Kapitel 18

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Georges PoV

» Bauchgefühl «

Ich saß mit Nick in der Klasse, mein Bein wippte unruhig auf und ab. Es war schon die dritte Schulstunde und Clay noch immer nicht da. Karl war ebenfalls nicht da, daher vermutete ich, dass sie entweder zusammen die Schule schwänzten oder es nur ein Zufall war.

Weshalb ich so unruhig war?
Ich wollte natürlich wissen, ob er mit Lola gesprochen hatte und wenn ja, wie es ausging, denn selbst sie war nicht da.

,,Warum bist du den ganzen Tag schon so nervös?'' riss mich Nick aus meinen Gedanken.
Ich zuckte nur angeblich ahnungslos mit den Schultern. Nick wusste ja noch gar nicht, was zwischen Clay und mir vor sich ging.

,,Karl hat mich zu sich für heute Abend eingeladen und meinte, dass ich dich mitnehmen kann, wenn du willst'' sagte er plötzlich.
,,Karl?'' entfuhr es mir irritiert.

,,Ja...wir verstehen uns mittlerweile ganz gut und wollten dann einfach einen Abend zusammen verbringen. Clay ist soweit ich weiß auch da, daher meinte er, dass du auch kommen kannst, da ihr euch anscheinend auch besser versteht'' antwortete er.

Ich hatte im Moment überhaupt keine Ahnung, was mit Clay oder uns war. Klar, er hatte mir seine Gefühle gestanden und dann war der Plan, dass er mit Lola sprechen würde, doch seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört.

Als die vierte Schulstunde anfing konnte ich nicht anders als ihm zu schreiben. Ich wollte nicht aufdringlich wirken, doch wissen, was los war.
,,Warum bist du heute nicht in der Schule? Ist alles gut bei dir?'' schrieb ich ihm also.

Während der vierten Schulstunde schaute ich immer wieder auf mein Handy, doch die Hacken färbten sich nicht blau. Entweder las er die Nachricht wirklich nicht oder er ignorierte mich. Schon seit heute Morgen hatte ich ein merkwürdiges Bauchgefühl.

,,Wann gehst du zu Karl?'' fragte ich Nick.
,,Irgendwann gegen 18 Uhr'' antwortete er.
,,Ich komme mit.''
Wenn Clay dort war konnte ich so vielleicht mit ihm sprechen.

Nachdem Nick mich abgeholt hatte machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu Karl. Beim Gedanken Clay gleich wiederzusehen verpasste mir Gänsehaut. Ich hoffte wirklich, dass mit Lola alles gut ausgegangen war. Ich wollte nicht, dass sich meinetwegen etwas zwischen deren guten Verhältnis änderte.

Als wir vor seiner Haustüre standen, wurde ich langsam wieder etwas nervöser. Karl öffnete uns die Türe mit einem...überfordernden Blick?
,,Hey, kommt rein, aber passt auf, wohin ihr tretet'' entgegnete er uns.
,,Warum?'' fragte Nick.
,,Clay hat den Boden voll gekotzt'' antwortet er und fuhr sich durch die Haare.

Irritiert starrte ich ihn an.
,,Gehts ihm nicht gut?'' fragte ich.
,,Keine Ahnung. Er hat sich schon angefangen voll laufen zu lassen, als er vor zwei Stunden kam'' erzählte er. Clay hatte was?

,,Wo ist er?'' fragte ich.
,,Er müsste im Badezimmer sein.''
Ich wollte loslaufen, doch da fiel mir ein, dass ich mich hier nicht einmal auskannte.
,,Wo ist das?'' fragte ich aufgeschmissen.
,,Den Flur durch, linke Türe'' antwortete er.

So lief ich den Flur entlang und sah schon etwas Licht aus dem Badezimmer kommen. Die Türe war nicht komplett zu, sondern noch einen kleinen Spalt offen gelassen, dass Licht in den Flur schien.

Langsam öffnete ich sie und sah Clay auf dem Boden neben der Badewanne hocken. Seine Augen waren geschlossen, seine Klamotten voll mit wahrscheinlich seiner Kotze, während er mit seinem Kopf an der Badewanne lehnte.

,,Clay?'' sagte ich seinen Namen, doch er reagierte nicht.
Ich näherte mich ihm mehr und bückte mich zu ihm herunter. Er roch ziemlich stark nach seiner Kotze, was mir das Atmen schwer machte.

Ich rüttelte vorsichtig an seiner Schulter, um ihn wach zu bekommen.
Als er seine Augen öffnete schaute er mich an.
,,George...'' nuschelte er.


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Too much alcohol is not good :]

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