𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 𝑶𝒇 𝑴𝑨𝑹𝑳𝑰𝑬

sechszehn

Charlize

Während ich am Baumstamm lehne, sitzt Markus zwischen meinen Beinen vor mir und lehnt sich an mich an. Es war ja schon die ganze Zeit komisch zwischen uns, aber seit einer Woche ist es noch komischer. Langsam beginnt der Juni und es wird immer Sommerlicher. Die Tage werden länger, die Temperaturen milder und das Motorrad fahren lässt mich nicht mehr erfrieren.
Seit gut 2 Wochen haben wir jetzt schon unseren Abschluss in der Tasche und ich weiß immer noch nicht was ich machen will. Im September beginnen die ersten Semester für beispielsweise meinen Bruder. Der studiert doch wirklich Finanzwesen, weil Mum es so will. Mir wird ja was fehlen.
Auch wenn die Tage jetzt wieder schöner werden... wir hatten verdammt früh Ferienbeginn und ich weiß immer noch nicht was ich in meinem Leben machen will. Wenn ich dieses Jahr noch studieren will, müsste ich mich so langsam anmelden, aber ich will es nicht. Ich will nicht studieren und nicht von hier weg. Wenn ich wüsste was ich machen will, hätte ich mich Markus sicher angeschlossen und verdammt nochmal meine Ausbildung in der Tasche. Nur für was denn??? Ich könnte ja auch jetzt anfangen, aber ich weiß ja nicht was. Mögen tu ich nichts wirklich außer schreiben. Soll ich jetzt Deutsch studieren oder was? Deutsch LK hatte ich ja, wäre ja kein Problem, aber scheiße ich will doch nicht studieren. Wenn ich es irgendjemandem erzählt hätte, wüssten sie, dass ich dabei bin meinen eigenen Roman zu schreiben. Es geht um sie, welche alles und jeden hasst und ausgerechnet mit ihrem Fein zusammen kommt. Bis diese komische Clique auftaucht und alles auf die Probe stellt. Es ist nur das Grundkonzept, aber- ja okay es ist meine und Markus Geschichte ein bisschen verändert und sie wird definitiv ein anderes Ende haben als unsere Geschichte. Was auch immer wir für ein Ende haben...

Markus

Schon Mal überlegt, dass sie Angst hat dich zu verlieren?
Mir gehen Papas Worte nicht aus dem Kopf. Selbst als ich an der Lichtung, zwischen ihren Beinen sitze und meinen Kopf an ihren Oberkörper angelehnt habe. Sie krault leicht meinen Kopf und ich genieße es einfach nur. Diese Aussicht dazu... das leise plätschern des Wasserfalls, unter dem wir uns schon mehrfach geküsst haben. Die Bäume die diesen Ort verstecken und Ruhe rein bringen. Die kleinen Büsche um den kleinen See herum... es macht den Moment kurz perfekt, ehe meine Gedanken wieder auftauchen und ich beginne zu Grübeln.

Hat Papa recht?
Es ist Charlie, sie würde nie darüber reden, wenn es stimmt.
Ich habe sie ein klein bisschen geändert – positiver gestimmt – aber das heißt nicht, dass sie keine Angst hat. Keine Komplexe. Sie hat große Komplexe, ich weiß es einfach, auch wenn sie es noch nie gesagt hat.
Findet sie sich selber schön?
Hat sie Probleme mit ihrem – verdammt gutem – Körper?
Hat sie Problemstellen?
Redet sie mit jemandem darüber?
Schämt sie sich, wenn sie unter mir liegt? Manchmal kam mir das schon so vor.

Er als Charlie hinter mir quickt merke ich, dass ich hin und her rutsche, weil die Position plötzlich unbequem ist. „Sorry, alles okay?", frage ich nach, setzte mich neben sie und schaue sie an. „Du hast mit deinem rutschen den Moment zerstört", murrt sie und verkneift sich eindeutig das Grinsen. Es verfliegt, als ich nichts antworte. Meine Gedanken sind zu laut, um auch nur irgendetwas anderes mitzubekommen.

Hat sie Probleme mit sich selber?

„Markus, alles okay?", jetzt ist sie diejenige die diese unangenehme Frage stellt. Ich fall doch jetzt nicht mit der Tür ins Haus! Nein, eigentlich nicht. Hast du Probleme mit dir selber oder Angst? Du kannst mir alles sagen! – „Ja, alles gut", ich lächle. Lächeln. Verdammt wieso tu ich das gerade? Es ist nicht im Geringsten das, was ich gerade will! Ich will mit ihr reden, doch ich starre sie nur an. Mehr nicht. Mehr nicht verdammt! Nichts weiter kommt aus diesem Mund, der fast nur Stöhnen kann.
Scheiße...

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Was ist an diesem Abend bitte passiert? Seit mehr als einer Woche herrscht zwischen mir und Charlie Funkstille. Meine Mutter findet das natürlich grandios und hetzt mir in jedem freien Moment Anastasia auf den Hals. Ab Oktober studiert sie in Oxford und dann wird hoffentlich alles wieder leichter. Aber bis Oktober sind noch ganze 4 Monate! Wir haben gerade Mal Juni.
Im Gegensatz zu meiner Beziehung, die ich in jedem Moment mehr überdenke, läuft die Werkstatt sehr gut. Viele Leute mit Pannen kommen zu mir, bzw. rufen mich an, da ich Rufbereitschaft habe und auch bei Pannen rauskomme, insofern es nicht am anderen Ende von Grünwald ist. Ansonsten kommen auch viele mit Durchsicht zu mir und ein Wildunfall, der etwas mehr Zeitbeansprucht, habe ich auch auf der Bühne stehen. Wenn es weiter so gut läuft kann ich mir in 4 Monaten eine Sekretärin leisten. Ich hatte schon überlegt Charlie zu fragen, aber es würde alles nur nich mehr verkomplizieren.
Gerade bin ich dabei eine Durchsicht für einen Kunden zu machen, der sein Auto in 3h wieder haben will, was absolut kein Problem ist. Doch als die Werkstatttür quietscht, weiß ich sofort, dass es nicht Charlie ist und dass ich nicht wegen meiner Freundin von der Arbeit abgehalten werde. Wieso sollte es auch Charlie sein? Du lässt eure Beziehung schweifen und überdenkst sie?

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Ich rieche Drama
Hoffe es gefällt euch, bin immer noch unsicher mit der ganzen Story und vor allem mit dem Kapitel