zwölf

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Charlize

Langsam reguliert sich meine Atmung wieder, genauso wie Markus seine. Zwischen mir und Markus ist wieder mehr Abstand, eigentlich wie es war, als ich hier angekommen bin. Stumm sehen wir beide nur zum See. „Anschweigen ist irgendwie nicht das gleiche wie reden", murmle ich schließlich und schiele leicht zu ihm rüber. „Stimmt", ist das einzige was er sagt. In meinem Kopf lege ich mir die Worte zusammen, denn irgendeiner muss hier mal anfangen, sonst sitzen wir morgen früh wirklich hier. Allerdings dann immer noch. „Ich weiß, dass du mich versetzt hast, um mit Anastasia zu lernen".
„Woher?" - Markus sieht mich plötzlich geschockt an. Ich zucke nur mit den Schultern. „An sich ist es nicht schwer herauszufinden. Ich meine sie klebt förmlich an dir und deine Mutter liebt sie", erkläre ich mich. „Es tut mir leid, Charlie, wirklich. Ich wollte dich niemals versetzten und schon gar nicht wegen ihr. Auch wenn meine Mutter mich mit ihr verkuppeln will, sie was von mir will oder sonst was. Ich will nichts von ihr", Markus versucht sich zu rechtfertigen, doch irgendwie bin ich kein bisschen sauer oder enttäuscht. Irgendwie bin ich gerade Emotionslos. „Es ist aber passiert, daran kannst du nichts mehr ändern. Ich bin dir ja nicht mal wirklich böse, wieso kann ich zwar selber nicht verstehen, aber egal. Wir sollten vielleicht einfach mehr Kommunizieren und nicht nur ficken wenn wir uns sehen"
„Tun wir das?", Markus sieht mich skeptisch an, allerdings auf eine ironische Art und Weise. „Ja tun wir du Idiot.", antworte ich ihm und boxe ihn, ehe ich schmunzelnd den Kopf schüttle. „Ich würde das jetzt nicht so sehen", kommt es dann aus seinem Mund und jetzt bin ich diejenige die ihn skeptisch ansieht. „Ja es ist ein sehr großer Bestandteil unserer Beziehung, aber in der Schule sehen wir uns ja auch und fallen nicht übereinander her"
„Versuchst du dich gerade rauszureden!?", empört blicke ich meinen Blondschopf an, welcher sich nur das grinsend verkneift und mit den Schultern zuckt. „Ich möchte dich an die Schultoilette erinnern", sage ich und ziehe eine Augenbraue hoch. „Das war einmal"
„Dreimal"
„Na und? Es war nur die Schultoilette"
„Erstens war das eigentlich widerlich und zweitens was war mit der Freistunde und dem leeren Klassenraum?"
„Einmal"
„Zich mal, in verschiedenen Klassenräumen. Was war mit der Abstellkammer?"
„Gut okay, dass war auch ein paar Mal"
„10 Mal, ach und nicht zu vergessen das Büro von deinem Dad! Ich bin deswegen immer noch peinlich berührt, wenn ich ihm dort begegne"
„Es ist doch nur sein Büro" - Markus versucht sich gerade eindeutig das Lachen zu verkneifen. „Du hast mich auf seinem Schreibtisch genommen!", protestiere ich. „Das war aber wirklich nur einmal!", verteidigt der Blonde sich. „Einmal zu viel! Schulwand? Hinter der Schule? Klickt es bei dir?"
„Babe, wenn du jetzt jeden Ort aufzählen willst, wo wir Sex hatten, dann müsstest du ganz Grünwald aufzählen"
„Übertreib mal nicht!"
„Sagst du!?", Markus schnappt empört nach Luft und sieht mich dann grinsend Kopfschüttelnd. „Na warte". Plötzlich hebt Markus mich hoch und rennt zum Wasser. „Markus! Was auch immer du vor hast, lass es!", ermahne ich ihn, doch natürlich hört er nicht und prompt liegen wir beide im Wasser. „Du Arschloch!", motze ich dennoch lachend, als wir beide wieder über Wasser sind. „Du hast angefangen!", lacht er empört. „Mit was denn? Ich habe dich lediglich korrigiert", verteidige ich mich und gehe aus dem ziemlich frischen Wasser. „Du hast- ach vergiss es", knurrt er dann. „Ey, du hast gesagt wir streiten nicht!", ermahne ich ihn und bleibe genau so stehen, dass ich gegen seine durchtrainierte Brust knalle. „Tun wir doch nicht und falls doch gibt es noch Versöhnungs- okay scheiße du hast recht", murmelt er dann plötzlich, zieht sich sein Shirt aus und setzt sich wieder auf den Baumstamm. „Vielleicht sollten wir mal wieder Dates haben, wie wo wir noch nicht zusammen waren. Da haben wir nämlich nicht nur gefickt", schlage ich vor, fringe meine Haare aus und setzte mich neben meinen tropfenden Freund. „Du willst Schluss machen?"
„Gott nein du Idiot! Ich will Dates mit dir!", knurre ich ihn an und gebe ihm eine Schelle auf den Hinterkopf, sodass er kurzer Hand zusammen zuckt. „Was schlägst du mich denn immer?", Markus protestiert auch wirklich immer wie ein kleines Kind, „Aber ok, bin ich mit einverstanden. Unter einer Bedingung."
„Und die wäre?"
„Du vertraust mir endlich mal", es ist nur ein murmeln, doch sein Blick ist so Dominat, dass mir die Luft weg bleibt. „Ich vertraue dir, aber ihr nicht", knurre ich und wende den Blick ab. „Dann ignorier sie einfach", flüstert er mir ins Ohr und legt einen Arm um mich, um mich damit näher zu sich zu ziehen. „Du bist en Idiot, wusstest du das?", frage ich dann und gucke ihn wieder an. „Schon", grinst er und lässt seinen Mund grinsend auf meinen Fallen, was mir auch ein Grinsen entlockt. Lange hält der Kuss nicht, denn ich löse mich von ihm. „Was?", fragt er empört nach, „Ich wollte ausnahmsweise nicht aufs Vögeln hinaus"
„Schön für dich, aber durch deine Wasseraktion ist mir kalt. Ich will nachhause", antworte ich ihm schmunzelnd und stehe auf. „Ach ich bin wieder schuld", knurrt er und tut mir gleich. „Immer", grinse ich in mich hinein und spüre im nächsten Moment schon zwei starke Arme die sich von hinten um mich schlingen. „Pass bloß auf Madame, sonst liegst du gleich wieder im Wasser", raunt er mir in mein Ohr, gibt einen Kuss auf den Hals und lässt mich wieder los. Ich verkneife mir einen Kommentar, weil mir wirklich extrem kalt ist. „Bis morgen", kommt er dann auf mich zu und küsst mich nochmal. „Bis morgen", antworte ich ihm, dann setzten wir unsere Helme auf, starten die Bikes und fahren los. Den ersten Teil der Strecke fahren wir gemeinsam, doch dann muss er abbiegen und unsere Wege sind getrennt. Glücklicherweise nur so.

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𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 𝑶𝒇 𝑴𝑨𝑹𝑳𝑰𝑬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt