einundreißig

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Charlize

Ich sage nichts. Ich antworte nichts. Aber seine Worte gehen mir unterdie Haut. Ich liebe dich Charlize Fabienne Miller und ich habe diesen Liedtext vorhin nicht nur so mit gemurmelt.Ich mochte meinen Namen noch nie und ich hasste es jedes Mal wenn er michso nannte, aber gerade war es mir so egal. Es hörte sich zur Ausnahme mal gutan und ich wollte ihn in seinem Redefluss nicht unterbrechen. Was auch gutfunktioniert, denn er scheint sich kurz zu sammeln, redet dann aber weiter.Bzw. fängt er jetzt richtig an.
„Ich könnte mich zehntausend Mal entschuldigen, sagen wie leid es mir tut, aberdas würde nichts, aber auch rein gar nichts an der Sache bessern. Ich muss micherklären anders geht es nicht. Und ich hoffe einfach nur, dass du es halbwegsnachvollziehen kannst. Wenn nicht, dann akzeptiere ich das. Aber ich hätteschon viel ehr mit dir reden müssen. Reden. Kommunikation, du hast es mehrmalsangepriesen, dass wir keine mehr haben. Und du hattest Recht, ich habeignoriert, dass Anas- Kingto sich eingemischt hat. Sie ist eine unausstehlicheZiege! Ich könnte niemals was mit ihrem Anfangen, mal abgesehen davon, dass sienicht mal mein Typ ist. Ich weiß, dass du da warst, als sie mich geküsst hatund ich Arschloch es erwidert habe. Ich weiß, dass es scheiße war und ich weißnicht was in mich gefahren ist. Ich war nervlich am Ende, sie hatte einenverfluchten Fummel an und hat irgendwas von einem anderen Typen gelabert mitdem sie angeblich ein Date hatte. Plötzlich stand sie vor mir und hat michgeküsst. Ich weiß wirklich nicht was in mich gefahren. Es tut mir sounglaublich leid!" – es ist wie ein Stich ins Herz. Ein Stich der plötzlichnicht mehr weggehen will. Doch ich sehe es ihm genau an. Es sind keine leerenWorte. Er meint es verdammt ernst. „Außerdem habe ich dich ausgenutzt. Ich habemir mit der Ausbildung neben dem Abi zu viel zu gemutete. Irgendwann war ich soam Ende, dass ich dir für Sex ausgenutzt habe, um wieder runter zu kommen. Unddas ist das miesteste was man tun kann. Ganz neben betrügen natürlich, aber ichja nicht so als wäre ich kein verfluchtest Arschloch. Ich habe dich betrogen,ausgenutzt, vernachlässigt, dir unterstellt du würdest mir etwas unterstellen undganz neben bei habe ich nicht bemerkt wie du versucht hast die Beziehung zuretten und ich es ignoriert habe. Ich war nervlich am Ende und es wurde nachdem Abi nicht besser. Immerhin hat dann der ganze Stress mit der Werkstattangefangen und ganz nebenbei bin ich noch ausgezogen und mein Vater hat sichvon meiner Mutter getrennt" -Wow. Ichhabe nie gemerkt wie Kaputt Markus ist, aber jetzt wo er es sagt, leuchtet esmir ein. Und alles was er sagt stimmt. Wir haben uns meistens nur für Sexgetroffen und danach war er immer entspannter als vorher. Doch eine Frage quältmich immer noch. „Heißt das, du hast nicht mit Kingto geschlafen?", frage ichvorsichtig nach und sehe ihn an. „Gott, Charlie nein! Ich bin ein Gottverdammtes Arschloch, weil ich ihren verfluchten Kuss erwidert habe und ichbetone es so oft, weil mir nicht unterstellt werden soll, dass ich sie jemalsgeküsst hätte! Ich weiß, dass ich viel falsch gemacht habe, aber ich hätteniemals mit ihr geschlafen. Ich habe sie sofort weggeschoben, als mir klarwurde, was da passiert ist und sie angeschnauzt, dass sie gehen soll.",antwortet er mir fast schon panisch und sieht mich flehend an. „Okay", murmleich. Stille. Unangenehme stille. Aber wenn wir schon dabei sind, kann ich ihndoch das eigentlich auch noch Fragen. „Ich- Ich habe dich nicht nur einmal gesehen",fange ich dann an. Markus sieht so aus, als wüsste er nicht was ich meine. „Warstdu Samstag im Club in München?", murmle ich und bei der Erinnerung schießen mirTränen in die Augen. Ich meine, ich hatte schon viele unangenehme Clubnächte,aber das war angsteinflößend und die schlimmste Nacht seit langem. Der blondesieht geschockt aus. „Ich- fuck Charlie. Ich war voll. Zu voll, um zu realisieren, dass das, was der Typ bei dir, mit dir gemacht hat nicht das war,was du wolltest. Es war ein Stich in die Brust. Du hast in dem Moment gelächelt.Es war Fake ich weiß. Ich war dicht, voll, hacke und- ich war gebrochen. Ichwar in dem Moment der Meinung dich verloren zu haben und wollte nicht zusehen.Indem Moment wie ich ging wusste ich, dass es falsch war. Es tut mir alles sounendlich leid und ich kann verstehen wenn du mich hasst", Markus läuftwirklich eine Träne über die Wange und ich kann sehen, dass es ihm leid tut.Und es bricht mich, ihn so zusehen. So ein Gespräch hatten wir lange nichtmehr. Um genau zu sein, noch nie. „Ich bin ein Arschloch"
„Du bist ein Mensch", mein Ton ist plötzlich scharf und Markus sieht micherschrocken an. „Du bist ein Mensch, Markus Von Theumer", wiederhole ich, alser mich fragend ansieht. „Und Menschen machen Fehler. Fehler die oft zu verzeihensind. Aber manche eben nicht" – er nickt, als ob er wüsste, worauf hinaus will.„Du. Du, mein lieber. Du hast zu mir gesagt, dass ich dir vertrauen kann. Dassich mir keine Sorgen wegen Kingto machen muss und du brichst es"
„Nein Charlie! Ich habe es nicht absichtlich gebrochen. Ich habe es gebrochen,ja das gebe ich zu. Aber nicht mit Absicht. Ich war nicht bei Sinnen!", seine Stimmebebt. Seine Augen sind glasig. „Das habe ich auch nie behauptet. Ich habegesagt, dass du es gebrochen hast, was du mir versprochen hast". Stumm laufen ihm jetzt die Tränen übers Gesicht. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich ihn so gesehen. Es tut weh.

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Spoiler: wir gehen dem Ende
(Sorry das manche Wörter zusammen geschrieben sind, obwohl sie es nicht müssten, passiert beim rüber kopieren

𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 𝑶𝒇 𝑴𝑨𝑹𝑳𝑰𝑬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt