Kapitel 9

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Enola PoV:

„Guten Morgen, Eno", meinte meine Mama, die grade in mein Zimmer kam. „Morgen", murmelte ich verpennt. „Denk dran, ab heute Nachmittag fahre ich für die nächste Woche auf Geschäftsreise", erklärte sie. Sie hatte mir das ganze bereits letzte Woche erzählt.

Es war eine Art Seminar für die Einführung in ihren neuen Job. Das ganze würde ein paar Stunden von hier stattfinden und deswegen konnte sie nicht hier schlafen. Ich war aber auch alt genug, mir mein Essen und so weiter selber zu machen.

„Warum musst du denn schon heute fahren, der Müll geht doch erst Montag los", fragte ich sie. Wir hatten grade mal Freitag und ganz ehrlich: Ich verstand nicht, warum sie dann bereits so früh fahren musste. „Wir wollen uns noch ein bisschen einleben und etwas zum teambuilding unternehmen", erklärte sie mir.

Eigentlich war mir das auch egal, trotzdem hatte es mir halt gewundert. Ich meine, ich hatte sturmfrei und konnte im Grunde machen, was ich auch immer wollte. Auf Party hatte ich aber ehrlich gesagt nicht wirklich Bock.

Ich ging also ganz normal in die Schule, redete mit Benny, der übrigens nur noch von Jake redete und lernte natürlich. Heute war der einzige Tag in der Woche, an dem ich Herrn Avery nicht hatte. Lernen, ohne dabei an meinen Lehrer zu denken, wie entspannend.

Oder auch nicht? Immer wenn ich bei Ethan Unterricht hatte, musste ich den ganzen Tag über ihn nachdenken, ich dachte ursprünglich, dass ich an Freitagen somit nicht unbedingt an ihn denken musste. Aber egal wo ich war, ich ertappte mich selber immer wieder dabei, wie ich an ihn dachte.

Sein Geruch blieb mir am besten im Kopf. Er roch unglaublich gut und seine schönen Augen gingen mir auch nicht aus dem Kopf. Fuck. Wieso geht der mir nicht aus dem Kopf? Ich war ziemlich genervt von mir selber, da ich niemals mit meinem Lehrer etwas anfangen konnte.

Erstens würde er das nicht machen, zweitens ist es einfach verboten und drittens ist der Typ viel älter. Konnte ich mir nicht einfach einen in meinem Alter suchen?!

Als ich nach der Schule heim kam, machte ich mir etwas zu essen und kuschelte etwas mit Sky auf der Couch. „Hallo, Liebes", sagte meine Mutter zu mir, als sie von der Arbeit zurückkam. „Hey, Mom", meinte ich und lächelte ihr entgegen. „Ich hole schnell meinen Kram und bin dann los", kam es von ihr, während sie die Treppe hinauf ging.

„Alles klar", murmelte ich abgelenkt vom Fernseher. „So, bin jetzt weg", ertönte ihre Stimme hinter mir. „Viel Spaß", wünschte ich ihr noch und umarmte sie ein letztes Mal. Danach verließ sie das Haus und fuhr los.

Ich fand es eigentlich wirklich gut, dass sie wegfahren würde und sich mal ablenken würde, aber ich hatte wirklich Angst, dass ihr wie Dad etwas passieren könnte.

Erst machte ich nicht viel, saß nur auf der Couch und guckte Netflix, doch irgendwann bekam ich Hunger. Also ging ich in die Küche, um mir etwas zu essen zu machen. Ich entschied mich für eine einfache Pizza, da ich nicht wirklich Lust hatte, mir noch irgendwas krasses zu machen.

Ich schob meine Pizza also in den Ofen und setzte mich entspannt zurück auf die Couch. Natürlich hatte ich mir einen Timer gestellt, damit ich die Pizza auch gar nicht vergessen würde. Sky folgte mir in die Küche und bettelte förmlich danach, dass ich ihr etwas abgeben würde.

„Das kannst du vergessen", meinte ich und schmunzelte. Sky fand das aber nicht so gut und fing an, laut zu miauen. „Du kannst ein Leckerchen haben", sagte ich zu ihr, obwohl sie mich natürlich nicht verstand.
Ich gab ihr also ein Leckerli und setzte mich dann an unseren Esstisch.

Nachdem ich fertig mit dem Essen war, stellte ich meinen Teller in die Spülmaschine und machte den Fernseher aus. Ich hatte beschlossen, dass ich noch etwas spazieren würde, da es grade erst am dämmern war.

𝑊𝑎ℎ𝑟𝑒 𝐿𝑖𝑒𝑏𝑒 𝑘𝑒𝑛𝑛𝑡 𝑘𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐺𝑟𝑒𝑛𝑧𝑒𝑛Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt