Kapitel 38

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Ich zögere trotzdem noch mal, bevor ich ihr antworte. Eigentlich möchte ich nicht über Jake reden, nachdem was ich jetzt weiß...

Ich: Nein, er liest nicht mehr mit.

Jessy: Woher weißt du das?

Und da ist wieder ihre Skepsis...

Ich: Glaub mir, der hat gerade ganz andere Probleme.

Jessy: Und ansonsten hast es nur noch du gewusst

Ich: Ist dir an dem Angreifer vielleicht etwas aufgefallen?

Jessy: Nein. Gar nichts

Ich finde es immer noch komisch, wieso er ausgerechnet sie angegriffen hat und lasse nicht locker.

Ich: Etwas an seiner Körpersprache?

Jessy: Leider nicht. Ich konnte ihn nicht sehen. Er war stark, ich hatte überhaupt keine Chance, mich zu wehren

Ich: So stark wie Dan?

Jessy: Ne. Ich meine das kann ich dir so im Vergleich nicht sagen und ist dir vielleicht etwas aufgefallen Alessja?

Ich überlege etwas...

Ich: Ja, da gibt es etwas. Er war unglaublich schnell.

Jessy: Ja das Gefühl hatte ich auch, aber diese Feststellung bringt uns leider nichts. 🙁

Ich: Weißt du, was mir noch aufgefallen ist? Er hat dein Handy extra wieder aufgestellt damit ich dich sehen kann. All das passiert nur meinetwegen...

Jessy: Wenn das der Preis dafür ist, das du bei uns bist dann bin ich bereit ihn zu zahlen. Du bist unersetzbar Alessja. Für uns alle. Ich muss dich um einen Gefallen bitten. Ich weiß, dass es sehr viel verlangt ist, aber es könnte sehr wichtig für Phil sein.

Ich habe da ein komisches Gefühl und vermute schon, was sie wissen möchte...

Jessy: Kannst du mir alles erzählen, was du und Jake bisher herausgefunden habt? Und Dateien, falls es welche gibt, schicken?

Abweisend starre ich mein Handy an und mein Blick verfinstert sich, dann antworte ich etwas kühl.

Ich: Sorry, das geht nicht.

Jessy: Weißt du, vielleicht kann Phil irgendwas davon entlasten. 🙁

Ich hab sie sehr lieb als Freundin, aber meine Entscheidung bleibt.

Ich: Ich darf nicht, Jessy.

Jessy: Verbietet es Jake?

Ich: Es ist eher ein Pakt zwischen uns...

Jessy: Achso... tut mir leid, ich wollte dich nicht in eine blöde Situation bringen. 😔

Meine Angst von vorhin... die Angst, dass ich ihn verloren habe, kommt wieder hoch und ich kann sie nicht abschütteln. Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus... meine Gedanken sind total durcheinander und ich bekomme Kopfschmerzen. Wenn ich nur daran denke, dass ich ins Visier von seinen Verfolgern geraten bin, läuft es mir kalt den Rücken runter. Ich kann und vor allem will ich nichts über ihn preisgeben!

Aus Angst, sie würden ihn dadurch finden und ich würde ihn dann erst recht nicht wiedersehen... wenn ich nur daran denke, könnte ich wieder heulen...

Ich: Ich will ehrlich mit dir sein... ich kann gerade nicht über solche Dinge sprechen. Jemand versucht mein Handy zu hacken...

Jessy: Omg... was??

Ich: Du kannst dir vorstellen, wie sehr mich das gerade einnimmt?

Jessy: Ja klar. 😕 Was für ein unheimlicher Gedanke. Das tut mir so leid für dich. Und... ist es Jake...?

Ich: Nein. Es sind diejenigen, die eigentlich hinter Jake her sind.

Jessy: Das ist wirklich eine sehr ernste Sache Alessja und ich würde dir wirklich gerne irgendwie damit helfen.

Ich: Ich wollte nicht, dass du dich um mich sorgst.

Jessy: 🙁 Bitte halte mich in der Sache auf dem laufenden und sag mir sofort, wenn ich helfen kann. Oder wenn du einfach reden willst. Ich bin für dich da.

Ich: Und ich bin für dich da. 🙂

Jessy: 🙂 Also gut. Ich mach dann mal weiter 😔 Es gibt da noch etwas, was ich überprüfen will. Bis später

Jessy ist nun Offline

Ich lege das Handy beiseite und stütze meine Ellenbogen am Tisch ab, vergrabe mein Gesicht in den Händen und atme schneller. Meine Sorge um ihn wird größer und ich vermisse ihn. Ich habe das Gefühl zu zerbrechen... langsam stehe ich auf und fange an mich abzulenken. "So, reiß dich langsam zusammen Alessja!!" Sage ich zu mir selbst und fange an aufzuräumen.

Stunden vergehen, als ich fertig werde. Mit lauter Musik merke ich nicht, dass mein Handy vibriert, als ich den Tisch wischen will, bemerke ich 2 neue Nachrichten.

~ 2 Nachrichten Jessy ~

Ich öffne sie und bin etwas verwirrt.

-Chat zwischen Jessy & Mir-

Jessy: Hannah hatte eine einzige Adresse in ihrem Navi im Auto eingespeichert und vor genau diesem Haus bin ich gerade.

Ich bin immer noch leicht verwirrt.

Ich: Wie bist du denn bitteschön in ihr Auto gekommen?

Jessy: Es stand ja vor ihrer Türe. Ich hab also nur Lilly nach dem Schlüssel fragen müssen. Ich wollte das schon länger machen, aber Richy war der felsenfesten Überzeugung, dass Hannah kein Navi in ihrem Auto hat. Lilly wusste es aber besser als er.

Ich: Ich habe kein gutes Gefühl dabei.

Jessy: Ich kann aber nicht anders helfen Alessja 🙁 Also ich geh da jetzt rein wünsch mir Glück. 😕

Ich: Melde dich danach bitte.

Ich bin immer noch leicht verwirrt darüber, das Jessy das Auto von Hannah durchsucht hat und auch noch alleine zu dem fremden Haus gefahren ist, aber ich bin auch gespannt, was sie so rausfindet.

Leicht in Gedanken halte ich immer noch mein Handy in der Hand fest und sehe wie Nym-Os auf dem Display erscheint. "Bitte nicht schon wieder..." Murmel ich vor mich her. Mein Herz rast und ich versuche es abzuwehren, doch dieses Mal stoppt der Countdown nicht, sondern geht bis zur letzten Sekunde runter und ich werde panisch. Jemand greift auf meine Kamera zu, mit zitternden Händen versuche ich es wieder abzuwehren, doch dann verschwindet der Countdown und zwei maskierte Männer tauchen auf.

Wie versteinert stehe ich da und sehe den Männern zu, wie die gerade dabei sind, meine Kamera zu hacken und ich weiß nicht, was ich machen soll. Plötzlich zeigt einer in die Kamera auf mich und meine Panik wird größer aus Reflex verdecke ich meine Kamera mit dem Finger in der Hoffnung, dass es etwas bringt. "Jake bitte... wo bist du..." Murmel ich und Tränen sammeln sich in den Augen. Plötzlich fängt mein Display an zu flackern und meine Augen werden größer. Die Männer verschwinden und eine Nachricht erscheint.

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