Emma

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SARAH

Mit einem leisen Gähnen tastete Sarah auf der Bettdecke neben sich. „Ace?" murmelte sie. „Hm?" ein leises Brummen antwortete ihr, dann schlossen sich zwei starke Arme um ihre Taille und zogen sie eng an eine muskulöse Brust. „Was ist los, Liebling?" fragte seine raue Schlafstimme und sie spürte wie Lippen sanft über ihren Nacken strichen. „War es richtig? Dass ich Emma gebeten habe herzukommen?" „Warum denkst du, dass es falsch war?" Ace richtete sich auf einen Ellbogen und sah auf seine Geliebte herunter. „Bei uns ist sie sicher. Wir sind weiter entfernt vom Hamburger Rudel und außerdem ist die ehemalige Alphagarde der Hamburger bei Jax eingetroffen und wird sie hierhin begleiten. ...Anscheinend hat sie in Hamburg einen gewaltigen Eindruck auf die 10 Elitekrieger gemacht..."

Sarah nickte nachdenklich, als sie sich an die Szene erinnerte, wie Emma und sie die halb tote Mia aus dem Keller des Hamburger Rudels befreit hatten. Die Alphagarde - eine Kampfgruppe der stärksten und loyalsten Kriegern - hatte sich ihnen damals in den Weg gestellt, doch Emma hatte ihnen die schwer verletzte, misshandelte Omega in ihrer Wolfsform vor die Füße gelegt und die Führungsriege der Hamburger offiziell angeklagt. Jeder Wandler verehrte Omegas und die Tatsache, dass der Alpha und sein Sohn den Weg, welchen die Mondgöttin vorgab, verloren hatten, hatte die Alphagarde zutiefst entsetzt. Zuerst war der Kapitän Charles Christiansen eingeknickt, dann waren seine Lieutenants gefolgt. Sie alle hatten mit dem Hamburger Rudel gebrochen und die Flucht der Frauen aus der Stadt gesichert. Während des gestrigen Telefonats mit Emma, hatte Sarah herausbekommen, dass die Alphagarde Lazlo's Rückzug mit der betäubten Emma verhindert hatten, so dass der ehemalige Beta in den Kampf gegen Aaron gezwungen worden war. Dem war er dann unterlegen gewesen und diese Tat hatte Jax bestätigt, dass er der ehemaligen Garde des Hamburger Rudels trauen konnte. Sie hatten ihm kurz darauf in einem Bluteid die Treue geschworen und waren nun die persönliche Leibwache der Luna des Rheinrudels - Emma geworden. Die Drillinge hatten zugestimmt, dass die rothaarige Omega und ihre neue Lunagarde zusammen mit dem Beta Aaron bis zur Gefährten Bund Zeremonie von Ace und Sarah bei den Blackfords Zuflucht suchen konnten.

Sanft strich Ace Sarah eine Haarsträhne aus den Augen. Dann neigte er den Kopf und küsste sie zärtlich auf den Mundwinkel. Sarahs Hand streichelte liebevoll über seine muskulöse Brust und dann flüsterte sie leise: „Göttin, ich kann nicht glauben, dass ich so viel Glück habe. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemanden wie dich finden würde." Ace lächelte und sagte: „Ach, Liebling. Ich bin derjenige, der Glück hat! Hör auf, dein Licht unter den Scheffel zu stellen. Du bist ein Segen für mich und für dieses Rudel und ich kann es kaum abwarten, dass wir beide endlich für immer zusammen sein werden und vielleicht ... ein bis acht Welpen bekommen?" Sarah lachte: „ Acht? Spinnst du? Ich bin diejenige, die die Babies aus mir rauspressen muss, nicht du! Außerdem sollten wir vielleicht erst mal mit einem anfangen, meinst du nicht auch?" Der Beta grinste breit und kraulte zärtlich durch ihre Haare. „Ich finde, dass wir zumindest anfangen können schon mal für den ersten Welpen zu üben! Wärst du ein Wolf, würdest du jetzt vermutlich schon tragend sein. Da du aber ein Mensch bist, müssen wir üben und üben.. und üben.. und üben und ..." Sarah packte ihn, verschränkte die Arme in seinem Nacken, zog ihn auf sich herunter und murmelte gegen seinen Mund: „Na dann, Wolfsjunge. Wird es wohl Zeit für einen Überraschungstest. Zeige mir doch mal, was du so drauf hast!" Ace leises Kichern verstummte, als er seine Lippen für einen langen tiefen Kuss auf ihren Mund presste. Seine harte Erektion drückte gegen ihren Oberschenkel, während er sich langsam und genüsslich einen Weg über ihren Hals zu ihren Brüsten hinunter küsste. Zärtlich knabberte er an ihren harten Brustwarzen, während seine Hand zwischen ihre Beine glitt. Sarah blickte stöhnend an ihrem Körper hinab in die leuchtend braun-funkelnden Augen ihres Gefährten. Das verschmitzte Lächeln, das in seinen Mundwinkel schimmerte zeigte ihr, dass mit Schlaf in dieser Nacht nichts mehr war! Oh, Göttin ... diese Nacht würden sie also mal wieder ‚durchüben'!

„Moooorgeeen! ... Ach, komm schon! Zieht euch gefälligst was an. Emma und ihre Garde kommen in wenigen Minuten." Markus stand in der Tür und sah kopfschüttelnd auf die beiden immer noch selig schlummernden Turteltäubchen.
Ace schnappte sich das Kopfkissen und warf es in die Richtung seines Freundes. „Verfranz dich!" grollte er, Sarah knurrte zustimmend und warf das zweite Kissen. Markus fing beide lachend auf und schleuderte sie zurück. „Steht jetzt auf ihr beiden, sonst hole ich ein Eimer Wasser!" Sarah öffnete ein Auge und linste zu ihrem sich immer noch halb im Delirium befindenden Gefährten hinüber. „Meint er das etwa ernst?" Ace stöhnte und fuhr sich durch die dunkelblonden Haare „Jepp," meckerte er und richtete sich langsam auf. „Ihr habt noch genau 3 Sekunden!" drohte Markus. Sarah fauchte nur, packte ihre Decke und zog sie sich über den Kopf. Ace torkelte währenddessen in Richtung Badezimmer davon. Obwohl er ein Wandler war, konnte selbst er nicht andauernd ohne Schlaf auskommen. Und so unglaublich die Nacht gewesen war ... zum Schlafen waren sie nun wirklich nicht gekommen!

„Sarah..." flötete Markus leise. Sarahs Hand kam unter der Bettdecke hervor, tastete kurz herum, schnappte sich ein Kopfkissen und schlug damit an Markus Richtung. „Geh weg!" nuschelte sie, doch da zog der zweite Beta ihr mit einem Ruck die Decke weg und schüttete in Seelenruhe einen Eimer eiskalten Wassers über ihr aus. Mit einem hellen Kreischen stand Sarah senkrecht im Bett, was Ace dazu animierte mit einem einzigen Satz aus dem Badezimmer und augenblicklich in den Kampfmodus zu springen. Markus war schlau genug, schleunigst das Weite zu suchen. Noch an der Tür rief er lachend über die Schulter: „Emma kommt in ein paar Minuten! Unsere Luna ist zur Zeit mit Welpenpflege beschäftigt, also sei du wenigstens da um deine Freundin zu begrüßen!"
„ Welpenpflege?" japste Sarah, während sie das Handtuch entgegennahm, welches Ace ihr hin hielt. „Oh, richtig .... Das hast du gestern gar nicht mitbekommen. Ja, unsere kleine Alia hat einen neuen Welpen. Nicht gerade einen der freiwilligen Sorte!" „Hä?" fragte die schwarzhaarige junge Frau und trocknete sich die Haare. Ihr Gefährte grinste breit und erzählte ihr, wie die weiße Wölfin gestern mit einem zwangsadoptierten Rehkitz aus dem Wald zurückgekommen war. „Echt jetzt," fragte Sara mit einem fassungslosen Schmunzeln. „Ist die Mutter aufgetaucht?" „Jepp," antwortet Ace. „Ich wette, dass sie immer noch am Waldrand wartet. Die Drillinge wollen heute versuchen Lia das Kitz wieder abzunehmen." „Na, viel Glück! Als sie das bei Jonathan versucht haben, hat Alia Grayson's Arm als Kauknochen missbraucht!" schnaubte die Heilerin und tapste ins Badezimmer um sich die Zähne zu putzen.

Nachdem sie sich angezogen hatten, schlenderten die beiden Hand in Hand ins Foyer hinunter. Ace beugte sich zu seiner Gefährtin herunter und knabberte zärtlich an ihrem Ohrläppchen. „Hast du Hunger, Kleines?" Sarah lächelte und zwinkerte ihm zu. „Auf dich? Immer! Auf Essen? Im Moment nicht." Ace lachte und Konstantin sah beide Kopf schüttelnd an. „Nehmt euch ein Zimmer!" sagte er grinsend. Sarah wollte gerade sagen, dass er sich doch bitte an seine eigenen Ratschläge halten sollte, wenn Alia das nächste Mal wieder ihre Schwangerschaftsgelüste hatte, als drei große Autos in die Einfahrt zum Rudelhaus bogen.

Fröhlich hüpfte Sarah die Treppe runter, als die linke Hintertür des vorderen Wagens auf schwang und eine kleine rothaarige Gestalt herausstürmte. „SARAH!"
„EMMA!" schrie die schwarzhaarige junge Frau zurück und schlang die Arme um ihre Freundin. Ace trat freudig strahlend hinter seiner Gefährtin aus dem Haus, dicht gefolgt von den drei Alpha Wölfen des Blackford-Rudels. Grayson lächelte breit als er den zierlichen, quirligen Rotschopf in die Arme schloss. „Willkommen zu Hause, kleine Emma!" sagte er mit einem breiten, liebevollen Lächeln.

SarahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt