vierzehn

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Charlize

Ich lasse meine Augen nur rollen und sage kein Wort. Irgendwann wird sie schon sehen, was sie davon hat. Nämlich nichts außer Stress! Nicht das ich ihr was antun würde, aber eine Ansage wäre wahrscheinlich gar nicht mal so übel. Sie soll endlich aufhören, Markus ist mein Freund und nicht ihrer. Sie soll nicht so tun, als würde ich nicht existieren und das Markus ihr gehören würde. Er gehört niemandem außer sich selbst. „1,0!", quickt sie plötzlich in seinen Armen und zeigt ihm ihr Zeugnis. „Glückwunsch", sagt Markus und sieht fast schon hilfesuchend zu mir. „Super", presse ich angestrengt hervor und lächle sie gezwungen an. „Kann halt nicht jeder so gut sein.", gibt sie schnippisch zurück und scannt mich abwertend, „Was hast du? 3,0?". Es ist eine Frechheit dass sie so etwas von mir behauptet. „1,1", knurre ich sie, als Markus dazwischen geht. Wahrscheinlich hätte ihr sonst den Hals umgedreht.

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„Schämst du dich eigentlich für mich?", frage ich Markus, als wir am Abend an der Lichtung sitzen. Am Baumstamm gelehnt, liegt sein Arm um meine Schultern und mein Kopf an seiner Brust. Ich habe es noch nicht geschafft ihn auf seinen Blick bei der Zeugnisvergabe anzusprechen, also tu ich es jetzt. „Wie kommst du den darauf?"
„Hab gesehen wie du geguckt hast, bei der Zeugnisvergabe" – er scheint nicht zu wissen worauf ich hinaus will – „Als ich gefragt wurde was ich machen will, hast du den Kopf gesenkt". Ich schaue ihm genau in seine Augen und versuche ihn zu lesen. Wirklich funktioniert hat das noch nie, doch er schmunzelt plötzlich. „Natürlich nicht, ich habe mir mein Lachen verkniffen. Deine Antwort war doch wirklich nicht ernst zu nehmen. Nicht mehr an der Schule, das ist doch logisch", grinst er. „Was soll ich denn sonst Antworten? Ich weiß immerhin immer noch nicht was ich machen will", murmle ich und lasse meinen Kopf mehr gegen seine Brust senken. „Musst du doch auch noch nicht. Du wirst schon das finden, was du machen willst. Ich habe vorhin übrigens noch mein Abschluss der Ausbildung abgeholt" – er strahlt. Oh ja, er hat seine Bestimmung gefunden und es macht mich glücklich ihn so zusehen. „Schon den ersten Kunden in Sicht?", frage ich nach. „Ja mein Motorrad. Die Restaurierung ist eigentlich schon lange fällig. Ein wunder, dass ich mich noch nicht hin gepackt habe."
„Bei deinem Fahrstil"
„Hey! Nicht so Frech", Markus klingt ironisch und doch Dominant. Plötzlich fängt er an mich zu kitzeln, was er noch nie so wirklich getan hat. „Ey! Lass das du Arsch!", protestiere ich und trete um mich. „Hör du auf zu treten!", meckert er und lacht. Herr Gott ich liebe sein Lachen! Wieso habe ich mich ihm so hingegeben? Jeder Faser meines Körpers ist nach ihm süchtig, jeder noch so kleine Winkel will ihn spüren und mein Herz will ihn nie mehr missen. Nur mein Gehirn wehrt sich noch gegen diese Liebe. Mein Kopf ist daraus aus, dass es schlecht ausgehen wird. Immer diese verfluchten Gedanken, sie machen mich wahnsinnig! Wieso kann ich ihm denn nicht einfach vertrauen wenn er sagt, dass er nichts von ihr will? Ich glaube ihm und ich unterstelle ihm keines Wegs, dass er mich anlügt. Markus hat um mich gekämpft und es hat sich für ihn und auch für mich gelohnt. Aber was ist wenn er sein Spaß, seine Aktion hatte und es ihm plötzlich langweilig wird? Was ist wenn...

„Hey, worüber denkst du bitte nach?", Markus unterbricht meine Gedanken. Ich habe nicht Mal gemerkt, dass ich unter ihm liege und er aufgehört hat mich zu kitzeln. „Schule?", antworte ich fragend doch natürlich weiß ich, dass er mich schon längst durchschaut hat. „Was ist los Charlie? Bis eben war doch alles gut", meint er und streicht mir sanft aber bestimmend durch die Haare. Ja Charlie? Was ist los? Wer bist und was hast du mit Charlie fucking M. gemacht? Das was ich jetzt bin hat nichts mehr mit der alten Charlie zu tun. Aber ich weiß wann sie zurück kommt. „Nichts, alles gut" – ich sehe das er mich nicht glaubt, aber er nimmt es hin. „Hoffentlich", murmelt Markus und verwickelt mich in einen sanften Kuss den ich leidenschaftlich erwidere.
Stimmt. Es ist die Hoffnung, welche mir sagt, dass alles gut ist. Und nichts anderes. In Wahrheit ist schon lange nicht mehr alles gut. Seit diese Tussy aufgetaucht ist, ist alles nur viel schlimmer geworden als es war. Und das will Markus nur nicht sehen. Er ist der perfekte Traumtyp und natürlich will ihn jede haben. Und genau das ist der verfluchte Grund warum unsere Beziehung am Anfang schon kritisch war. Und dann kam Anastasia Kingto...

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Etwas kürzer ich weiß, aber das nächste wird wieder länger:)

𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 𝑶𝒇 𝑴𝑨𝑹𝑳𝑰𝑬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt