zwanzig

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Charlize

Zwei Wochen sind vergangen. Seit zwei Wochen gehe ich nicht mehr aus dem Haus. Zwei Wochen, seitdem Funkstille bei mir und Markus ist. Zwei Wochen in denen ich vielleicht zwei Mal Duschen war. Ich will es mir nicht eingestehen, aber ich muss es. Ich will Markus nicht verlieren. Ich habe mich ihm zu sehr hingeben, mich zu sehr in ihn verliebt. Aber irgendwie ist er zu einem Fremden geworden. Ich weiß nicht wann wir das letzte Mal ein Date hatten, ohne uns gestritten zu haben. Sie hat alles kaputt gemacht, was man hätte retten können. Sie interessiert sich nicht Mal dafür, ob sie Liebe damit zerstört oder vertrauen. Es ist ihr egal, was sie bei anderen anrichtet. Sie konzentriert sich nur auf das was sie haben will. Doch was mit dem anderen passiert ist ihr egal. Sie ist wie eine Brücke, die nur ihn rüber lässt und bei mir zerbricht, sodass ich in den Abgrund stürze.
Verdammt wann bin ich so Depri geworden!? Alles wegen dieser beschissenen Liebe...

„Du solltest wirklich mal rausgehen", Jenna betritt mein Zimmer und schließt hinter mir die Tür. „Wieso? Mich mag eh keiner", antworte ich trocken und verkrieche mich mehr und mehr in mein Bett. „Charles was ist denn zwischen euch passiert? Du redest ja nicht mal mit mir", murmelt meine beste Freundin jetzt und setzt sich im Schneidersitz zu mir auf mein Bett. „Weil ich es verdrängen will"
„Und in deinem Selbstmitleid versinken willst? Charles, weißt du noch was deine Worte waren, als ich geheult habe wegen deinem Bruder?"
„Klar. Er ist nur ein dämlicher Junge. Man sollte wegen keinem Jungen weinen, das zeigt ihnen nur, dass du Abhängig bist"
„Wieso hältst du es denn dann selber nicht ein!" – verwirrt blicke ich sie an – „Du liegst seit 2 Wochen nur in deinem Bett, kümmerst dich um nichts! Vielleicht solltest du dir mal Gedanken machen, was du in Zukunft machen willst! Charles in einem Monat bin ich weg, dann sehen wir uns nur noch selten und du verbringst lieber die Zeit in deinem Bett und heulst einem Jungen hinterher, der dir mal scheiß egal war. Was ist denn passiert? Mit dir und Zwischen euch?"
Ich muss es ihr sagen. Vielleicht fühle ich mich dann besser, als es die ganze Zeit in mich hinein zu fressen. „Einen kleinen Unterschied gibt es, was meine Worte zu dir damals angeht und meine Situation jetzt"
„Und der wäre?"
„Ich bin Abhängig von ihm geworden"

Markus

Erstaunlich das ich in zwei Koffer und einem Karton alle meine Sachen reinbekommen habe. Ich wusste echt nicht, dass ich so wenig besitze. Aber egal, darum geht es nicht. Ich bin ausgezogen. Weil Ana der Meinung war verfluchten Dreckmist zu erzählen und meine Mutter wieder gegen mich aufzuhetzen. Jetzt stehe ich im Flur und überlege wie ich meine Sachen in die Wohnung bringe. Ich habe noch kein Auto, nur mein Motorrad, aber damit kriege ich ja nicht Mal den Karton weg.
„Ich fahre dich", mein Dad zieht sich plötzlich seine Schuhe an, schnappt sich seine Autoschlüssel und einen Koffer. „Wenn du jetzt gehst, Wilhelm, kannst du wiederkommen, um deine Sachen zu holen!", faucht meine Mutter, doch mein Vater scheint sich seiner Handlung bewusst zu sein. Hasserfüllt und verletzt blickt er meine Mutter, seine Frau, an, dann verlässt er das Haus. „Markus! Wo willst du denn hin!?", wendet meine gereizte Mutter sich nun an mich. „Ich ziehe aus. Jetzt. Hier. Nicht morgen. Jetzt. Ich habe über der Werkstatt meine Wohnung. Ich kann hier nicht mehr wohnen, du akzeptierst nichts von dem was ich mache, oder machen will. Du hast immer gehofft, dass du den perfekten Sohn erzogen hast, den Traumsohn, den sich jede Familie wünscht, der dem Beruf seiner Eltern nachgeht. Aber da hast du falsch gedacht. Du wolltest mir deine Persönlichkeit aneignen. Blöd nur, dass ich mir schon lange meine eigene Persönlichkeit angeeignet habe.", und mit diesen Worten verlasse ich das Haus.
Wir packen die Sachen in den Kofferraum, dann fahre ich mit dem Motorrad und Papa mit dem Auto zur Werkstatt. Ich muss das mit Charlie klären. Sonst werde ich meines Lebens nicht froh. Wenn sie Schluss macht ist es eine Sache. Aber sie soll es von mir erfahren und nicht von Anastasia. Und dafür muss ich sorgen. Ich muss ihr alles erklären, alles was ich mir selber eingestanden habe, muss ich ihr eingestehen und mich dafür entschuldigen. Ich habe die Beziehung schleifen lassen und ohne es zu merken habe ich ignoriert, wie Charlie die Beziehung retten wollte.

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𝑭𝒓𝒐𝒎 𝑻𝒉𝒆 𝑺𝒕𝒐𝒓𝒚 𝑶𝒇 𝑴𝑨𝑹𝑳𝑰𝑬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt