir hatten freies Geleit.

Stunden vergingen und sogar Tage. Matthew verlor langsam den Verstand und mir ging es auch irgendwann gleich. Als plötzlich ein Funke voll Hoffnung vor uns explodierte. Wir sahen uns gerade einen Seelenhandel auf einem versteckten Markt an, als sich zwei Männer unterhielten. "Also sie ist schon was spezielles, findest du nicht? Ich meine unsere Herrin liebt sie und ihr Blut. Dass sie nicht sterben kann ist ein Segen und sogar wir haben was davon. Heiliger Luzifer, ihr Körper ist..", weiter kam er nicht, denn ich schnitt ihm ins Wort. "Von welchem Mädchen sprecht ihr?" Die beiden sahen blitzschnell zu mir. "Ach sieh an. Lord Morpheus. Was verschafft uns die Ehre?" Ich wurde vor ihren Augen sichtlich grösser um meinen Worten Macht zu geben. "Wo ist dieses Mädchen von dem ihr sprecht?" "Dieses Mädchen ist die Dienerin unserer Herrin Bathory und wir würden niemals erzählen wo ihr Sie findet. Unsere Herrin würde uns foltern bis an den letzten Tag der Hölle." "Folter ist das kleinste was ich mit euch machen werde, wenn ihr es mir nicht sagt!" Ich tobte innerlich. Meine Geduld hatte ein Ende. Sie war am Ende. Genauso wie Aurora es sicher war.

"Das ich nicht lache. Was wollt ihr uns so schreckliches antun?" Ich ging einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu. "Wie wäre es, wenn du niemals mehr träumen kannst." Plötzlich kam mir aber eine bessere Idee: "Oder nein; wie wäre es wenn eure Träume schrecklicher sind, als die Hölle selber?" Die Mimik der Männer veränderte sich prompt. Ihnen wurde klar, was dies heissen würde. Es bedeute ewige Qualen, auch in den Zeiten, indenen sie von den Qualen ruhen konnten.

Einer der beiden, er war schlaksig und hatte blondes, wirres Haar und einige Narben im Gesicht, wollte mir antworten, doch der andere Kerl schritt ihm ins Wort: "Nicht Samuel! Sie wird uns schlimmer foltern als er. Die Gräfin kennt keine Gnade!" "Ich auch nicht!!", sprach ich mit tiefer und bedrohlicher Stimme. Der mit dem wirren Haar schaute zu seinem braunhäutigen Freund und gleich wieder zu mir, dies wiederholte er einige Male. "Ich habe mehr Angst vor dem Ewigen. Er ist mächtiger und älter als unsere Herrin und denk daran, wenn wir unsere Träume verlieren, dann haben wir nur noch Leid und Schmerz in unserem Leben! Ich will das nicht. Auch wenn es schön war mit dem Mädchen. Heiliger Luzifer, es war geiler als alles andere.." "Du solltest jetzt deinen Mund halten, bevor ich dir die Eingeweide herausreisse!", drohte ich. Niemand durfte meine Aurora anfassen! Ich hätte sie am liebsten auf der Stelle getötet. Langsam und Schmerzvoll! In mir tobte ein Sturm und er brach langsam aus mir heraus. Es wurde gefährlich für uns alle. Selbst für mich, denn ich wollte wissen wo Aurora war und wenn ich sie hier tötete, dann hatte ich nichts und es wäre wieder als würde ich von vorne beginnen. Obwohl ich wusste, dass Lady Bathory sie hatte. "Ok, ok! Kommt mit uns mit! Wir zeigen euch wo sie ist!" Er hob die Hände. "Gute Entscheidung!" Der andere der beiden wollte wieder seinen Mund öffnen, doch mein Blick reichte aus um ihn zum schweigen zu bringen. Und so folgte ich den zwei Männer den langen Weg zu Aurora.

Aurora

Tropf... 50. Tropf... 51. Tropf... 52. Ich hatte das Gefühl dass ich mich selber langsam verloren hatte, weswegen ich mich ablenkte, indem ich die Tropfen zählte die irgendwo im Raum aus einer Wand tropfte. Oder war es mein Blut? Ich wusste es nicht mehr. Und wer war ich eigentlich? Mir war kalt und mir tat mein ganzer Körper so weh, dass ich nur noch weinen wollte, doch meine Tränen waren schon lange ausgeweint. Ich hatte keine mehr.

Als sich die Türe öffnete war mein Körper wieder starr vor Angst. Was würde nun wieder passieren? Ausbluten oder Schändung? Für beides war ich nicht bereit. Ich wollte schreien, doch meine Stimme war verschwunden. Schon sehr lange hatte ich meine Stimme nicht mehr gehört. Ich hatte sogar schon vergessen wie meine Stimme klang. "Ja, ja nur langsam! Da vorne ist sie!", die Stimme von einem der Schänder drang durch meine Ohren und mein Körper fing an zu beben.

Sandman - Verliebt in eine SterblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt