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Zufrieden, aber müde ging ich nach Hause. Es war bereits nach Mitternacht. Ich liebte zwar diese Zeit, jedoch hatte sie auch etwas gruseliges an sich. Und mir kam auch alles immer noch fremd vor. All die Handys und modernen Sachen wie Fernseher und Computer schienen mir immer noch sehr komisch zu sein. Jeder schaute in diese kleinen Kästchen und lachten bei jedem witzigen Video was sie sahen. Ich hatte mich nie daran gewöhnt. Besass aber selber ein älteres iPhone, damit man mich erreichen konnte. Doch ich benutzte es nur um Nachrichten zu schreiben oder zu telefonieren. Freunde besass ich auch nicht wirklich viele, aber die wo ich hatte waren wie eine Familie für mich.

In dieser Nacht hatte ich das Gefühl verfolgt zu werden. Komisch, dieses Gefühl hatte ich schon seit einigen Nächten. Seit ungefähr einer Woche. Doch woher dieses Gefühl kam war mir Schleierhaft. Und immer sah ich einen Raben. Ich hatte wohl zu viel Bücher gelesen. Horror Bücher waren nun wirklich nichts für mich. Aber leider hatte ich nicht viel zu tun ausser lesen in meinem Job. Oder Bücher einsortieren oder ab und an mal einen Rat zu geben oder eine Frage zu beantworten. Nun gut, ich beruhigte mich damit, dass ich mir alles einbildete und weniger Horror lesen sollte. "Hey Lya!", begrüsste mich eine Stimme im dunkeln. Ich erschrak so heftig dass ich einen Hüpfer machte. "Oh Gott! Tut mir leid ich wollte dich nicht erschrecken!" Die Stimme kam auf mich zu und ich sah wer es war. Eine Freundin von mir. Kimberly Walters. Sie hatte rotes zersaustes Haar und trug einen sehr kurzen Rock. Doch ihren Kurven schmeichelte es sehr. "Mann Kimberly hast du den Verstand verloren?! Ich hab mich beinahe zu Tode erschrocken!", schimpfte ich. "Tut mir wirklich leid." Ich atmete laut aus und umarmte sie. "Alles gut. Ist ja schon vorbei. Was machst du hier zu dieser späten Stunde?" Sie hatte meine Umarmung erwidert und löste sich nun von mir. "Ich gehe in den Club. Komm doch mit. Wird sicher witzig." Ich wollte protestieren, doch sie hielt an ihrer Idee fest mich mit zu nehmen, also sagte ich doch zu. Lieber wäre ich ins Bett gegangen und hätte an meinem Buch weiter gelesen. Aber nun ja, Kimberly war sehr überzeugend. In dem Club bestellte sie uns einen Drink. Pina Colada. Ein richtiger Einsteiger Drink. Doch ich mochte ihn.

Einige Drinks später tanzten wir auf der Tanzfläche zusammen. Ich hatte alle Hemmungen durch den Alkohol verloren. Leider auch die, um in meinem Bett wieder aufzuwachen. Ein Mann tanzte mit mir und eins führte zum anderen. Mit Kopfschmerzen und einer Übelkeit wie schon lange nicht mehr wachte ich neben einem mir unbekannten Mann auf und dies nackt. Toll Lyanna! Wirklich toll! Für dich gibt es keinen Alkohol mehr! So leise ich konnte schlich ich mich aus dieser unordentlichen und stinkenden Wohnung heraus. Die kühle morgen Luft tat mir und meinem Kopf gut. Ich atmete tief ein und aus. Das krähen von einem Raben liess mich inne halten. War es dieser Rabe der mich gestern verfolgt hatte? Ich schüttelte den Kopf um diesen Gedanken bei Seite zu tun und ging nach Hause. An meinem freien Tag wollte ich so einiges erledigen, aber erst wenn ich geduscht hatte und aussah wie ein normaler Mensch.

Dream

"Und ist sie es?", fragte ich Matthew der vor mir gelandet war. "Naja, es könnte schon sein. Sie hat lange blonde, fast weisse Haare, braune Augen und ist sehr schlank. Aber mit Verlaub mein Herr: Wie sollte sie noch am Leben sein?" Ich schlug das Buch dass ich vor mir hielt zu und ging einige Schritte die Treppe zu meinem Thron hoch. "Es ist beinahe alles möglich, wenn man mit Magie arbeitet." Der Rabe folgte mir. "Aber wieso sollte sie was mit der Magie zu tun haben?" Ich stoppte und drehte mich zu meinem Gefährten um. Wohl wissend, dass er nicht die ganze Geschichte kannte. „Sie ist die Tochter eines Magiers. Sie könnte es von ihm gelernt haben. Dies kann sehr gut möglich sein." Matthew krähte, wissend dass ich recht hatte. Es könnte wirklich sein, dass sie Magie angewendet hatte. Das Fenster vor mir veränderte sich, als ich an Aurora dachte und nahm die Gestallt von ihr an. "Sieht sie so aus?", fragte ich meinen Freund. Er krähte erneut. "Sie sieht genau so aus. Nur trägt sie heute die Kleider, die man heute trägt. Aber die Frisur ist dieselbe." Ich sah erneut zum Fenster und in mir wuchs die Hoffnung, dass Aurora wirklich noch lebte.

Sandman - Verliebt in eine SterblicheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt