baby boy

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Ein Junge saß auf dem Bett und sah sich ein paar Fotos vom erfolgreichsten Model überhaupt an. Das Handy war zwar nicht seines, aber wen Juckte das schon? Er verstand nicht, warum andere ein Handy durften und er nicht. Er war schließlich der Streber. Zumindest im geheimen. Von außen hin sah er aus wie ein Punk. Er mochte es, wenn andere mal vor ihm Angst hatten anstatt umgekehrt. Nein, er würde vor niemanden mehr kriechen. Dann klingelte es jedoch an der Tür. Der Junge hörte nicht hin. Die Erzieherin würde sicher bald öffnen. Zwei Minuten später klingelte es nochmal. Das reichte schon. Wie er die Erzieherin kannte, machte die sich glaubte er schön. Für was wusste er jedoch nicht. Nichts würde helfen um sie ihrer Hässlichkeit zu berauben. Also stand er auf und Öffnete die Tür selbst. Das Handy noch in der Hand. Als er den Gast jedoch sah, blieb ihm der Atem stehen.
,,Ich... Ich hole kurz die Erzieherin", sprach er dann doch leicht stotternd und ging davon.
,,Achso, kommen sie doch rein." Dies hatte der Junge nach hinten gerufen.

,,Madam, ein Gast ist da", sprach er.
,,Hast du ihn hereingebeten?"
,,Ja Madam."
,,Hast du ihm seine Jacke abgenommen?" Der Junge versteifte sich.
,,Nein Madam."
,,Dann los. Er ist ein sehr wichtiger Gast." Schnell ging der Kleinere wieder in die Eingangshalle.
,,Die Erzieherin kommt gleich. Darf ich Ihnen schon mal Ihre Jacke abnehmen?"
,,Natürlich." Der Grünäugige schluckte und nahm den Mann die Jacke ab. Kurz darauf kam auch schon die Erzieherin. Sie war recht Stabil gebaut und ganz in Pink. Irgendwie bekam der Mann fast das Kotzen. Er hasste Pink. Der Jüngere verschwand wieder. Sein Herz klopfte wie wild. Was machte der heißeste Mann in ganz England hier? Er holte wieder das Handy heraus und sah sich die Modelfotos an. Mal war er nur in Boxershorts oder auch mal komplett gekleidet. Er liebte diese Kleidung. Slytherin, aus dem Film Harry Potter. Schon lustig, der Film war sein Namensvetter. Traurig, dass er da nicht mitspielen konnte. Er hatte sogar die selbe Narbe und das seit seiner Geburt.

,,Hey, das ist mein Handy." Ein anderer Junge drückte ihn mit Gewalt an die Wand.
,,Stimmt nicht", log Harry und schon fingen die beiden Jungen an sich zu Prügeln. Während der Rangelei stolperten sie in die Eingangshalle.
,,Gib mir mein Handy zurück."
,,Es ist nicht deins du Bastard", knurrte Harry.
,,Ich bringe dich um."
,,Versuchs doch." Der Gast und die Erzieherin mussten sie beide trennen.
,,Ihr hört jetzt beide auf, aber sofort", keifte Umbridge.
,,Er hat mein Handy gestohlen", knurrte der andere Junge und zeigte auf den Gegenstand in Harrys Hand.
,,Warum hast du ein Handy? Ich habe es dir verboten."
,,Warum darf ich keins haben? Ich bin der fleißigste hier. Ich tue immer was ihr verlangt und werde dafür nur bestraft. Warum dürfen die Anderen ein Handy haben?"
,,Weil du ein abnormaler Rotzlöffel bist."
,,Nur weil ich Schwul bin? Was ist daran falsch? Was ist falsch daran zu lieben wen man will?" Harry kämpfte sich aus den Fängen des anderen Mannes und lief weg. Er würde nie wieder zurückkommen. Lieber starb er als dort wieder zurück zu gehen.

,,Ich glaube dann hat sich mein Besuch hier gerade erledigt", meinte der Mann und setzte zum gehen an.
,,W-Was, aber wieso? Sie wollten doch eines der Kinder. Es gibt hier noch viele andere wohlerzogene Jungen und Mädchen."
,,Nein danke, ich habe da schon wen im Auge." Schon verließ er das Waisenhaus. Der Junge interessierte ihn wirklich. Er sah wirklich süß aus. Nur musste er ihn jetzt nur noch finden. Schließlich war er ja abgehauen.

Fast eine Woche später fand er den Jungen schlafend in einer Gasse. Er ging auf ihn zu. Ein Stück Pappe diente als decke. Der Kleinere zitterte am ganzen Leib. Sanft weckte er den Jungen, welcher nach kurzer Zeit nur träge die Augen öffnete.
,,Mh...", murrte er.
,,Komm steh auf, es ist doch kalt auf dem Boden."
,,Wer... sind sie?"
,,Der Mann aus dem Waisenhaus."
,,Wollen Sie mich zurück bringen? Dann Nein danke, dann sterbe ich lieber."
,,Nein, ich bringe dich nicht zurück. Wenn du willst, nehme ich dich bei mir auf." Ungläubig blinzelte Harry und richtete sich auf. Seine Lippen waren ganz blau.
,,K-k-kalt." Der Mann zog seine Slytherin Jacke aus und legte sie um den Kleineren. Diesem wurde auch schnell warm und genüsslich schloss er die Augen.
,,Willst du mit mir kommen?", fragte der Ältere und hatte wieder die Aufmerksamkeit des Jungen.
,,Warum ich? Im Waisenhaus gab es doch noch viel jüngere Kinder. Ich bin doch schon zu alt und fast 18."
,,Weißt du kleiner, mir ist egal wie alt du bist. Komm, du wirst sonst noch krank." Er half den Jungen auf die Beine. Harry wurde rot. Ein erfolgreiches Model wollte ihm bei sich aufnehmen. Das war für ihn wie ein Traum. Am Straßenrand stand eine kleine Limousine, welche scheinbar nur auf sie beiden wartete. Der Mann half Harry rein und setzte sich dann neben ihn.
,,Nach Hause", meinte er nur und der Fahrer nickte.
,,Neben dir ist ein Knopf für die Sitzheizung. Dann sollte dir warm werden."
,,Verdienen Model so viel, dass man sich sowas leisten kann?", fragte Harry, als ihm etwas warm war. Der Mann lachte.
,,Erstmal, kannst du mich Tom nennen. Zweitens, was weißt du über die Marke Hogwarts?"
,,Nicht viel. Ich darf ja nicht mal ein eigenes Handy haben. Ich weiß, dass es vier Kleider kollektionen gibt. Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin. Ich habe sie immer nur als Model auf den Magazinen gesehen. Vielleicht haben sie deswegen so viel Geld, da sie vielleicht das einzige Model sind." Tom lachte leicht.
,,Du kennst wirklich nicht viel. Aber nein, ich bin nicht nur fast das einzige Model, ich bin auch der Inhabe der ganzen Firma. Ich suche mir die Models immer sehr genau aus. Zurzeit sind es nur Männer, aber vielleicht finde ich auch eine passende Frau."

Harry sah ihn sprachlos an. Dieser Mann war der Inhaber? 💋
,,Aber-Aber was wollen sie dann mit mir? Ich verstehe das nicht. Warum also ich? Ich meine..." Harry atmete tief ein und aus.
,,Weißt du warum meine Kleidung so berühmt bei den Menschen ist?", fragte der Mann.
,,Nein." Schmunzelnd reichte Tom ihn ein anderes Magazin, wo noch andere Models darauf waren.
,,Guck sie dir genau an." Harry blätterte durch. Da waren dicke, dünne, große, kleine, und sogar Leute mit Narben.
,,Es ist egal wie der Mensch aussieht. Sie haben alle ihre Makel."
,,Genau. Bei mir in der Firma setzen wir nicht auf schöne Models. Die Kleidung wird für jeden Model angepasst. Oder hier. Ein dünner Mann mit viel zu weiter Kleidung. Jedoch sieht dies nicht schlecht aus. Wer sagt denn, dass die Kleidung immer passen muss?"
,,Aber warum ich? Ich glaube weniger, dass ich zum Modeln geeignet wäre. Ich kann ja nicht mal wirklich lächeln. Zudem meine Narbe am Kopf oder allgemein mein aussehen. Das passt nicht." Tom schmunzelte. Der Junge war ja noch niedlicher als gedacht.
,,Du musst nicht Modeln, wenn Du nicht willst. Ich wollte oder habe dich eher adoptiert, weil du mich sehr an mich erinnerst. Ich habe mich viel geprügelt und habe gerne geklaut. Auch ich habe meine endlosen Makel. Noch heute bekomme ich welche, aber das ist für uns in der Firma nicht so wichtig. Ich habe mich schwer getan damit mein Leben auf die Reihe zu bekommen. Bin in Drogen gerutscht und habe mich jeden Tag mit Alkohol abgefüllt. Als ich dich gesehen habe, wollte ich, dass du nicht denselben Weg gehen musst. Ich wurde damals auf der Straße gefunden und man hat mich mitgenommen. Es war auch eine Modelagentur. Sie haben mir geholfen und meine Narben mit Make-up verdeckt. Ich habe mich so unwohl gefühlt. Als ich dann älter wurde habe ich erfahren, dass ich für Sie der meiste geldbringer war. Also bin ich abgehauen. Dann habe ich angefangen eigene Kleidungsstücke zu designen. Dadurch kam die Filmemacher von Harry Potter auf mich zu und fragten mich, ob ich nicht für sie Kleiderartikel machen möchte. So ging es dann immer wieder bis zum jetzigen Zeitpunkt." Harry war erstaunt. Wenn das stimmte, dann hatte der Mann einen schweren Weg und ist trotzdem reich geworden.

,,Ich bin aber nicht wie sie. Sie kennen mich nicht." Er drehte sich zum Fenster und sah hinaus. Als er aus der Ferne das Waisenhaus erblickte, versteifte er sich. Wollte er ihn doch zurückbringen? Er hoffte, dass sie weiter fahren würden. Eine Hand legte sich auf sein Beim und sofort sah Harry den Mann ab.
,,Wir fahren nur daran vorbei", meinte er sanft. Der Junge wurde rot und blickte schnell weg.
,,Du weißt ja jetzt wie ich heiße, verrätst du mir auch deinen Namen?"
,,Harry, Harry Potter. Fragen Sie mich nicht warum es 8 Filme und 7 Bücher über mich gibt. Ich weiß es selbst nicht und war selbst überrascht." Harry sah den Mann nicht an. Sie fuhren wirklich am Waisenhaus vorbei und nun konnte er sich entspannen. Kurz gähnte er und versuchte wach zu bleiben. Seit er weggelaufen war, hatte er nicht richtig geschlafen. Gegessen schon gar nicht, aber dies war nichts neues. Er war dünn, zu dünn und klein war er auch noch. Deshalb möchte ihn das hungern nicht wirklich viel aus. Er aß ja eh kaum etwas.
,,Hier, schlaf noch ein bisschen, wir fahren noch eine weile." Tom hielt ihn ein kleines Kissen und eine Decke hin, in welche sich der Junge einkuschelte und dann auch tatsächlich einschlief.

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