Kapitel 4 (Blake's Party)

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TW: Sexuelle Übergriffe

Es war bereits Samstag Abend und in etwa einer Stunde würde ich zu Blake's Party fahren. Ich war grade dabei mich zu schminken, als es an der Tür klingelte. „Das muss Benjamin sein", rief ich meiner Mutter zu. „Okay, ich mache schnell auf", antwortete sie.

Kurze Zeit später klopfte es auch schon an meiner Zimmer Tür. „Herein", sagte ich und die Tür öffnete sich. „Ich bin's", kam es von Benjamin. „Hab ich mir gedacht", lachte ich. „Dein Make-up sieht echt gut aus", machte er mir als Kompliment und lächelte. „Danke dir", bedankte ich mich und schminkte mich dann schnell zu Ende.

„Das ziehst du aber nicht an, oder", fragte er und musterte mich. Aktuell trug ich noch eine weite Jogginghose und ein Oversized T-Shirt. „Doch, ist das ein Problem", verarschte ich ihn. „Blake wird davon nicht sonderlich begeistert sein", murmelte er.

„War doch nur ein Witz. Hier das ziehe ich an", sagte ich und deutete auf das Kleid, welches sorgfältig in eine Kleider Tüte eingepackt war. „Die Tüte?", fragte er verwundert. „Bist du so dumm oder tust du nur so", fragte ich. „War doch nur Spaß", meinte er und holte mein Kleid aus der Tüte.

„Wow, damit holst du dir jeden Typen auf der Welt", lachte er. Danach zog ich es schnell an und präsentierte mich dann meiner Mutter. „Du bist so ein hübsches großes Mädchen geworden", flüsterte sie. „Danke, Mom", sagte ich und dann stiegen wir auch schon ins Auto.

„Da sind wir, schreib mir bitte ab und zu und komm nicht zu spät heim. Im Notfall kannst du anrufen", erklärte sie noch gefühlte 100 Jahre. „Mach ich", murmelte ich und machte die Autotür zu.

„Da sind die anderen", sagte Benjamin und zeigte in Richtung von Aubrey, Ivy und Henry. „Hey ihr", begrüßte ich die anderen. „Abend", kam es von den anderen. „Wollen wir dann rein", fragte Henry. Ich nickte und klingelte an der Tür.

„Unser Lieblings Gast für heute Abend ist da", flirtete Blake direkt, als er die Tür öffnete. „Guten Abend", meinte ich und lächelte. „Du siehst toll aus", sagte er und bat mich herein. „Warte mal. Als du gesagt hast, dass du deine Freunde mitbringst meintest du die Schwuchtel und seinen Loser Freund?", kam es von ihm, als er die anderen hinter mir entdeckte.

„Was hast du grade zu meinen Freunden gesagt", fragte ich aggressiv. „Lass ruhig, Enola", murmelte Benjamin. „Kommt doch erstmal rein", sagte Blake und zog mich nach drinnen.

Na toll. Ein homophobes Arschloch. Wie toll.

Aber wie sagte Grace immer so schön: „Die sind selber Schwul und können sich selber nicht so akzeptieren, wie sie sind".

Wenig begeistert folgte ich ihm nach drinnen, wo die Party bereits im vollen Gange war. „Nehmt euch was ihr wollt", meinte Blake. Wir bedankten uns und jeder holte sich etwas zu trinken. „Aubrey sieht unglaublich aus", flüsterte mir Henry zu. Ich lächelte ihn an und sagte dann: „Frag sie doch, ob sie tanzen will".

„Das kann ich nicht", seufzte er. „Dann mach ich das halt. Aubrey? Was hältst du davon, wenn du und Henry mal die Tanzfläche ausprobiert", fragte ich. „Klar, ich berichte dir dann, ob da einer für dich dabei ist", zwinkerte sie.

Henry warf mir einen wütenden aber zugleich auch glücklichen Blick zu und tanzte dann mit Aubrey. Ivy und Benjamin hatten sich beide ein paar Drinks geschnappt und saßen zu zweit in einer Ecke. „Toll, jetzt bin ich auch noch alleine", seufzte ich.

Also ging ich an Blake's Bar und schnappte mir ebenfalls einen Drink. Ich war so in Gedanken vertieft, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass sich jemand zu mir gesetzt hatte. „Was macht ein so hübsches Mädchen hier ganz allein", fragte der Typ mich. „Ich nehme mir eine kleine Auszeit", log ich. „Andrew", sagte er und streckte mir seine Hand entgegen.

„Ich heiße Enola", meinte ich und trank dann weiter an meinem Getränk. „Schöner Name, Schönes Mädchen", flirtete er. „Danke oder so", lachte ich. Egal wie sehr ich mich von ihm distanzierte, er gab nicht auf und machte sich immer weiter an mich ran. „Willst du vielleicht tanzen", fragte er irgendwann.

„Tut mir leid, aber sie ist heute nur für mich zum tanzen", kam jetzt auch noch Blake. „Ich glaube, dass sie das selber entscheiden kann", drohte Andrew ihm. „Ich denke, dass ich mal auf die Toilette muss", meinte ich und quetschte mich schnell durch die beiden durch.

Warum sind manche Menschen so?

Ich ging ins Bad und machte mich etwas frisch. Ehrlich gesagt hatte ich nicht so viel Bock wieder rauszukommen, aber ich war nicht die einzige hier und damit meine ich, dass nicht nur ich auf die Toilette muss. Erklärt sich ja von selber.

Kaum hatte ich das Bad verlassen, sah ich auch schon Blake auf mich zu kommen. Schnell bog ich ab und ging die Treppen nach oben. Ich rannte in ein Zimmer und schloss vorsichtig die Tür.

Ich hatte die Hoffnung, dass er mich nicht gesehen hatte. Leider bestätigte sich meine Hoffnung nicht und er öffnete die Tür. „Willst wohl allein mit mir sein, hmm?", hauchte er. „Wovon sprichst du", fragte ich. „Weil du hoch gegangen bist", hauchte er in mein Ohr.

„Tut mir leid, aber ich wollte nur einen Moment Ruhe", erklärte ich. „Nicht so schüchtern", flirtete er. „Du verstehst das hier wirklich falsch", machte ich ihm nochmals klar.

Blake hörte nicht auf mich und fing an meinen Hals zu küssen. Seine Hände wanderten von meiner Taille immer weiter nach unten. „Lass das bitte", sagte ich noch relativ ruhig. „Genieß es einfach, okay", flüsterte er. „Ich meine es ernst", meinte ich jetzt ernst.

Zum Glück öffnete sich genau in dem Moment die Tür und Benjamin stand im Türrahmen. „Tut mir leid, ich wollte nicht stören", murmelte er. Hilfesuchend blickte ich ihn an und er verstand sofort.

„Möchte sie das überhaupt", hakte er zum Glück nach. „Verpiss dich, Schwuchtel", drohte er ihm. „Sicher nicht", sagte er laut. „Willst du wieder so krass wie damals gemobbt werden", lachte er. „Ach du warst das", mischte ich mich jetzt auch ein. „Na und, die Schwuchtel hat's verdient", lachte er.

„Wenn du mich noch einmal so nennst", schrie Benjamin. „Was dann? Kommst du dann mit deinem Boyfriend", sagte er gespielt verängstigt. „Ich hab mir schon gedacht, dass du ein totales Arschloch bist", murmelte ich dann.

„Was ist? Du schlampe! Was fällt dir ein?", schrie er und packte mich am Hals. „Lass mich los", keuchte ich. „Hättest du wohl gerne. Du schickst deinen Freund jetzt hier raus und dann haben wir etwas Ruhe", bestimmte er.

„Leck mich doch", keuchte ich weiter. Blake drückte immer fester zu. Benjamin schlug auf Blake ein, der mich aber nicht los ließ. „Fein, geh bitte Benjamin", brachte ich gradeso hervor. Dann lockerte er seinen Griff und ließ schließlich seine ganze Hand fallen.

Schnell schnappte ich nach Luft. „Braves Mädchen", hauchte er und drückte mich aufs Bett. „Lass sie doch endlich in Ruhe", seufzte Benjamin. „Sie hat gesagt, dass du gehen kannst", meinte er und deutete auf die Tür.

Er war eine Sekunde abgelenkt, also nutzte ich die Chance und sprang kraftlos auf. „Du bleibst hier", meinte er und packte mein Handgelenk. In der Sekunde sah ich die Nachttischlampe und knallte sie ihn mit der anderen Hand mitten ins Gesicht. Danach rannten Benjamin und ich nach draußen.

Als wir unten waren, atmeten wir kurz durch. Und schnappten uns die anderen. „Wir sollten besser gehen", sagten wir und schliffen die anderen mit nach draußen. „Dem hast du es aber gezeigt", lachte Benjamin. „Was habt ihr beiden denn angestellt", fragte Henry verwundert.

In Kurzfassung erzählte ich den anderen, was passiert war. „Wow, Blake ist so ein Arschloch", murmelte Ivy. Ich nickte und versuchte positiv zu wirken. Auch wenn man jetzt denkt: „Der scheint das ja gar nichts auszumachen"

Sicher nicht, das hier war meine erste richtige Party und sie war wirklich nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Ich meine mal ganz ehrlich, was ist so schwer an einem Nein zu verstehen.

„Dann lasst uns nach Hause gehen", schlug Henry vor. „Okay", meinten die anderen.

Dann ging jeder in seine Richtung. Aubrey, Ivy und Henry wohnten recht nah aneinander und gingen deswegen zu dritt. Benjamin und ich gingen ebenfalls zu zweit nach Hause..

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Kapitel 4

𝑊𝑎ℎ𝑟𝑒 𝐿𝑖𝑒𝑏𝑒 𝑘𝑒𝑛𝑛𝑡 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐺𝑟𝑒𝑛𝑧𝑒𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt