A Guy calls himself Jesus - Prolog

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Ich sprang den Mann mit den nach hinten gekämmten lockigen Haaren und dem Jeanshemd an und versuchte seinen Kopf auf den Snackautomaten zu schlagen. Leider federte der Mann den Aufprall mit seinen Händen ab und als ich mich, zwischen den beiden Männern durch, zum Wegrennen umwenden wollte, sah ich schon in die Mündung zweier Waffen. Der andere Mann mit den fettigen schwarzen Haaren, die ihm strähnig ins Gesicht hingen, kam bedrohlich auf mich zu. Seine Augen funkelten.

>>Hi,<< sagte ich und hob die Hände.

>>Zurück! Sofort!<< rief er und stierte mich grimmig an.

>>Hände oben lassen!<<rief der andere und kam ebenfalls auf mich zu.

>>Whoa, bleibt cool, Jungs! Ich bin nur von Untoten weggerannt<< versuchte ich mich zu erklären.

>>Wie viele?<< fragte er, während sein Kumpel rückwärts nach hinten ging, um in die Gasse zuschauen, aus der ich gekommen war.

>>Zehn. Vielleicht mehr. Das riskier' ich nicht. Werden sie zweistellig, fang' ich an zu rennen.<<

>>Wo war das?<<

>>Etwa eine halbe Meile von hier. Sie kommen hier lang. Ihr habt vielleicht noch elf Minuten.<<

Der Typ schien nicht sehr gesprächig zu sein. Ein paar Momente sahen wir uns schweigend an. Er hatte eine Lederweste über einem schwarz karierten Hemd mit abgerissenen Ärmeln an. Der oberste Knopf war offen und ich konnte mir einen schnellen Blick auf seine Brust nicht verkneifen. Sie sah sexy aus. Genauso wie seine muskulösen Arme. Dann kam der andere Kerl zurück, sicherte seinen Revolver und steckte ihn weg.

>>Okay, jedenfalls Danke für die Info.<<

Er sah mich immer noch misstrauisch an.

>>Naja, die sind schließlich mehr als wir. Man muss zusammenhalten. Richtig?<< Ich legte meinen Kopf schief und sah den Westenkerl an, der immer noch seine Waffe auf mich gerichtet hielt. Dann nahm er sie, scheinbar widerwillig, herunter und auch ich konnte meine Hände mit einem erleichterten Seufzer sinken lassen.

>>Habt ihr ein Camp?<<

>>Nein<< sagte der Westentyp.

>>Hast du eins?<< fragte der Revolvermann.

>>Auch nicht<< antwortete ich nach kurzem Zögern. >>Entschuldigung wegen dem Anrempeln. Ich ziehe jetzt weiter. Wenn das die nächste Welt ist, hoffe ich sie ist gut zu euch, Jungs.<<

Ich hatte den beiden bereits den Rückenzugewandt, als ich die Stimme des Revolvermanns nochmal hinter mir hörte.

>>Ich bin Rick, das ist Daryl. Wie heißt du?<<

Ich blieb stehen, drehte mich um und zog das Tuch herunter, das ich vor meinem Mund getragen hatte.

>>Paul Rovia. Aber meine Freunde nannten mich Jesus,<< sagte ich und breitete schmunzelnd meine Arme aus. >>Wie ihr wollt.<<

>>Du sagst, du hast kein Camp. Bist du allein?<< fragte Rick.

>>Ja. Aber dennoch, versucht am besten gar nichts.<<

>>Man droht nicht mit Sachen, die man nicht halten kann<< schleuderte mir der Mann entgegen, der mir als Daryl vorgestellt wurde.

>>So isses.<< Innerlich musste ich grinsen. Er war süß.

Ich drehte mich wieder um und lief weg.

>>Wie viele Walker – wie viele Walker hast du getötet?<< rief mir Rick hinterher.

Kopf aus - A Desus LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt