» Nicht alleine «
Ich öffnete langsam meine Augen, da ich wach gerüttelt wurde. Als ich meine Augen öffnete brauchte es eine kurze Zeit, bis ich einigermaßen etwas sehen konnte, da es stockdunkel und das Feuer das einzige Licht hier war.
Ich schaute zu Clay, der dort mit einem lange, großen und dicken Ast in der Hand verweilte.
,,Was tust du da?'' fragte ich ihn.
,,Irgendwas ist dahinten in der Höhle'' sagte er, während er in den hinteren Teil der Höhle schaute.,,Da ging es doch gar nicht weiter?'' dachte ich laut nach.
,,Anscheinend schon oder wir hätten zumindest vorher nachschauen sollen'' entgegnete er daraufhin.
Plötzlich hörte ich ebenfalls etwas aus dem hinteren Teil der Höhle und eine Art Knurren.,,Ist - ''
,,Psht'' unterbrach er mich sofort.
,,Oder willst du das Ding auf uns aufmerksam machen?'' flüsterte er zu mir herüber.Er hielt das Ende des Astes in das Feuer und zündete ihn somit an. Er hielt es vor sich und fing an, mit langsamen Schritten nach hinten zu laufen.
,,Wieso gehst du dahin? Was, wenn es dich angreift?'' rief ich ihm hinterher.Clay lief so weit hinein, dass ich nur noch das Feuer vom Ast erkennen konnte.
Als er sich seit mehreren Minuten dort befand bekam ich langsam tatsächlich Sorgen. Was, wenn er wirklich angegriffen wurde?Ich stand auf und lief ebenfalls nach hinten. Desto mehr ich lief, desto mehr konnte ich das Feuer und langsam auch ihn wieder sehen. Er kniete auf dem Boden, mit dem Rücken zu mir.
,,Clay?'' rief ich leise seinen Namen.Als ich hinter ihm stand, erkannte ich, warum er auf dem Boden kniete.
Vor ihm lag ein Fuchs, der verletzt zu sein schien. Er hatte eine Wunde am Bein und erschien schwach. So schwach, dass er sich nicht einmal anstrengte zu bewegen, als Clay seine Hand nach ihm ausstreckte und langsam anfing zu streicheln, um wahrscheinlich sein Vertrauen zu gewinnen.,,Er muss auf irgendetwas gefallen oder hängengeblieben sein'' hörte ich Clay sagen, mit einer so ruhigen und sanften Stimme, wie ich es noch nie von ihm gehört hatte.
,,Was sollen wir jetzt mit ihm machen?'' fragte ich.Er schien nachzudenken.
,,Wir nehmen ihn mit.''
,,Was?'' entfuhr es mir verwundert.
,,Wir können ihn nicht einfach hier lassen, er würde sterben'' sagte er.,,Wir können doch keinen Fuchs mitnehmen? Wie willst du das überhaupt machen?'' fragte ich ihn unglaubwürdig.
,,Ich setz ihn in meinen Rucksack, so groß ist er nicht und mein Rucksack hat die passende Größe für ihn'' antwortete er.Bevor ich noch etwas sagen konnte hob Clay ihn hoch. Der Fuchs war tatsächlich kleiner als erwartet. Es musste also noch ein junger sein, denn er hatte die Größe eines kleinen Hundes.
,,Das ist doch verrückt'' entfuhr es mir.
,,Verrückt ist mein zweiter Vorname'' zwinkerte er mir zu.
,,Nimm den Ast und lauf vor'' rief er mir nun zu.Als wir am Feuer wieder ankamen setzte er den kleinen Fuchs tatsächlich in seinen Rucksack und gab ihm etwas aus seiner Wasserflasche zu trinken. Ich hätte niemals gedacht, dass Clay so fürsorglich sein würde.
,,Wir sollten versuchen zu schlafen, sonst kommen wir morgen hier überhaupt nicht mehr weg'' kam es nach einer Weile von ihm.
,,Du solltest vielleicht mal schlafen, du kannst deine Augen kaum noch offen halten'' entgegnete ich ihm.
,,Ich bin nicht müde'' sagte er.
,,Klar'' murmelte ich.Es dauerte nicht lange, da war er eingeschlafen, ohne es zu bemerken. Seit wir hier alleine gelassen wurden, sah ich ganz andere Seiten von ihm, die mich überraschten. Er konnte also doch ganz anders drauf und nicht nur ein Arschloch sein.
Den Fuchs hätte ich auch ungern hier und seinem Schicksal überlassen, doch ihn mitzunehmen? Das war wirklich verrückt, ob das überhaupt gutgehen würde?
Naja, was lief auf dieser Klassenfahrt denn überhaupt schon gut?
Zudem er vielleicht wirklich sein Leben retten konnte.
----------------------------------↓----------------------------------
Hättet ihr diesen Fuchs versucht mitzunehmen oder zurückgelassen, soweit er sich helfen lässt?🤔
DU LIEST GERADE
Connectedness
Fiksi PenggemarBei einem Ausflug auf einer Klassenfahrt kann immer mal etwas schieflaufen, das wurde George und Clay bewusst, als sie im Wald zurückgelassen wurden. Die beiden konnten sich noch nie ausstehen und verachteten sich stets und ausgerechnet sie mussten...