inseparably connected

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Zwei Jungs, welche sich näher standen als irgendjemand sonst auf der Welt. Jungs, die für den anderen töten würden, nur um den Anderen zu beschützen. Jungs, die mit den Anderen sterben würden und Jungs, die Niemand zu trennen vermag, lagen zusammen im Bett und sahen sich einfach nur an. Sie beide bluteten stark, hatten gebrochene Knochen, Narben und Blutergüsse. Sie sprachen nicht, was jedoch auch nicht nötig war, denn sie verstanden sich auch ohne Ton. Sie beide lagen im Sterben, aber sie wussten, dass sie den Anderen nicht alleine ließen. Beide waren 10 Jahre alt und hatten unendliche Schmerzen, jedoch waren sie stark und weinten nicht. Die Augen des Jüngeren wurden schwer und ein letztes Mal kuschelte er sich an den Älteren heran. Dieser drückte ihn so gut er konnte an sich und zusammen schlossen sie die Augen. Egal was danach passieren würde, er würde niemals zulassen, dass man ihn den Jüngeren wegnahm. Ihre Herzen hörten auf zu schlagen und gleichzeitig machten sie ihren letzten Atemzug.

,,Gabriel, es gibt ein Problem." Eine Frau mit blondem Haar und fast weißer Haut stand vor einem der obersten Engel. Sie kommt aus der Zwischenwelt und schickt die Toten entweder in den Himmel oder in die Hölle.
,,Was für ein Problem?"
,,Ich glaube es wäre besser, wenn sie es sich selbst ansehen." Der Oberste folgte ihr in die Zwischenwelt. Dort am Boden saßen zwei Jungen, die sich aneinander klammerten und sich scheinbar nicht vorhatten zu trennen.
,,Ihr nehmt ihn mir nicht weg, das lasse ich nicht zu. Ich werde euch zerreißen." Der Junge, welcher in die Hölle kommen sollte, drückte den anderen Jungen an sich. Es waren die Beiden, welche vor weniger Zeit zusammen gestorben waren.
,,Ihr könnt aber nicht zusammen gehen. Du hast zwei Menschen getötet."
,,Ich habe kein Problem, es wieder zu tun, wenn sie meinem Bruder schaden. Ich tue alles für ihn."
,,Und dadurch hast du dir die Chance auf den Himmel verbaut."
,,IST MIR EGAL. ER GEHÖRT MIR."

Der oberste Engel drehte sich zur Frau um.
,,Sie müssen getrennt werden. Nur fürs erste. Ihr Verhalten muss sich angeguckt werden und ansonsten bekommen sie noch eine Chance auf Leben. Es ist ungewöhnlich, dass sich zwei Menschen finden."
,,Sie meinen..."
,,Ja, es besteht die Chance, dass sie Seelenverwandte sind." Die Frau machte große Augen.
,,Aber die Menschen spüren dies doch seit Jahrtausende nicht mehr."
,,Deswegen sagte ich, sie sollen beobachtet werden."
,,Sehr wohl." Dann verschwand der Oberste und die Engel versuchten ihr bestes, um die beiden Jungen auseinanderzubringen.
,,Lasst mich los. Fasst Harry nicht an. ICH SAGTE LOSLASSEN."
,,TOM." In Harrys Augen traten zum ersten Mal seit Jahren wieder Tränen heraus. Er wollte nicht von ihm getrennt werden. Als der Andere sie bemerkte, sah er nur noch rot.
,,Los, bringt sie schnell weg." Schon verschwand der Dämon, welcher Tom festhielt, und der Engel, den Harry geschnappt hatte.
,,Glaubst du, dass war eine gute idee?", fragte eine andere Frau.
,,Ich weiß es nicht, aber der eine Dämonenjunge ist stark, das habe ich gespürt. Außerdem war es ein Befehl von Gabriel."

Zwei Wochen vergingen und Harry war nur noch leblos. Das Einzige, was er tat, war schlafen und dabei weinen und am Tag saß er in der Ecke seines Bettes und starrte die Wand an. Ansonsten bewegte er sich nicht. Auch hatte er sich die Flügel ausgerissen und den Schmerz stillschweigend ertragen. Er meinte nur:
,,Ich bin kein Engel." Er hatte nicht einmal Tränen vergossen.
,,Ich wusste doch, dass es keine gute Idee war. Wie ist das eigentlich möglich? Hier im Himmel kann man keine Trauer empfinden."
,,Doch, wenn man von seinem Seelenverwandten getrennt wird. Einmal gefunden, will man sich nicht mehr trennen."
,,Dann hätten wir sie von Anfang an nicht trennen dürfen."
,,Es war eine Anweisung vom Obersten."
,,Der arme Junge, er muss so schrecklich leiden."
,,Ich werde mit den Obersten reden."

Die blonde Frau ging, sah aber noch mal kurz nach unten. Viele Dämonen wurden einfach so von den anderen Jungen verprügelt, als seien sie nichts als Kakerlaken. Deswegen hatte man ihn in Ketten gesteckt, damit er nicht noch weiteren Schaden anrichten konnte.
,,Gabriel." Sie verbeugte sich.
,,Wie sieht es aus?"
,,Nicht gut. Harry ist wie eine leblose Puppe. Kein Funken Glück ist bei ihm vorhanden und Tom kann man schwer in Schach halten. Er randaliert und fordert, dass man ihn zu Harry bringt. Seit 2 Wochen gibt er keine Ruhe", berichtete sie.
,,Wie erwartet. Bringt Tom zu den Jungen und dann bekommen sie eine zweite Chance auf Leben. Die Stärke der Beiden kann die Erde gerade gut gebrauchen, sonst gibt es ein Massensterben."
,,Ja wohl." Der oberste Engel sah auf die Erde. Während hier nur 2 Wochen vergingen, waren es auf der Erde 40 Jahre. Mit der Kraft der beiden Jungen könnte man den bösen Zauberer aufhalten.

Die Tür zu Harrys Zimmer öffnete sich, aber der Junge bewegte sich kein Stück. Erst, als er eine vertraute Stimme hörte.
,,Harry." Er sah auf und sofort kam wieder Leben in seinen Körper.
,,Tom." Der Ältere lief auf ihn zu und nahm ihn besitzergreifend in die Arme.
,,Mein Harry. Mein einziger Schatz." Harry sagte nichts, doch Tom wusste, dass er sich genauso fühlte. Sanft strich er ihm über den Rücken und spürte eine Unförmigkeit.
,,Was hast du gemacht?", fragte er besorgt.
,,Ich habe mir die hässlichen Flügel ausgerissen", gab der Junge leise zu.
,,Du musst doch bestimmt Schmerzen haben?" Harry nickte.
,,Schon gut, jetzt bin ich da. Du kannst ruhig weinen." Genau dies tat der Grünäugige auch. Er weinte aus tiefster Seele, während Tom ihn nur hielt. Tom war wütend auf die Engel, warum sie nicht auf sein eigen aufgepasst haben, aber jetzt war Harry erstmal wichtiger. Sanft fuhr seine Hand unter das Oberteil und strich über die Stelle, wo Harry seine Flügel rausgerissen hatte. Er ließ ein bisschen dämonische Kraft hinein fließen, um die Schmerzen zu lindern. Nach einiger Zeit hörte der Junge dann auch auf zu weinen und kuschelte sich nur noch glücklich an ihn heran.
,,Hast du noch Schmerzen?" Der Jüngere verneinte und schloss seine Augen. Er war müde. Sehr müde.
,,Schlaf mein Kleiner." Er nickte und ließ sich in Toms Arme fallen.

Als dieser sich sicher war, dass Harry erstmal schlief, stand er auf. Sanft bettete er dessen Kopf auf das weiche Kissen und verließ kurz den Raum. Ein tiefes Knurren entrann seiner Kehle und zornig blickte der Junge die Engel an.
,,Ihr dummen, inkompetenten, behinderten, gottlosen Engel könnt nicht mal auf meinen kleinen Harry aufpassen. Was seid ihr für dumme Viecher? Ihr trennt uns und dann vernachlässigt ihr ihn auch noch. Ihr vermaledeiten Viecher solltet Brennen." Schwarze Flügel ragten aus seinem Rücken, welche in Flammen standen.
,,Ich werde euch bestrafen für das, was ihr Harry angetan habt." Gerade wollte er seine Wut freien Lauf lassen, als Gabriel ihn aufhielt.
,,Bleib mal auf den Boden Kleiner oder du verbaust dir deine Chance auf ein zweites Leben." Wütend sah Tom den Mann an.
,,Was willst du denn? Ich sage doch nur die Wahrheit."
,,Du solltest deine Kräfte lieber für sinnvolles nutzen."
,,Was ist sinnvoller als alle zu bestrafen? Ihr habt Harry wehgetan."
,,Hör gut zu Junge. Wenn du dich weiter daneben benimmst, wirst du für Jahre von ihm getrennt sein. Es sei denn du benimmst dich endlich mal und hörst mir zu."
,,Das wagst du nicht." Gabriel sah ihn an, wie ihn noch nie jemand angesehen hatte, und tatsächlich spürte Tom Angst, seinen Liebsten zu verlieren.
,,Ihr beide werdet ein zweites Leben bekommen, dafür aber müsst ihr einen starken und bösen Zauberer aufhalten, um kein Massensterben zu verursachen. Dafür werdet ihr dann in Frieden leben können und danach wird entscheiden, was wir mit euch machen. Wenn du dich gut verhältst, kommt ihr beide in die Welt der Seelenverwandten", erklärte der Mann und Tom sah ihn fragend an.
,,Was ist diese Welt?"
,,Da kommen Seelenverwandte hin, die sich zu ihren Lebzeiten gefunden haben. Sie werden wieder miteinander verbunden und können friedlich leben."
,,Wie verbunden?"
,,Ein Körper, zwei Seelen, zwei Köpfe. So lebte die Welt früher. Jeder war glücklich und es gab keinen Krieg, bis ein Dämon alle voneinander trennte. Die Menschen haben mittlerweile das Gespür verloren, um ihren Seelenverwandten zu finden, nur wenige Menschen finden ihn, aber ihr scheint es noch zu spüren und das ausgeprägter als normal." Kurz fasste Tom sich ans Herz und lächelte.
,,Harry gehört auch nur mir. Er gehört mir alleine", sprach er sanft und verträumt.
,,Also, beruhige dich und warte noch etwas ab. Wir bereiten dann alles vor." Tom sah ihn an und nickte, ehe er wieder ins Zimmer verschwand.

Ein paar Engel sanken zu Boden.
,,Man hatte ich Angst", sprach eine und die anderen stimmten zu.
,,Danke Oberster." Dieser nickte nur.
,,Bereitet alles vor, damit sie rechtzeitig geboren werden."
,,Als was sollen sie geboren werden, Oberster?"
,,Als Brüder. Lasst Tom ein Jahr älter sein."
,,Sehr wohl. Lass uns nur machen."

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