Kapitel 19

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Clays PoV

» Zwei Menschen, ein Gefühl «

Ich spürte ein sanftes Ruckeln an meiner Schulter, woraufhin ich bemüht meine Augen öffnete und in die Augen von George schaute.
,,George...'' nuschelte ich seinen Namen.

Mein Kopf drehte sich genauso wie mein Magen in Kreisen.
Ich konnte kaum klar denken, alles fühlte sich im Moment so surreal an.
Ich war mir nicht einmal sicher, ob er wirklich vor mir kniete oder ob ich ihn mir einbildete.

,,Oh man...'' hörte ich ihn murmeln, während er mich musterte.
,,Lass uns erstmal schauen, ob Karl was anderes zum Anziehen für dich hat'' sagte er und half mir hoch. Er legte seinen Arm um mich und lief mit mir ins Wohnzimmer, wo sich Karl und Nick befanden.

,,Hast du vielleicht ein anderes Shirt für ihn?'' fragte er Karl.
,,Ja, klar'' entgegnete dieser und holte ein frisches Shirt aus seinem Zimmer, was er George gab.

Georges PoV

Ich lief mit Clay in das Zimmer von Karl und schloss die Türe, nachdem ich ihn auf das Bett abgesetzt hatte.Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und sprach kein Wort mit mir, ich setzte mich neben ihn.

,,Was ist los?'' fragte ich.
Er gab mir keine Antwort, doch plötzlich hörte ich ein Schluchzen.
,,Weinst du?'' entfuhr es mir verwundert und irritiert.

Als er mich anschaute sah ich, dass er tatsächlich weinte.
,,Was ist los, Clay?'' fragte ich noch einmal, doch dieses Mal offensichtlich besorgter.
,,Ich weiß nicht, ob ich das kann...'' murmelte er.
,,Was kannst du nicht?'' fragte ich.
,,Uns...''

,,Was soll das heißen?'' Mein merkwürdiges Bauchgefühl, welches ich den ganzen Tag schon hatte, wurde schlimmer. Wieder antwortete er mir nicht.
,,Clay, bitte rede mit mir.''

,,Ich liebe dich...'' fing er an.
,,Aber ich liebe auch Lola...'' fuhr er fort.
So langsam verstand ich, was er mir versuchte gerade zu sagen.
Er wusste nicht, für wen er sich entscheiden sollte.
Für wen er wirklich mehr empfand, als den anderen.

Ich fing an, langsam mit meinem Kopf zu nicken.
,,Okay'' war alles, was ich dazu sagte. Natürlich tat es weh, sehr sogar, doch auszuflippen oder sonst etwas Derartiges hätte niemanden von uns weitergeholfen und das wollte ich auch gar nicht.

,,Lass uns erstmal dein Shirt wechseln, dieser Geruch bringt mich sonst selbst noch zum Übergeben'' scherzte ich mit einem leichten Lächeln.
Er schien verwundert über meine ruhige Reaktion, sagte jedoch nichts.

Er hob seine Arme hoch, dass ich ihm sein Shirt ausziehen konnte. Das neue zog er jedoch selbst wieder an, während ich das vollgekotzte in den Wäschekorb brachte.

Als ich im Flur zurücklief und einen kurzen Blick ins Wohnzimmer wagte, sah ich Nick und Karl zusammen auf der Couch sitzen. Karl hatte sein Bein über die von Nick gelehnt, während Nicks Hand auf Karls Oberschenkel verweilte, sie miteinander sprachen und sich anlächelten.

Ich war nicht wirklich verwundert darüber. Ich hatte mir schon gedacht, dass mehr als Freundschaft zwischen den beiden herrschte. Vermutlich ahnten sie auch, dass es dasselbe bei Clay und mir war.

Zurück angekommen im Zimmer von Karl sah ich Clay nicht mehr an der Bettkante sitzen, sondern auf dem Bett liegen. Er schien sich auch keinen Zentimeter mehr zu bewegen. Als ich in sein Gesicht schaute sah ich, dass seine Augen geschlossen waren. Er musste eingeschlafen sein.

Auch das wunderte mich nicht, er sah schließlich echt fertig aus. Er musste sich einen mächtigen Kopf um die Sache mit Lola und mir gemacht haben. Ich hatte keine Ahnung, für wen er sich entscheiden würde, doch selbst wenn es Lola sein würde, hoffte ich, dass er mich nicht komplett von sich stieß.

Clay war mir wichtig geworden. So wichtig wie ich es nie für möglich gehalten hätte, wenn man bedachte, dass ich ihn einst gehasst und alles dafür getan hätte, dass er in ein anderes Land geschickt werden würde. Ich konnte nur hoffen, dass seine Gefühle für mich stark genug waren, um sich für mich zu entscheiden.


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Hmmm....Happy End oder Sad Ending? Das ist die Frage. 👀😂

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