Duskwood

Kapitel 39

Immer noch schockiert und voller Freude sehe ich die ungeöffnete Nachricht an. Meine Hände zittern etwas, als ich sie öffne...

-Chat zwischen Jake & Mir-

Jake: Hallo Alessja.

Ich: Weißt du, dass ich gerade weinen könnte?

Jake: Es tut mir so leid. So unglaublich leid.

Meine Hände zittern noch mehr, als ich ihm antworte.

Ich: Ich bin in Gefahr, Jake!

Jake: Nein, nicht mehr. Hab keine Angst, ich habe sie gestoppt und ich werde nie wieder zulassen, dass sie dir zu Nahe kommen.

Ich: Ich hatte solche Angst...

Ich merke, wie mir Tränen die Wange runterlaufen und sich ein Kloß im Hals bildet. Er ist wieder da... denke ich und sehe, wie er lange tippt.

Jake: Das ist alles nur meine Schuld. Es tut mir so Leid, Alessja. Lass mich versuchen, es dir zu erklären. Ich musste untertauchen, genau wie ich befürchtet hatte. Noch dazu hatte ich meine Verfolger unterschätzt, sie waren bedeutend näher, als ich vermutet hatte. Sicherlich konntest du dir bereits denken, dass ich Nymos programmiert habe, um dich zu beschützen.

Ich: Der Gedanke kam mir ehrlich gesagt erst spät.

Ich beruhige mich ein wenig und wische mir die Tränen von den Wangen und atme tief durch.

Jake: Ich durfte nicht ausschließen, dass sich meine Verfolger nach meiner Flucht auf dich konzentrieren würden. Auch wenn ich es für wenig wahrscheinlich hielt.

Ich: Warum hast du mich nicht vorgewarnt? Das wäre doch das Mindeste gewesen!

Jake: Weil ich wirklich geglaubt hatte, meine Sorge wäre unberechtigt. Es gehörte auch sicherlich nicht von Anfang an zu dem Plan meiner Verfolger, Druck auf dich auszuüben. Durch ihre Aktionen und Vorgehensweise konnte ich klar erkennen, dass sie plötzlich ihre Strategie änderten.

Ich lächle vor mich hin und schaue das Handydisplay an. Unsere Aktion hat also funktioniert...

Ich: Natürlich haben sie das! 😉

Stille.

Jake: Ich habe es gesehen, Alessja. In den U-Bahn Tunneln, auf den Straßen. In Gesprächsfetzen von Passanten. Deine Botschaft hat mich begleitet... meine ganze Flucht über.

Ich: Du wolltest ja, dass Lilly und ich zusammenarbeiten. 🙃 Hat es dir geholfen?

Jake: Natürlich. Es hat mir einen immensen Zeit Vorsprung verschafft. So etwas hat in meinem ganzen Leben noch nie jemand für mich getan. Etwas vergleichbares, meine ich. Ich weiß nicht, wie ich ausdrücken kann, wie dankbar ich dir bin.

Mein Herz rast wieder wie wild und ich lächle vor mich hin wie eine bekloppte. Ich bin sehr glücklich und froh, dass er wieder da ist und es ihm gut geht.

Ich: Das musst du auch nicht. 🙂

Jake: :) Ich hoffe, dass ich eines Tages die richtigen Worte dafür finden werde. Ich habe Nymos mit der Funktion versehen, mich bei verdächtigen Aktivitäten, die dein Telefon betreffen, sofort zu informieren und als das geschah, habe ich mich nur noch darauf konzentriert, an einem sicheren Ort unterzukommen und dir zu helfen.

Ich: Warum haben sie ausgerechnet mich angegriffen?

Jake: Weil du der einzige Mensch bist, der mir etwas bedeutet.