Connectedness

Kapitel 6

Clays PoV

» Kluges Köpfchen «

,,Was tust du da?'' fragte mich George, während ich bereits seit Minuten die Schränke in der Hütte am Durchsuchen war.
,,Nach etwas suchen'' antwortete ich und machte weiter.
,,Wonach?''
,,Eine Karte oder sowas, irgendwas wird es hier schon geben.''

,,Wozu?'' fragte er nun.
,,Um den Weg zurückzufinden? Wozu sonst?''
,,Du willst doch nicht ehrlich alleine durch den Wald laufen? Du kennst dich hier doch überhaupt nicht aus, zudem der Wald riesig ist und wir uns verlaufen könnten!'' rief er.

,,Erstens, gibt es dafür diese Karte'' fing ich an und zog eine Karte des Waldes aus der untersten Schublade und hielt sie ihm vor die Nase.
,,Zweitens, musst du ja nicht mitkommen'' fuhr ich fort.

Er starrte mich an.
,,Du willst mich zurücklassen?'' kam es von ihm.
,,Deine Entscheidung, ob du hierbleibst oder mitkommst'' entgegnete ich ihm.

Er schaute aus dem Fenster.
,,Es ist doch noch viel zu stürmisch?''
,,So stürmisch ist es auch nicht mehr, willst du außerdem bis morgen in dieser Hütte vergammeln oder was dagegen tun?''
Er seufzte, nickte jedoch.

Wir zogen uns unsere Rucksäcke auf und verließen die Hütte. Der Regen hatte etwas nachgelassen, dass es nur noch leicht regnete, doch der Wind hatte es noch ganz schön in sich. Tatsächlich mehr als ich es vermutet hätte, doch das hielt mich nicht auf. Ich hatte keinen Bock, bis morgen hier zu bleiben.

,,Wenn wir uns verlaufen bist du schuld'' hörte ich George sagen, kurz nachdem wir den Wald betreten hatten.
,,Und wenn sie zurückfahren, um uns zu holen, wir aber nicht mehr da sind, bist du das auch Schuld.''

,,Kannst du mal aufhören so viel herumzunörgeln?'' entgegnete ich ihm.
,,Keiner hat dich gezwungen mitzukommen, also halt die Klappe'' fügte ich hinzu, woraufhin er irgendetwas vor sich hinmurmelte, was ich nicht verstand, mir aber auch egal war.

,,Hier lang'' rief ich ihm zu, da er total hinterherhing.
,,Wieso hast du überhaupt das Sagen hier?'' rief er zurück.
,,Weil ich die Karte und das klügere Köpfchen habe'' entgegnete ich ihm provokant grinsend.
,,Klar'' zischte er.

Georges PoV

Wir liefen schon seit einer knappen halben Stunde und nichts wo wir entlang liefen, kam mir bekannt vor und das schien Clay genauso zu gehen.
,,Und wo hat uns dein kluges Köpfchen jetzt hingebracht?'' fragte ich ihn, als wir stehenblieben und uns umschauten.

Inzwischen wurde der Regen auch schon wieder stärker, der Sturm wurde mit der Zeit wieder schlimmer und stärker.
,,Wir müssen irgendwo Schutz suchen, bevor uns noch ein Baum auf dein kluges Köpfchen fällt'' scherzte ich, woraufhin er seine Augen verdrehte.

,,Dahinten ist eine Höhle, da können wir vorerst rein'' sagte er.
Ich folgte seinem Blick und tatsächlich war dort eine Höhle.
,,Niemals! Wer weiß, was sich für Tiere da drinnen befinden!''
,,Dann bleib hier und werd vom Baum getroffen'' entgegnete er und lief schon vor.

,,Manchmal könnte ich dich echt umbringen...'' murmelte ich vor mich hin, während ich ihm hinterherlief. Clay hatte keine Ahnung was er tat, vielleicht sollte ich die Führung mal übernehmen. Erstmal aber musste der Regen wieder nachlassen, mir war verdammt kalt.

In der Höhle angekommen, war zum Glück noch kein Zeichen von irgendeinem Tier.
,,Wir sollten ein Feuer machen, um uns zu wärmen und Tiere von uns zu halten'' schlug er vor.
,,Das erste Mal kommt etwas Nützliches aus deinem Mund'' entgegnete ich ihm grinsend.

Wir legten Steine in einen Kreis, schmissen ein paar Äste und Blätter, die in der Höhle herumlagen, dort hinein und versuchten es mit dem Feuerzeug von Clay zum Brennen zu kriegen.  Obwohl wir ein Feuerzeug hatten dauerte es eine Weile.

Während ich mich am Feuer aufwärmte schien Clay zu versuchen jemanden über sein Handy erreichen zu können, doch dass man hier draußen und vor allem in einer Höhle keinen Empfang hatte war zu erwarten.

,,Vielleicht hätten wir doch in der Hütte bleiben sollen'' kam es plötzlich von ihm.
,,Du gibst mir recht? Bist du krank?'' entfuhr es mir.
,,Kannst du eigentlich einmal deine Klappe mit deinen dämlichen Sprüchen halten, du Nervensäge?'' Wir starrten uns an und fingen plötzlich an zu lachen.
Noch nie hatten Clay und ich miteinander gelacht, immer nur gegenseitig ausgelacht.

Draußen wurde es inzwischen immer dunkler. Wir hatten uns in der Höhle länger als vermutlich zunächst gewollt aufgehalten, da es lange gedauert hatte, bis der Regen wieder nachließ.
,,Glaubst du, sie werden uns finden?'' fragte ich ihn.
Er schaute mich an.
,,Irgendwann'' antwortete er.

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