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"Aber wenn du ab und an vorbei schaust, warum willst du alles von mir wissen, wenn du schon alles miterlebt hast?", fragte ich verblüft. "Weil ich das strahlen deiner Augen liebe wenn du über Dream sprichst. Du bist glücklich und das macht mich umso glücklicher." Dass meine Augen so strahlten schon alleine bei dem Gedanken an meinen Mann, war unglaublich ein schönes Gefühl, dass ich nie wieder missen wollte.

Wir hörten einige Flügelstösse und sahen dass Daisy zu uns geflogen kam. Als sie hüpfend vor uns landete stellte ich meinen Raben meiner Mutter vor. "Mutter, dass ist Daisy meine Rabendame. Sie wird mich von nun an begleiten und mich beschützen." Meine Mutter verbeugte sich leicht vor dem Raben, was Daisy ihr gleich tat. "Guten Tag Daisy. Schön zu wissen, dass mein Mädchen einen so einen tollen Raben zur Unterstützung hat." "Es freut mich Sie kennen zu lernen Miss Burgess!" Daisy war höfflich und verbeugte sich erneut vor meiner Mutter. "Was machst du hier Daisy?", fragte ich, da ich mit ihr nicht gerechnet hatte. "Ich muss leider mitteilen von Lord Dream, dass die Stunde gleich vorbei ist und ihr euch verabschieden müsst, solange noch Zeit dafür ist." Prompt füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich wollte meine Mutter nicht gehen lassen. War die Stunde wirklich so schnell vorbei?! Das konnte nicht sein.

"Danke für die Information Daisy. Dann wird es Zeit uns Aufwiedersehen zu sagen." Sie stand auf und reichte mir ihre Hände, damit ich leichter aufstehen konnte. Hohe Schuhe auf der weichen Wiese Fiddlers Green war nicht die beste Idee. Aber man musste Abstriche machen. Wenigstens hatte ich keine Grüne Flecken oder sonstiges auf dem Kleid. Innerlich dankte ich dem Wesen der Wiesen und Felder dafür.

"Mach deinen Weg Aurora. Du machst das so gut! Ich bin so stolz auf dich! Ich wünsche euch beiden nur das Beste!" Ich fiel ihr erneut in die Arme. "Danke Mutter, dass du hier warst. Es war wunderbar. Ich werde dich niemals vergessen!" Wir lösten uns voneinander und sahen uns nochmals in die Augen. Die Augen die mir so ähnlich waren. Auch sie hatte Tränen in ihnen, als sie langsam verblasste und dann gänzlich verschwand.

Mir kullerten noch einige Tränen die Wange herunter, bevor ich mich zusammen riss und sie wegwischte, um dann mit Daisy zu meinen Gästen und meinem Mann zu gehen, der geduldig auf mich gewartet hatte. "Warte Aurora. Ich helfe dir. Nimm meine Hand." Dream streckte mir seine Hand entgegen, als ich einen kleinen Abhang herunter lief und nicht wollte, dass ich ausrutschte. Kaum war ich bei ihm angekommen fiel ich ihm um den Hals und bedankte mich für alles was bis jetzt schon geschehen war. Ich hatte einfach so ein Glück mit diesem Mann, dass ich vergass, dass ich die Braut war und im Mittelpunkt stand für diesen Tag.

Und plötzlich kam diese Angst wieder. Dieses Gefühl im Mittelpunkt zu stehen. Es war aber ein Gefühl, dass ich lernen musste zu lieben. Ich war jetzt eine Königin und regierte mit Dream dieses Reich. Ich musste mich also zusammenreißen und lächeln. Mit Dream an meiner Seite, würde mir sicher nichts passieren. Jedenfalls jetzt nicht mehr. Ich fühlte mich stark. So stark wie noch nie. Ein Löwe heraufzubeschwören wäre jetzt sicher nochmals um einiges schneller und leichter als zuvor. Ich blieb also zuversichtlich und schritt mit Dream zu unseren Gästen, die darauf warteten, dass sie was essen konnten.

Das Buffet war so gross, dass man den Überblick sehr schnell verlor. Wir gaben also das ok zum Dinner und alle reihten sich, nach uns natürlich, hintereinander auf, um auch was vom Essen zu bekommen. Heiraten machte hungrig. Auch wenn ich selber kaum noch essen musste, verspürte ich nun Hunger. Vielleicht lag es aber auch am ganzen Stress den ich bis hier her hatte. Kein schlechter Stress, nein, es war ein schöner Stress, den ich dann immer mehr und mehr genoss.

Das Buffet beinhaltete alles was das Herz begehrte. Von menschlichem Essen bis hin zu essen für unsere ganzen Geister und Albträume wie Augen und Fussnägel und einiges mehr, dass man nicht wirklich essen wollte. Sie aber liebten es und das war das Wichtigste.

Ich selber gönnte mir eine Protion mit köstlichem Braten und Kartoffelstock. Ich hatte es geliebt als Kind und wollte es unbedingt wieder einmal essen und zu meiner Verwunderung war der Geschmack genauso wie ich ihn in Erinnerung hatte. So wie Mutter ihn immer gemacht hatte.

Sandman - Verliebt in eine SterblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt